Alternatives Asexualität-Forum - Smalltalk

Moderne "Kunst"

 Moderne "Kunst"

Um diesem Thread den rechten Rahmen zu geben und mein Anliegen deutlich zu machen, werde ich einige Passagen aus dem Buch "Picassos süße Rache" aus der Feder des unvergleichlichen Ephraim Kishon zitieren. Er war einer der wenigen glühenden prominenten Gegner des Kunstwahnsinns und hatte ein paar Jahre zuvor bereits ein Buch mit dem Titel "Picasso war kein Scharlaten" zum selben Thema veröffentlicht.

"... Als hartnäckiger Verehrer der Wahrheit gebe ich jedoch, wenn auch ungern, zu, daß meine geschätzten Kontrahenten, die Mitglieder der fundamentalistischen Organisation 'Moderne Kunst' inzwischen die Oberhand haben. Offenbar wird es für sie immer einfacher, die brilliant geplante Volksverdummung weltweit durchzusetzen.

...

All dies bedeutet keineswegs, daß ich die moderne Kunstmafia nicht schätze. Im Gegenteil, ich hege Achtung für die Sieger. Man muß auch verlieren können. Die Jungs haben schließlich Übung in ihrem Handwerk seit fast 100 Jahren. Es ist ihnen gelungen, im Bewußtsein ihrer Opfer die Lächerlichkeit zum Mythos und den himmelschreienden Unsinn zu letzten Weisheit umzufunktionieren. Darüber hinaus führen sie ihren Kreuzzug mit wirtschaftsorientiertem Know-how.

Mit psychologischer Finesse haben sie das Kind aus dem Märchen von Hans Christian Andersen, das seinerzeit leichtsinnig "Der Kaiser ist ja nackt" gerufen hat, dazu gebracht, sich für seine Jugendsünde öffentlich zu entschuldigen. Andersens Kind ist heutzutage hingerissen von Joseph Beuys' legendärem Filzanzug, in den die nackten Kaiser sich hüllen, während sie mit ihren Festreden den Schrottvernissagen berühmter Künstler staatlichen Glanz verleihen.

Möglich, daß Eifersucht aus mir spricht, denn zweifellos stehen wir besonders intelligenten Spaßmachern gegenüber, denen es gelang, aus einer billigen Clownerie eine neue Religion zu machen. Sich selbst ernannten die Jungs zu allmächtigen Gurus, die Schönheit und Kunst in den schönen Künsten abschafften, ohne daß irgendeines ihrer Schafe nur einen einzigen Mucks von sich gegeben hätte.

...

Ich habe deshalb nie daran gezweifelt, daß die Wellenreiter der heutigen Kunst, in Wahrheit meine Kollegen also, lupenreine Humoristen sind. Künstler, die innerhalb von fünf Minuten aus einem alten Familiefoto, einer defekten Nähmaschine und einigen Küchenresten ein modernes Kunstwerk entstehen lassen und dann neben ihrer 'Collage' mit feierlichem Gesichtsausdruck posieren, können nur hochkarätige Clowns sein, die auf diese Weise in aller Öffentlichkeit ihre tiefe Verachtung für ihre geistig zurückgebliebenen Mitmenschen zum Ausdruck bringen.

Meine Meinung hat sich inzwischen nicht geändert. Vor allem, wenn ich den tiefen Ernst und die moralische Unfehlbarkeit in den Gesichtern der diensthabenden Virtuosen von heute feststelle. Jeder einzelne scheint ein Schwergewicht in der Arena der modernen Kunst zu sein.

Lassen wir uns einfach mitreißen von dem messianischen Sendungsbewußtsein, das in den Augen jener Künstler leuchtet, wenn sie neben den unvergleichlichen Kunstwerken stehen, die sie mit eigenen Händen oder Füßen geschaffen haben.

Der demonstrative Stolz der Mega-Künstler kommt schließlich nicht von ungefähr. Die allmächtigen Hohepriester der Kunstkritik haben ihnen die höchsten Weihen verliehen und brachten so erst die Scheinwerfer zum Strahlen und die Kassen zum Klingeln.

...

Kein Zweifel, meine Damen und Herren, diese hervorragenden Künstler sind gottbegnadete Komödianten. Nicht zum ersten Mal verneige ich mich vor dem humoristischen Können meiner ehrenwerten Kollegen.

Es ist nämlich klar, daß Erläuterungen wie 'prästabilisierte Urharmonie des Seins' -oder was sonst noch alles über jene Meisterwerke ind den Hochgalnzkatalogen gedruckt wird- ausschließlich humoristisch verstanden werden müssen. Andernsfalls rufen sie beim verängstigten Zuschauer einen Minderwertigkeitskomplex hervor, worauf der verwirrte Betrachte lieber schweigt und sich ebenso beeindruckt zeigt wie alle anderen Einfaltspinsel auch. Erkennt man aber den unvergleichlich hohen Unterhaltungswert solcher Werke, dann kann man sie wirklich genießen.

Daher besuche ich, sooft es mir möglich ist, Ausstellungen moderner Kunst. Das dort gebotene Kabarett gehört zum Amüsantesten, was derzeit an Freizeitvergnügen geboten wird. Welcher Humorist kann schließlich mit einem Gemälde konkurrieren, das, wie etwa Yves Kleins Meisterwerk im New Yorker 'Museum of Modern Art', lediglich aus einem Rahmen besteht? ('Die Wand hinter dem Werk bildet den dialektischen Impetus zur illuminösen Ambivalenz, deren Identität als Mythos unserer Zeit erscheint.' Dritter Preis) Oder kann ein Satiriker etwas mit einem Austellungsobjekt mithalten, das aus einem alten Tennisschläger mit zerfetzten Seiten besteht? ('Aphrodite IX, Opus 23. Organisch artifizielles Zwischenwesen aus der Privatsammlung des Künstlers.' Zweiter Preis) Am Rande sei noch erwähnt, daß der erste Preis besagter Ausstellung ex aequo an ein pechbeschmiertes Nachthemd und ein übermüdetes Schaf ging. Die Jury konnte sich nämlich nicht einigen, welches der beiden Kunstwerke das progressivere wäre ...

Die zeitgenössischen Künstler haben große Fortschritte gemacht und ihre Fähigkeit zum Absurden perfektioniert. Die Frechheit dieser raffinierten Spaßmacher, die inzwischen weltweite Berühmtheit erlangten, hat ungehindert sämtliche Grenzen überschritten. Zum Glück hat die menschliche Dummheit mitgehalten und kennt auch keine Grenzen mehr, sodaß ein gesundes Gleichgewicht entstanden ist. ...

Sicherlich, Kunst ist Kunst ist Kunst, darüber ist kein Wort zu verlieren. Diese Meinung teilte auch der vielversprechende Bildhauer De Mario, der einem deutschen Museum seine Schöpfung 'Die unsichtbare Plastik' anbot. Das Museum paßte letztendlich doch. Die Skulptur war ihm zu teuer. Das Werk ist also weiterhin auf dem Markt, falls ein potentieller Käufer zugreifen will. Es ist, was man unter Kennern ein Sammlerobjekt nennt.

Natürlich spielt der Preis dabei keine unwesentliche Rolle. Da stand kürzlich in der 'Zeit', der Sammler Wolfgang Hahn, Chefrestaurator des Kölner 'Wallraf-Richartz-Museum', habe ein Zertifikat des amerikanischen Künstlers Larence Weiner erworben, das ihn autorisiert, ein quadratisches Loch in seinen Wohnzimmerteppich zu schneiden. Derartige Zertifikate werden gegenwärtig von progressiven Galerien zu Preisen bis 3000 Mark angeboten. Solange sie auf Lager sind.

...

Mein Bild von einst paßt bedauerlicherweise noch genau so in unsere Tage. Zwischen den unergründlichen Kunstwerken bewegen sich auch heute andächtige Schwachköpfe auf Zehenspitzen mit verzücktem Gesicht, halten sich krampfhaft am luxuriösen Katalog fest und murmeln verstört vor sich hin. 'Vielleicht ... wer weiß... wenn's alle sagen ... es muß doch irgend etwas dahinter stecken ...' Gar nichts steckt dahinter. Nichts außer einem fetten Geschäft für wichtig und geheimnisvoll tuende Kunsthändler im dunklen Blazer und dem schlagenden Beweis für die ungewöhnliche Formulierungskunst einiger namhafter Kritiker. Die Schönheit ist für die heutige Kunst gestorben. Sie lebt nur mehr in Werken, die hundert oder mehr Jahre alt sind und Immunität genießen. Die Gegenwart gehört der subventionierten Mülldeponie.

...

Es leuchtet doch ohne weiteres ein, daß die moderne Kunst genauso wenig zu Kunst gehört wie ein Kuhfladen zum Taj Mahal. Die unglaublich Frechheit, mit der die Jungs den Begriff 'Kunst' für sich in Anspruch nehmen, treibt denBlutdruck eines jeden gesunden Menschen in die Höhe.

Matratze ist Matratze, Flasche ist Flasche, Schrott ist Schrott und Kunst ist Kunst."

Wieso diese lange Einleitung? Erstens möchte ich Ephraim Kishon ein Denkmal setzen und zweitens bin ich ebenfalls ein erklärter Feind der Modern Art. Ich bin damit im Kunstunterricht auch ab und an mit linksliberalen Mitschülern aneinander geraten.

Außerdem wohne ich in einer Stadt, die von den Verantwortlichen mit einer Menge sicher teuer erkauften Metallschrotthaufen "veredelt" wurde (der arme Ernst-Abbé-Platz ..).

Ich möchte darum auch einen Wettbewerb ausrufen, an dem ich mich später auch beteilige (ich habe leider keine Digicam). Stellt Bilder von modernen Kunstwerken ein; die Bewertung erfolgt nach folgender Formel:

(Häßlichkeit auf einer Skala von 1 bis 10 mit 10 als oberhäßlich) x (Preis in Euro) x (Länge des sinnfreien Beitextes in Zeichen) x (Größe in m -> größte Ausdehnung nehmen)

Preis ist wie in Kishons Buch vorgeschlagen eine Führung durch die städtische Kläranlage.

Euer Master.







ENEMY OF THE STATE
(State of the Union)