Ich bin vor ca.3 Jahren wegen meinem amerikanischen Freund hierher gezogen und stecke nun ziemlich in der Krise. Unsere Beziehung laeft ueberhaupt nicht mehr so, wie ich mir das vorgestellt habe und mir geht es einfach allgemein psychisch ziemlich schlecht. Ich weiss nicht, ob das ein Kulturschock ist, oder ob ich einfach meine Familie und alten Freunde vermisse... Es ist so, wie wenn ich meine Identitaet, meine Heimat und meine Muttersprache verloren habe. Aber irgendwie erscheint es mir auch so, als ob ich all dies nie wieder zurueckgewinnen koennte und dass ich selbst, wenn ich nach Deutschland zurueckgehen wuerde, mich dort auch nicht mehr heimisch fuehlen koennte. Ich weiss nicht, ob ich nur unter einer allgemeinen Depression leide ( vielleicht wegen unseren Beziehungsproblemen), ob ich einfach viel zu jung war und bin um auszuwandern ( ich bin jetzt 22) oder ob es einfach ganz normal ist, dass man sich in einem anderen Land immer so entfremdet und heimatlos vorkommt. Ich bin jeden Abend total fertig und weiss einfach nicht mehr, was ich machen soll. Es scheint alles so aussichtslos, weil wenn unsere Beziehung zu Ende ist, will ich sicherlich nicht mehr lange bleiben und auch so bin ich hier nicht gluecklich. Gibt es eigentlich irgendwelche rechtlichen oder sonstigen Nachteile, wenn man wieder nach Deutschland zurueckwandert? Wie funktoniert das und muss man da irgendwas wichtiges beachten? Waere echt nett, wenn mir jemand antworten wuerde. Vielleicht geht es ja irgend jemandem aehnlich wie mir.
Re: zurueck nach D?
Hallo Oceanie, Wenn du nur wegen deines amerikanischen Freundes ausgewandert bist wundert es mich nicht das du jetzt in der Beziehungskrise auch daran zweifelst dort zu bleiben.
Entscheiden musst letztendlich du ob du bleiben willst oder nicht. m-f-G Arnego2
Wie sieht denn Deine Situation in den USA aus? Hast Du einen Job/machst eine Ausbildung, Freunde, Hobbies etc. (ein eigenes Leben) vor Ort oder hast Du Dich die 3 Jahre ueber vor allem auf Deinen Freund konzentriert? Gefällt es Dir auch so in den USA oder ist es wirklich nur der Freund, der Dich dort hält?
Wenn Du nach drei Jahren nach Deutschland zurueck gehst, wird es bestimmt nicht einfach so sein, wie es vor Deinem Auszug war. Sowohl Du als auch Deine Freunde, Familie etc. werden sich etwas verändert haben. Genauso Deutschland und Dein Heimatort. Es wäre also ein bischen wie in ein anderes Land zu ziehen, obwohl es Deine alte Heimat ist. Verstehst Du, wie ich es meine? Ich kenne einige Leute, die nach Problemen in ihrem Auswanderungs-Land wieder zurueck in ihr altes Leben in Deutschland wollten, jedoch enttäuscht wieder dort auszogen. Mir und einigen Freunden ging es selbst nach 1 Jahr Austauschstudium schon so. Zwei von uns haben dann uebrigens Deutschland auch den Ruecken gekehrt.
Ich möchte Dir jetzt keine Angst machen oder so - nur den Rat geben, nicht zu glauben, dass alles automatisch beim Alten ist, wenn Du zurueck nach Deutschland gehst. Auch eine Rueckkehr ist ein Neuanfang.
Ich wuerde an Deiner Stelle auch die Pro und Contras von Deutschland und USA gut abwägen - zum Beispiel eine +/- Liste machen
LG, Antje
Re: zurueck nach D?
Meine Meinung ist: Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt.
Es kommt immer auf die eigene Einstellung und Erwartung an, die man an das Einwanderungsland hat. Viele haben zu hohe Erwartungen und fühlen sich dann enttäuscht, wenn sie feststellen müssen, dass die Verhältnisse im Einwanderungsland nur wage an die Eigenerwartung heranreichen.
Es ist schon was wahres dran an den Sprichwörtern:
Wie zum Beispiel dieses: Wie man in den Wald hineinruft, so hört man das Echo. Sicher weis jeder, was damit gemeint ist.
Ich bin sicher, dass man sich bald wohl fühlt, wenn man auf die Gastgeber freundlich und anpassungsmässig zu geht. Die Benimmregeln gelten überall auf der Welt.
Wenn auch das Sprichwort: Geld regiert die Welt stimmt, sollte man auch die anderen Sprichwörter beherzigen: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Was die Rückkehr nach D betrifft: Aus den Augen , aus dem Sinn.
Ich habe es versucht und versucht nach 12 Jahren wieder Fuss zu fassen. Habe damit Keinen Erfolg gehabt und bin wieder zurück nach Spanien. Deutschland ist nicht mehr lebenswert.
