Auswandern -   Heimatfrust...

Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

@frankx,

werde Dir auch noch antworten. Bin aber zeitlich z.Z. knapp dran.

Gruß technikus


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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM

Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Wir müssen auch nicht auf einen Nenner kommen. Das war mir aus vorangegangenen Diskussion auch bewußt. Mir ging es ursprünglich nur um die Richtigstellung der "einfachen" Einwanderungsbedingungen.

Ansonsten finde ich es sehr normal, dass unterschiedliche Menschen, ganz unterschiedliche Erfahrungen machen und daher auch ihre Umwelt ganz verschieden beurteilen.

Ich habe halt nach der Heirat mit einer Ausländerin viel davon mitbekommen, was es heißt, als Ausländer in D zu leben. Daher reagiere ich auch ein wenig anders, wenn es um Fragen in Zusammenhang mit Ausländern geht. Ich kenne viele, die in D unglücklich sind (was viel mit der Ausländerfeindlichkeit zu tun hat), aber nicht zurück können, da sie die Brücken hinter sich abgebrochen haben. Den berechnenden Ausländer, der es nur auf die Sozialleistungen abgesehen hat, kenne ich in meinem persönlichen Umfeld nicht. Ich sehe bei Ausländern mehr die einzelnen Schicksale, als denn die anonyme ausländische Masse der Arbeitsplatz-Konkurrenten.

Ich halte auch das gesamte Konzept der Privilegien durch Geburt (nichts anderes ist ja Staatsbürgerschaft und Ausländergesetz) für ein Konzept, dass sich irgendwann überleben wird (so wie die Kolonialzeit). Auf Dauer werden sich die Massen in den ärmeren Ländern nicht damit abfinden.

Gruß
Siggi

Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Ja, in der Welt von heute wird das ganze Konzept des Nationalstaats immer bröseliger. Die Grenzen sind immer weniger definiert. Und es wird auch immer unklarer, was das Ganze überhaupt soll :-)

Nun ist der Nationalstaat, so wie wir ihn kennen, ja auch nur eine sehr neuzeitliche Erfindung (ähnlich wie die Kleinfamilie). Gerade mal gut 200 Jahre alt. Es mag durchaus sein, dass er sich historisch möglicherweise schon bald wieder überlebt hat.



Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

@Siggi,

ich hab da was für Dich. Süddeutschland wird sich von dieser Entwicklung m.E. nicht abkoppeln können.

https://wirtschaft.t-online.de/c/14/95/58/96/14955896.html

Wenn Du mich fragst, der Abstieg vollzieht sich bereits seit einigen Jahren

Gruß technikus


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Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Hey Technikus,

wenn Du Dich in einer wirtschaftlichen und sozialen Notsituation befinden würdest oder auch nur die Möglichkeit hättest, wie es Dir und Deiner Familie in einem anderen Land etwas besser gehen würde, würdest Du nicht vielleicht auch diese Möglichkeit nutzen?
Jedem Menschen steht dasgleiche Recht zu, seine Lebenssituation im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden (legalen) Mittel zu verändern/verbessern.
Dir gehts ja gut - hier in Deutschland - verglichen mit anderen Ländern - und das ist ja auch gut so, ABER denk mal dran, was wäre wenn DU Dich in einer solchen Situation befinden würdest.


Gruß Wolverine

Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

@wolverine,

in Deinem ersten Schreiben hast Du mich als Schwachmat bezeichnet. Sei mal froh, daß es nicht mehr da steht. Du solltest wissen, daß viele ein Forumabo haben u. somit der Ersterstellungstext sofort per Email abgeschickt wird. Nun gut, es wurde editiert. Von Dir od. von Schoolar ?

Das Problem ist, die meisten wissen nicht was sie hier in D erwartet. Sie benötigen eine Arbeitserlaubnis. Da sie meist nicht legal sich in D aufhalten heißt das Schwarzarbeit. Über dieses Thema war vor nicht allzu langer Zeit ein Bericht im Deutschen Fernsehen. Es herrschen hier teilweise unglaubliche Zustände.

D ist mit eines der dicht besiedelsten Länder. Sollen wir jetzt alle hier herein lassen ? Es würde unseren eigenen Untergang bedeuten. Viel besser wäre Hilfe zur Selbsthilfe. Den Menschen vor Ort helfen. Eine Ausnahme machen da natürlich Kriegsgebiete u. politisch verfolgte.

Diese Hilfe vor Ort ist aber ein eigenes Thema u. auch ein ganz heißes Eisen. Sprich Entwicklungshilfe.

Gruß technikus


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Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Nein, das hast Du falsch verstanden. Sie dienten mir als noch strengeres Beispiel für Deutschland.

Das stimmt so nicht. Einheimische sind nicht bereit für Dumpinglöhne zu arbeiten.

Habe ich auch nicht behauptet.

Wie schon gesagt, das ist die größte Ausrede vieler Arbeitgeber. Die wollen nur ganz wenig bezahlen, um ihre Profite zu steigern. Ausbeutung nennt man das.

Ach ja, Du redest wie manche Politiker nur einseitig.

Die Arbeitslosigkeit sinkt, weil der größte Teil in Billigjobs abwandert. Ein-Euro-Jobs, unterbezahlte Zeitarbeit, befristete Arbeitsverträge, Billiglohnjobs. Alles statistische Täuschung. Abbau von Arbeitslosigkeit durch die zwangsweise Akzeptanz von immer schlechter werdenden Bedingungen der Betroffenen. Der Staat muß noch Geld dazu geben, damit die Menschen von ihrem Lohn überhaupt leben können. Absolut lachhaft, hier von tatsächlichem Abbau von Arbeitslosigkeit zu sprechen.

Gruß technikus


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Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Was sind denn Dumpinglöhne? Für viele der von mir angesprochenen Branchen gibt es Tarifverträge.

Löhne sind Marktpreise. Und viele Leute haben völlig falsche Vorstellungen davon, was ihre Arbeitskraft und ihr Know-How am Arbeitsmarkt wert ist.

Das ist die grösste Ausrede vieler Arbeitsloser, die für bestimmte Gehälter nicht arbeiten wollen, weil sie sich einbilden, ihre Arbeit wäre mehr wert. Tatsache ist, das gerade im Mittelstand viele Firmen nicht rosig dastehen. Unter anderem auch deshalb, weil Produktpreise nicht beliebig festlegbar sind.

Das ist ein grosser Widerspruch in unserer Gesellschaft: wir wollen für alle mögliche Produkte immer möglichst wenig bezahlen, aber auf der anderen Seite möglichst viel Geld verdienen. Das sich das widerspricht, merkt kaum jemand. Gleichzeitig Reallohnerhöhungen fordern, aber dann ins grosse Heulen ausbrechen, weil ja "immer alles immer wieder viel teurer" wird. Nachdenken, Leute.

1-Euro-Jobber arbeiten nicht für 1 Euro Lohn. Sie arbeiten für ihr Arbeitslosengeld. Der Euro ist nur Aufwandsentschädigung. Und wenn die Möglichkeit besteht, warum nicht?

Zeitarbeit und befristete Arbeitsverträge, das sind die Arbeitsformen der Zukunft, und wenn das der Weg ist, um die Arbeitslosenzahlen in den Griff zu bekommen, sollte man ihn ohne weiteres einschlagen. Das einzige, was dem Erfolg dieser Arbeitsformen im Weg steht, ist die Unflexibilität in den Köpfen. Wenn Arbeitsverträge nicht so extreme Knebelverträge wären, würde so mancher Arbeitgeber vielleicht "leichtfertiger" einstellen. Und vielleicht auch höhere Löhne zahlen.

Wenn ich das schon immer höre: "Jetzt habe ich 15 Jahre der Firma geopfert und stehe auf der Strasse (heul, heul)". 15 Jahre lang jeden Monat Lohn bekommen, vielleicht noch ein 13. Monatsgehalt, bezahlten Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitgeberanteile an Kranken- und andere Sozialkassen und, und, und ... wieso meint jeder, nur weil er 10 oder 15 Jahre in einer Firma gearbeitet hat, schulde diese Firma ihm was? Und wenn dann eine Firma Entlassungen ausspricht, gibt es Sozialpläne, Abfindungen usw.

Vielleicht muss man wie ich einfach mal ein paar Jahre selbständig arbeiten, um so etwas zu kapieren und schätzen zu lernen. Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich kein Geld. Mir bezahlt keiner 5 oder 6 Wochen Urlaub im Jahr. Und ich darf meinen Kunden auch nicht einfach mal höhere Rechnungen schreiben, nur weil Weihnachten ist. Ich habe noch nicht mal Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Leute, wacht auf. Auf "Besitzstandswahrung" zu hoffen, statt sich flexibel an neue Gegebenheiten anzupassen, geht sicher in die Hose.

Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Hier zum mal reinhören:

Deutsche und polnische Handwerker - ein Vergleich:

https://www.vollhonk.de/archives/642-Deutsche-und-polnische-Handwerker-ein-Vergleich.html

Re: Immer mehr verlassen das "ach so tolle Deutschland"

Ich kann allen oberstehenden Zitaten nur zustimmen, aber das die Leute aufwachen, nein den Glauben habe ich verloren. Da ist das Fazit des Spruches: "Geiz ist Geil" genauso falsch wie das obenstehende. Geiz kommt teuer zu stehen.

M-f-G
Arnego2


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