Hallo, bin auch neu hier und habe jetzt ein paar Std., im Forum rumgelesen. Ich lebe seit fast 17 Jahren in Chile und zähle die Tage, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Obwohl ich die Befürchtung hege, das ich eine längere Zeit brauchen werde, mich zurück zugewöhnen und die deutsche Meckermenthalität gar nicht mag, berauscht mich der Gedanke. Mich verwundert grösstenteils, was ihr so von euch gebt und wie ihr über die 'Heimat' denkt, als ob es im Ausland, so toll wäre. Es werden selbst Vergleiche zwischen Deutschland und Peru gezogen, unglaublich. Das Leben in Südamerika hat gewiss einige Vorteile zu bieten, vorallendingen für Nordeuropäer, man zahlt weniger Steuern, ist automatisch mit der Oberschicht gleichgestellt, aber auch dem Latinoklassismus-Rassismus unterworfen. Nebenbei ist man allen Spiessigkeiten und Rechtsbeugungen unterworfen, die das Systhem so hergibt, ohne sich wehren zu können. Man kann nicht wohnen, wo man will, da es auf der einen Seite gefährlich ist und auf der anderen Seite eine gewisse Erwartungshaltung erfüllen muss. Es ist nichts öffentlich, da alles eingezäunt und privat. Die Arroganz hier ist so unbeschreiblich und beruht nur auf Dummheit. Nebenbei lebt man kulturell und generell sehr langweilig, wenn man ein gewisses Alter überschritten hat. Es ist jeden Tag das Gleiche, innerhalb der Woche ärgert man sich über seine Arbeiter, das ewige 'manana', das man sich auf keinen verlassen kann, am Wochenende gibts immer Asado und viel Flüssiges, um sein Hirn zu benebeln, dafür hört man ständig den neuesten Tratsch und Klatsch, der mich noch nie interessiert hat. Selbst das Wetter, das aus einem ewig langen heissen Sommer besteht und einer Interimsphase, mit etwas Regen, geht einem auf den Geist. Dabei ist es mir nach einer gewissen Eingewöhnung, die alles beinhaltet hat, ganz gut ergangen und ich kann mich nicht beschweren. In Deutschland hätte ich zwar mehr verdient, Steuern bezahlt, aber auch mehr gearbeitet und nicht soviel Freiheiten gehabt, die man sich allerdings schaffen muss. Mein ehemaliger Schwiegervater, der in den 50gern nach Chile auswanderte und nach 6 Jahren wieder mit Frau und Kindern wieder zurückging, erzählte mir Jahrelang, wie toll es in Chile gewesen war. Später stellten wir dann leider fest, das es eine Lebenslüge war und das er hier eine ärmere Sau war, als in Deutschland und er nur dank geliehenem Geld, die Heimreise antreten konnte. Auch habe ich hier noch keinen Einwanderer kennengelernt, dem es richtig gut gegangen ist, die meisten sind nachdem sie ihre Kohle aufgebraucht haben, wieder zurück, oder leben in bescheidenen Verhältnissen. Die, die es geschafft haben, gehen über Leichen und sind in vieles verstrickt, was eigentlich verboten ist. Möchte ja keinem die Illusionen rauben, aber Deutschland ist ein Paradies, gegenüber Südamerika, man braucht nur Zeit, es zu erkennen. Es gibt hier keine Ideale, nur Kampf um Kohle und Überleben. Habe im Forum irgendwo gelesen, das es in Chile, als Nummer 1 von Südamerika, nur 5% Armut gibt, totaler Blödsinn, 30% der Bevölkerung sind offiziell arm, das heisst, sie haben weniger als 50 USD im Monat, das sind 4.5 Millionen Menschen. Der grosse Rest lebt vom Mindestlohn, 250 Euronen, das reicht nicht zum Leben, die sind genauso arm, denn das Leben ist nicht viel billiger, als in Deutschland. Wie es in den anderen Bananenrepubliken aussieht, möchte ich gar nicht wissen. Wir haben hier über 100000 Peruaner, die in miserabelsten und unwürdigen Umständen leben und noch Geld in ihre Heimat schicken, da es dort noch beschissener ist. Uns hat die Wirtschaftskrise voll getroffen, der Holzexport ist zu 80% eingebrochen, Obst, Gemüse, Fisch und Wein, nur zu 52%. Dafür ist die Einbruchsquote jetzt bei 38%. Bewaffnete Raubüberfälle gehören zur Tagesordnung, meistens Kinder und Jugendliche, die auch sofort schiessen, da sie straffrei sind. Fast 10% der männlichen Bevölkerung, sitzt eh im Knast. Dafür haben wir aber mehr Milliardäre als Deutschland und ein enormes Wirtschaftswachstum, das aus Kupfer, Koks, Korruption, Ausbeutung und Geldwäscherei besteht. Viel Spass beim Auswandern, ich wander wieder ein. Gruss Jörg
Re: Heimat Lust
Hallo Jörg,
wirklich interessant, was Du da erzählst. Vor allem auch über die Lebenslüge Deines Schwiegervaters. Ich glaube, von der Art gibt es viele. Ich frage mich ja auch immer, warum Leute nach Deutschland zurückgehen und ob es wirklich die Gründe sind, die sie angeben. Seit den Auswanderersendungen im Fernsehen weiß man es sowieso schon besser.
Bei Dir ist es natürlich etwas anderes. Deine Argumentation ist sehr nachvollziehbar, und obwohl ich selbst nie mehr nach Deutschland zurückwollte, kenne ich einige der Sachen, die Du für Südamerika beschreibst, hier in Afrika auch. Insbesondere die Dummheit, Ignoranz und Arroganz. Hier sind es die Schwarzen, in Südamerika die Latinos. Diese Sozialromantik, die uns oft in Europa vorgegaukelt wurde, gibt es hier nicht. Die Leute sind einfach nur ungebildet, und daraus resultiert ihr dummes und rücksichtsloses Verhalten. Sie machen sich über nichts Gedanken als darüber, wie es ihnen selbst am besten geht. Andere sind ihnen egal, ob erwachsener Mensch, die eigenen Kinder oder Tiere, die Umwelt, sonst irgend etwas.
Glücklicherweise sind nicht alle Leute hier so, aber doch die meisten. Dennoch sind die Zustände speziell hier in Namibia schon anders als in Südamerika, worüber ich froh bin, denn ich möchte gern hier bleiben.
Also dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deinem Wiedereinstieg in Deutschland. Es wird bestimmt hart und nicht einfach. Viel Durchhaltevermögen! :Daumen hoch:
Re: Heimat Lust
Danke für deinen Zuspruch, bin aber Optimist. Es gibt immer einen Weg. Habe den Eindruck, man lernt Deutschland erst schätzen, wenn man eine Zeit im Ausland gelebt hat. Gruss Jörg
Re: Heimat Lust
Das ist wahr. Dennoch wollte ich nicht mehr in Deutschland leben.
Re: Heimat Lust
Hallo Nun ja deutsche Meckermenthalität erkenne ich auch in deinem Beitrag wieder da weiss ich jetzt nicht warum dich diese stoerrt.
Ich habe am Anfang pro Jahr ca 20 "Lehrer" rausgeworfen weil sie mit dem Lehrauftrag nicht viel zu tun hatten. Ojo del dueño engorda el ganado sagt man hier. Das Auge des Eigentuemers macht das Vieh dick: frei uebersetzt. Sich ueber faule Handwerker beschweren ist echt zu einfach. Wer nicht spurt fliegt. Sicher ist das auch einfacher gesagt als getan aber unmoeglich ist es nicht.
Aber es geht, seit 3 Jahren habe ich keinen einzigen mehr entlassen muessen.
Bei uns machen viele den Fehler und wollen Freunde ihrer Handwerker werden. Nun das geht nach hinten los. Oder sie machen Vertraege auf Zeit. Klar werden die Brueder dann faul, jede Woche laenger gibt gutes Geld.
Das bei allen Fehlern hier wieder nach Deutschland moecht? Ich nicht oder ich auch nicht. Klar dauert es lange bis man was wird aber gebratene Huehner fliegen einem in keinem Land in den Mund.
Hi Arnego, Geht nicht darum. Ich tue mich schwer mit der Rolle als 'Herrenmensch', sprich wenn je besser, oder gleicher man die Leute behandelt, desto mehr wird man verarscht. Das die meisten alleine nicht funktionieren, daran habe ich mich gewöhnt. Dann gibt es das Gefühl, egal wie man sich integriert und wie gut man die Sprache spricht, du bleibst immer ein fremder (Gringo), dein Humor bleibt anders und es gibt sehr wenige Menschen, mit denen man vernünftig sprechen kann. Selbst mit einheimischer Freundin-Frau, wird man zum Einzelgänger, da man von zu Hause aus, viel zu kompliziert denkt. Wie schon beschrieben, mir ist es nicht übel ergangen, sondern habe ganz gut gelebt, habe mein Haus, Wald, Oldtimer, gute Kontakte, aber das Leben ist mir zu langweilig, mir fehlt die Herausforderung und glaube, auf Dauer zu verblöden. Ich weiss sehr gut, wie das Leben hier funktioniert und lass mir keine Wunder erzählen. Ohne Geld, geht hier garnichts, einem Auswanderer fehlen die 'Seilschaften', die schon in der Schule geknüpft werden und den sogenannten Aufstieg enorm erleichtern. Neid emfinde ich hier viel schlimmer, selbst Bekannte sind sich nicht zu schade, dir mal ein paar nächtliche Besucher zu schicken, wenn sie meinen, es gibt was zu holen. Mir macht es keinen Spass, allen zu mistrauen. Auslandsdeutsche meide ich, da viele sich begeistert in die Herrenmenschrolle einfügen und diese auf übelste Weise ausleben. Selbst Deutsche Clubs sind schwer zu ertragen. Die in Deutschland gescholtenen Parallelwelten, sind hier ganz normal. Man spricht, kauft und verkehrt deutsch. Das gleiche gibts auf spanisch, englisch, französisch, israelisch, palästinisch und italienisch. Nachname, Haut und Haarfarbe, gelten als Teilnahmegrund. Nur am Nationalfeiertag sind alle Chilenen. Finde ich in Deutschland viel entspannter. Gruss Jörg
Re: Heimat Lust
Hallo Ich halte so wie im Alten Testament: Auge um Auge Zahn um Zahn. Sobald bekannt ist das derjenige der dir Boeses tut es auf der gleichen Art und Weise wieder zurueckgibt laesst man dich in Ruh. Sich wenig gefallen lassen gehoert zur Ueberlebensstrategie.
Langeweile ist fuer mich die mangelnde Faehigkeit sich selbst zu beschaeftigen.
Ich lerne wie man Webseiten macht, wie man mechanisch seine Motorraeder auf Schwung haelt, Server und Software. Auch Tomaten pflanzen etc. und auch sonst ist lernen eigentlich mein Hobby. Damit verbloedet man nicht.
Von Auslaenderkreisen halte ich mich fern.
Sicher wird man auch hier als Aulaender als die goldene Gans gesehen. Um mich herum meine "Freunde" die ihr Geld verprassen ohne es wahrzunehmen. 5 Tage pro Woche mit beiden Kindern in die Einkaufszentren, mindestens 4 mal pro Woche wird in Restaurants gegessen. Die Kinder bekommen was das Herz begehrt etc. Aber das ist halt was sie machen.
Leben und leben lassen ist meine Devise die im Allgemeinen auch hier mehr oder weniger gilt. Neid kommt meist bei den Jungen auf. Aehnlich in der Deutschen Jugend nehme ich mal an. Vielen fehlt halt die Elterliche Erziehung. Hier wie dort.
Sehr viel von dem was dich stoerrt kommt von dem Ruf den man sich aneignet. Der Ruf wird oft von den Leuten bestimmt mit denen du dich umgibst. Also wenn dein Kumpel ein Haenger ist wirst auch du zu einem gemacht. Das Haenger dir irgendwann Probleme geben koennten ist mir klar; also meine Kumpels werden es nicht.
Bei mir wissen nur 4 Leute ausserhalb der Familie wo wir wohnen. Alle 4 waren hier auch schon mal bei uns im Haus. Ich habe erst lernen muessen das man hier nicht alle Welt zu sich ins Haus laesst. Die offenen Latinos sind ganz entgegen ihrem Ruf eher verschlossen.
Dann gibt es das Gefühl, egal wie man sich integriert und wie gut man die Sprache spricht, du bleibst immer ein fremder (Gringo), dein Humor bleibt anders und es gibt sehr wenige Menschen, mit denen man vernünftig sprechen kann. Selbst mit einheimischer Freundin-Frau, wird man zum Einzelgänger, da man von zu Hause aus, viel zu kompliziert denkt. Wie schon beschrieben, mir ist es nicht übel ergangen, sondern habe ganz gut gelebt, habe mein Haus, Wald, Oldtimer, gute Kontakte, aber das Leben ist mir zu langweilig, mir fehlt die Herausforderung und glaube, auf Dauer zu verblöden. Ich weiss sehr gut, wie das Leben hier funktioniert und lass mir keine Wunder erzählen. Ohne Geld, geht hier garnichts, einem Auswanderer fehlen die 'Seilschaften', die schon in der Schule geknüpft werden und den sogenannten Aufstieg enorm erleichtern.
Interessante Gedanken - das können wir recht gut nachempfinden, denn das ist auch in Namibia nicht so viel anders, jedenfalls empfinden wir das so. Es ist nicht leicht Leute zu finden die ähnlich denken wie wir, und mit denen man auch mal tiefer gehende Gespräche führen kann. Vor allem der latente Rassismus kann einem echt auf die Nerven gehen. Hier verblödet man übrigens nicht, hier "verbuscht" man - allerdings liegt es ja immer an einem selber inwieweit man das zulässt. Dagegen kann man ja angehen. Ebenso kann man sich seine Freunde aussuchen mit denen man Umgang haben möchte. Was den Aufstieg angeht: man muss nur etwas können das kaum ein anderer kann, und über die Jahre konstante Präsenz und Leistung zeigen, das wird dann doch anerkannt. Auch wenn wir also die Problematik kennen als Expat in einem Dritte-Welt-Land zu leben, sehen wir das gerne als Herausforderung und nicht als Grund wieder nach Deutschland zu gehen (noch nicht - wir sind ja noch nicht so lange weg wie du ). Deutschland hat sich in den letzten vier Jahren schon so verändert dass wir uns dort nicht mehr wohl fühlen würden - ganz zu schweigen von den letzten siebzehn Jahren wie bei dir!! Es ist nicht mehr das Deutschland das wir kennen. Es zählen nur noch Leistung und Arbeitskraft; alles ist sehr viel teurer geworden, und Freiheiten kann man sich kaum noch erlauben. Hier geht es sehr viel entspannter zu. Ich möchte nicht mehr in einem so reglementierten Land leben wo kaum Platz ist fürs Mensch sein.
Zitat: Chileno
Die in Deutschland gescholtenen Parallelwelten, sind hier ganz normal. Man spricht, kauft und verkehrt deutsch. Das gleiche gibts auf spanisch, englisch, französisch, israelisch, palästinisch und italienisch. Nachname, Haut und Haarfarbe, gelten als Teilnahmegrund.
Auch das kennt man hier, allerdings möchten wir unser Deutschsein ja nicht verleugnen - natürlich auch nicht hochjubeln. Wir freuen uns immer wenn wir irgendwo eingeladen sind wo sich die Kulturen berühren und miteinander kommunizieren können.
Zitat: Chileno
Finde ich in Deutschland viel entspannter.
Denkst du wirklich da gibt es keine Parallelwelten? Ich denke gerade an eine Bekannte, die mir schrieb dass sie die Namen auf den Klingelschildern an ihrem Mehrfamilienhaus kaum noch lesen, geschweige denn aussprechen könne. Dass sie kein Wort von der Sprache verstehe die in ihrem Treppenhaus gesprochen wird. Auch in Deutschland bilden Ausländer ihre eigenen Kulturkreise in die sie selten jemand anderen hineinlassen außer den eigenen Landsleuten. Nur die Deutschen selber, die trauen sich nicht ihre eigene Kultur zu leben aus Angst in eine sehr diffamierte Ecke gestellt zu werden. Naja, das ist ein anderes Thema. Ich wünsche dir viel Glück auf der Suche nach der Heimat die du vor siebzehn Jahren verlassen hast. Ich hoffe du findest sie.
lg makis
Re: Heimat Lust
Zitat: makis
Zitat: Chileno
Finde ich in Deutschland viel entspannter.
Denkst du wirklich da gibt es keine Parallelwelten? Ich denke gerade an eine Bekannte, die mir schrieb dass sie die Namen auf den Klingelschildern an ihrem Mehrfamilienhaus kaum noch lesen, geschweige denn aussprechen könne. Dass sie kein Wort von der Sprache verstehe die in ihrem Treppenhaus gesprochen wird.
Ja, das kenne ich auch. In dem Haus, in dem meine Mutter seit 50 Jahren wohnt, leben nur noch Türken. Sie ist die einzige Deutsche. Da ist es sehr entspannt, in Deutschland zu leben. Ständig tausend Kinder, die Krach machen, und kein Mensch, mit dem man reden kann oder der einen versteht.
Nein, da bleibe ich lieber hier. Hier gibt es wenigstens noch einige Deutsche, mit denen man sich unterhalten kann.
Re: Heimat Lust
Nee, das kannst du mir nicht vorwerfen, das einzige was ich hier nicht gemacht habe ist, mich zu reproduzieren. Habe in D Machinenbau studiert, hier eine Buswerkstatt geleitet, Oldtimer gesucht, restauriert, aus aller Welt hier eingeführt, Klimaanlagen und Sonnenenergieanlagen, aufgebaut und gewartet, Touristen durch die Gegend geschaukelt, seit 7 Jahren bin ich am Waldaufforsten, habe eigenes Obst und Gemüse, nebenbei habe ich ein 'Fundo', mit Touristenhotelprojekt geleitet und bin via I-Net in einer Oldtimerexperten Gruppe. Von daher, langweilig wars nicht. Ganz vergessen, Hunde habe ich auch noch. Ich laufe weder vor Indianern, noch vor 'patos malos', noch vor Türken, oder Sonstigen davon, das kann ich mit fast 2 Metern und 120 Kilo auch gar nicht. Geht nur mit 'Fuera de mi camino, Pigmeo' und klappt immer. Selbst Behödenkram, ist kein Problem, ich gehe kackendreist sofort zum Dienststellenleiter. So jetzt zum negativen. Es gibt hier ausser Natur, nichts Schönes, egal ob Stadt oder Dorf, eine hässlicher als die andere. Überall Armut und Dreck und ich fühle mich nicht wohl, das es mir besser geht. Ich arbeite drei Monate im Jahr, Pflanzzeit und der Rest ist immer der Gleiche. Das langweilt, auf Dauer. Auch kenne ich fast alles und war schon fast überall. Was du schon sagtest, das ständige beobachtet werden, nervt. Man muss sich Bekannte standesbewust aussuchen, eine Nana und einen Gärtner haben, sonst wird man nicht mehr gegrüsst. Selbst Santiago, mit seinen 7 Millionen Einwohnern, ist ein Dorf, jeder kennt jeden und man wird überall gesehen. Die sehen mich immer, oder mein Auto, grausam und dann kommt der beliebte Tratsch, was der Gringo da wohl gemacht haben können. Freundlicherweise wurde auch schon öfters mal meine Freundin angerufen, um ihr mitzuteilen, das ich gerade im Begriff sei, fremdzugehen, zum Glück war ich neben ihr. Ich will meinen alten Rhein wieder haben, genüsslich irgendwo hinfahren, ohne das ich auffalle, mit meinen Oldtimern über den Ring donnern und mir gerne mal ein Döner reinpfeifen. Gruss Jörg