Re: Senegal, Gambia, Gastronomie
Hallo schoolar.
was denn für irgendwelche Kontaktdaten?
gibts denn noch andere Kontakte hier in Guinea Bissau außer mich??
Seid dem Ableben der Schuhmanns ist keiner mehr da.
chris
Hallo schoolar.
was denn für irgendwelche Kontaktdaten?
gibts denn noch andere Kontakte hier in Guinea Bissau außer mich??
Seid dem Ableben der Schuhmanns ist keiner mehr da.
chris
Hallo Chris,
ich verstehe ja, daß Du helfen willst, nur so allgemein nützt das niemandem etwas. Als ich hier nach Namibia kam, hieß es auch, es gibt hier alles, und auch mein eigener Eindruck war in der Hinsicht sehr positiv, aber wenn man erst einmal eine Weile hier ist, merkt man, daß halt doch eine ganze Menge fehlt.
Nur so als Beispiel: Wo bekäme ich in Guinea Bissau eine Spätzlereibe? So etwas braucht man für ein Restaurant, aber hier in Namibia gibt es das nicht, das mußten Freunde von mir aus Europa importieren. Das nur zum Thema "Es gibt alles". So oberflächlich betrachtet mag das stimmen, aber wenn man dann nach Einzelheiten forscht. Eine gute Waschmaschine mit digitaler Bedienung, ein Induktionsherd, ein Geschirrspüler, der sich vorprogrammieren läßt, Heizgeräte für den Winter (weil die Häuser keine Heizung haben), ein ordentliches Waffeleisen, mit dem man auch wirklich Waffeln machen kann und nicht nur getoastete Sandwiches - oder ein wirklich guter LCD-Fernseher.
Alles nur Beispiele, aber all diese Sachen habe ich hier gesucht und nicht gefunden. Und wenn man ein Restaurant einrichten muß, gibt es da sicherlich noch mehr, was fehlt, worauf man jetzt im ersten Moment aber nicht kommt.
Selbst als ich ein spezielles Geschirr für meinen Hund kaufen wollte, gab es das hier nicht, das mußte ich in Deutschland bestellen. Und das wird jedesmal sehr teuer.
Ein einzelner Deckeln für einen Topf - noch so ein Beispiel. Hier in Namibia kann man nur Töpfe mit Deckel kaufen, einzelne Deckel aber nicht. Wenn Dir also ein Deckel kaputtgeht und Du keinen passenden hast, mußt Du einen Topf mit Deckel kaufen, der Topf ist meist von minderer Qualität, den kannst Du nicht gebrauchen, alles Alu, damit kann man auf einem Induktionsherd zum Beispiel nicht kochen, usw. usf.
Es sind halt so die Kleinigkeiten, die einem mit der Zeit auffallen. Da geht Deine Induktionsplatte kaputt, und dann findest Du niemand, der Dir die reparieren kann, weil die hier noch nie etwas von Induktion gehört haben. Also mußt Du die guten Geräte wegwerfen und Dir hier etwas Schlechteres kaufen, Elektro oder Gas, nur weil es hier keine ausgebildeten Leute gibt, die etwas reparieren können.
Du kaufst einen Computer, und da paßt dann Dein gerade teuer gekauftes RAM nicht rein, weil sie nur Boards mit zwei Bänken haben, nicht mit vier. Dein alter PC aus Deutschland hatte vier Bänke, und du hieltest das für normal, aber wenn sie hier nur einen mit zwei Bänken haben, kannst Du das RAM nicht nutzen.
Wenn Du jemand brauchst, der Dein Sicherheitssystem überprüft, suchst Du erst mal eine Weile, und der, den Du dann findest, ist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Oder ein Klempner. Alle zwei Wochen ist Deine Toilette verstopft. Du rufst die Klempnerfirma, die bohren das dann frei und kassieren eine Menge Geld, aber zwei Wochen später ist die Toilette wieder zu, weil sie nämlich die Ursache nicht beheben, weil sie das gar nicht interessiert oder weil sie sich nicht auskennen.
Noch nicht mal ordentliche Möbel bekommt man hier. Ja, Möbelgeschäfte gibt es genug, aber das meiste, was da drin steht, ist nur Schrott. Einen bequemen Sessel wie die eigentlich sehr einfachen aus dem nordischen Möbelhaus suchst Du hier vergeblich, ebenso Bücherregale. Und wenn Du etwas auch nur halbwegs Annehmbares findest, ist es sauteuer, dafür könntest Du in Deutschland zehn Regale kaufen, und bessere.
Na ja, das geht endlos weiter. Deshalb stehe ich solchen Aussagen wie "Hier gibt es alles" und "Hier kann man alles machen" etwas skeptisch gegenüber.
Liebe Grüße
Anna
Hallo anna,
Die Beispiele die du aufgeführt hast gibt es hier und ich weiss auch wo.
Wir hatten und haben selbst auch Gastronomie daher kann ich auch sagen das es hierfür alles gibt.
Manches leicht und manches muss man suchen.
Aber genau das ist ja mein Angebot an alle die etwas heir machen wollen .----zu Beraten.
Sollte jemand was vorhaben , von dem ich genau weißm das geht nicht , würde ich auch davon dann abraten.
chris
Hallo Chris,
es gibt Induktionsherde bei Euch? Schick mir einen.
Liebe Grüße
Anna
...ich weiss auch wo...das ist ja mein Angebot an alle die etwas heir machen wollen .----zu Beraten... |
Ich muß Dir ehrlich eins sagen, Thomas: Wenn jemand behauptet, es gäbe in Guinea Bissau Induktionsherde, wo hier in Namibia noch nicht einmal die Elektrofachgeschäfte wissen, wie man das schreibt und daß es so etwas überhaupt gibt dann werde ich doch sehr skeptisch. So richtig weiß Chris wohl doch nicht, wovon er spricht, und dann würde ich mir ihn auch nicht als Berater wählen.
Liebe Grüße
Anna
hallo anna
hier is mandy die lebensgefährtin von chris, wie kannst du dir eigentlich so ein urteil erlauben. wir leben seit über einem jahr hier und bieten nur unsere hilfe an.
und wenn wir sagen es gibt hier induktionsherde dann ist das so, man kann in bissau fast alles kaufen.
induktionsherde gibt es in bissau bei sunuker
liebe grüße
mihori
Hallo zusammen,
interessante Diskussion.... also falls da eine Sammelbestellung nach Bissau fuer's suedliche Afrika zusammenkommen sollte - ich bin dabei!
Anna's Ausfuehrungen decken sich weitgehend mit Suedafrika - dem weitestentwickelten Land des Kontinents. Einen grossen Teil Westafrikas habe ich bereist... sorry, aber dass dort alles zu bekommen ist, halte ich fuer ein Geruecht. Wir waren mehrere Monate als Selbstfahrer unterwegs und mussten uns um mehr als nur frisches Gemuese vom Markt kuemmern. Die Gaestehaus- oder Restaurantbetreiber, die wir getroffen haben, hatten mit riesigen Schwierigkeiten zu kaempfen. Wo ist die Kaufkraft? Wer soll mit 1000 dauerhaft dort lebenden Europaern ueberleben? Wieviel kommen davon als Gast in Frage? Einheimische kommen eh nicht, die koennen es sich gar nicht leisten. Oder soll's im Restaurant zugehen wie bei "Mama Africa"? Das koennen sie selber. In Afrika ist alles mit Klimmzuegen verbunden, selbst hier unten am suedlichen Zipfel, wenn man nicht gerade in Joburg wohnt.
Der einzige Vorteil koennte der Umgang mit den Schwarzen sein. Das ist im restlichen Afrika etwas einfacher als im Sueden. Die Herrschaften hier ruhen sich auf der Vergangenheit aus und meinen, die Welt schulde ihnen etwas. Das ist allerdings nur mein Eindruck als Reisender - die Wirklichkeit sieht mit Sicherheit ganz anders aus. Im Senegal hat ein entlassener Koch die Kueche seines Ex-Broetchengebers angesteckt, weil der ihn wegen Diebstahl entlassen hatte. In Ghana erzaehlte das Servicepersonal den Gaesten hinter dem Ruecken ihres Chefs, ab 18.00 sei die Kueche geschlossen, weil sie keinen Bock hatten, laenger zu arbeiten.
Als naechstes die Landfrage... Chiefs kassieren ab, und bloss nicht den Paramount Chief vergessen, dann hat man als Weisser ganz ausgekichert. Vertraege sind hinfaellig und muessen neu verhandelt werden, wenn ein neuer Chief kommt. Und und und...
Ein unterentwickeltes afrikanisches Land als Einwanderungstipp anzupreisen... da waere ich ganz vorsichtig. Dieser Kontinent ist anders und da kommt nicht jeder mit klar.
Ein endloses Thema - trotzdem liebe ich diesen verfluchten Kontinent.
Jule
Ein endloses Thema - trotzdem liebe ich diesen verfluchten Kontinent. |
Die Gaestehaus- oder Restaurantbetreiber, die wir getroffen haben, hatten mit riesigen Schwierigkeiten zu kaempfen. Wo ist die Kaufkraft? Wer soll mit 1000 dauerhaft dort lebenden Europaern ueberleben? |
Der einzige Vorteil koennte der Umgang mit den Schwarzen sein. Das ist im restlichen Afrika etwas einfacher als im Sueden. Die Herrschaften hier ruhen sich auf der Vergangenheit aus und meinen, die Welt schulde ihnen etwas. |
Ein unterentwickeltes afrikanisches Land als Einwanderungstipp anzupreisen... da waere ich ganz vorsichtig. Dieser Kontinent ist anders und da kommt nicht jeder mit klar. |
...Wenn es wirklich so viel einfacher ist, in Bissau etwas zu bekommen als hier in Namibia, laßt uns ein Import-/Export-Geschäft aufmachen. Ihr importiert die Sachen nach Bissau (oder besorgt sie dort, weil es sie dann schon gibt), und ich importiere die Sachen von dort hier nach Namibia. Daran wäre ich sehr interessiert. Das ist jetzt kein Witz, das ist ein ernsthaftes Angebot. Laßt uns mit dem Induktionsherd anfangen. Wie können wir das machen?... |
Davon kann niemand leben. Vor allem, wenn man alles importieren muß, weil es im Land nichts gibt. Was verdienen die Leute? Was können sie pro Tag ausgeben? Und wieviel davon geben sie für Restaurantbesuche oder deutsche Wurst beim deutschen Metzger aus oder deutsche Brötchen, die wahrscheinlich sehr viel teurer sind als irgendwelche einheimischen Fladen, weil sie viel sorgfältiger hergestellt werden müssen. So etwas muß man erst einmal berechnen... |
...Und natürlich sind alle Zahlungen aus Deutschland immer sehr willkommen. Dafür muß man ja sowieso nichts tun. Die in Deutschland sollten sich mal überlegen, was sie tun, wenn sie den Leuten hier, vor allen Dingen der Regierung so viel Geld geben. Wo das landet. Ganz sicher nicht dort, wo die deutschen "Gutmenschen" denken, daß es hinkommt. Das meiste steckt in irgendwelchen Regierungsmercedessen oder in dem neuen Prunkgebäude für den Ex-Präsidenten Nujoma, das er überhaupt nicht braucht. Dafür hätten viele Schulen gebaut werden können, aber wen interessiert das? Ich verstehe diese Mentalität nicht.... |