Re: Auslandsfrust? Wie geht´s Euch?
- Zitat: makis
Dass es im Ausland "schlimmer" sein soll hängt wohl von der Definition von "schlimm" ab: man ist nicht so abgesichert, verdient vielleicht nicht so viel Geld (man braucht aber auch häufig nicht so viel), lebt unter unsichereren politischen Verhältnissen. Dafür ist man viel weniger reglementiert, viel freier in der Entwicklung (gilt dann auch für die Kinder denen der Horizont nicht so beschränkt wird), und übernimmt nicht zuletzt viel mehr Eigenverantwortung für sein Leben. Im besten Fall lässt man Konsumzwang und Werteverlust hinter sich und gewinnt Lebensqualität. Ich weiß nicht was daran schlimm sein soll. |
Ich behaupte steif und fest, dass die wenigstens Auswanderungs-Ideologen auch nur eine blasse Idee davon haben, was es wirklich heisst
- nicht so abgesichert zu sein,
- nicht so viel Geld zu verdienen
- unter unsicheren politischen Verhältnissen zu leben, usw.
Warum wollen Flüchtling aus den so zahlreichen Unruheherden dieses Planeten oder mancher sogenannter Wirtschaftsflüchtling (ein Wort, dass ich hasse was ist wohl ein Deutscher, der z.B. In Kanada oder Dubai arbeitet? Per Definition nichts anderes!) so gern nach Germanien? Weil sie endlich mal ihre Ruhe haben und in Frieden und unter menschenwürdigen Bedingungen und in Sicherheit leben können!
Unsichere politische Verhältnisse und geringere Reglementierung und größere Freiheit sind ein Widerspruch in sich. Meist ist unter solchen Umständen das genaue Gegenteil der Fall, und die Restriktionen sind gewaltig.
Konsumzwang:
Das erste wesentliche Anschaffung, die Du in einem südamerikanischen Slum finden wirst, ist ein Flachbildfernseher der jüngsten Generation. Nicht aber ein fließend Wasser oder ein WC.
Vielleicht ist es nicht so, wenn man in ein Kloster emigriert.
Werteverlust:
Wie schnell Werte verlustig gehen können, sieht man sehr schnell, wenn es im Ausland dann um´s wirtschaftliche und echte Überleben geht. Dann bleiben die auf der humanistischen Nach-60er-Erziehung basierenden deutschen Werte ganz schnell auf der Strecke. Und nur die Ellenbogen und jeder Dollar zählen noch.
Und wieso sollte meinen Kindern in Deutschland der Horizont beschränkt werden?! Komm doch mal in´s gelobte Urlaubsland Spanien und schau Dir an, wie viele schlecht ausgebildete Kids und Studenten hier mit beschränktem Horizont und erheblich eingeschränkten Perspektiven durch die Gegend laufen. Woran das liegt? Das Schulsystem ist dürftig bis schlecht. An der Uni zahlst Du kräftig. Und das können sich wenige Familien leisten. Wenn Du einen Uniabsolventen findest, der sich fließend auf Englisch artikulieren kann, dann hast Du als Firma einen Glückstreffer gelandet.
No Sir! I respectfully disagree!
Saludos,
Gringo