Ein link von einer Argentinischen Zeitung die einmal Wöchentlich raus kommt. Im Archiv kann man den Streit zwischen Argentinen und Urugauy wegen der Papierfabrik nachlesen. Ein Bericht über Punta del Este findet man in der Ausgabe vom 30.12.06
Ist dir eigentlich klar, dass du eine Konfliktsituation aus dem Blickwinkel Argentinien reinstellst? Kennst du die Hintergründe?
Der Internationale Gerichtshof in den Haag, hat mit 14:1 Richterstimmen für Uruguay gestimmt.
Als Antwort haben die Argentinier die Brücken dichtgemacht. Dadurch entsteht Uruguay ein Schaden in Millionenhöhe. Mit recht klagen sie dagegen.
Das ist kein einfaches Thema und sollte einen neutralen Bezug haben.
Urs.
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
@ Urs
Da muss ich Dir unumwunden Recht geben!
Die Situation, die die Argentinier an den Brücken schaffen, ist massiv schädigend - der Wirtschaft gegenüber und, da sieht man, dass sie sich nicht viel dabei denken, auch den eigenen Landsleuten gegenüber, die nur noch eingeschränkt Reisen können. Das sieht man täglich in den News hier. Der Urlauberverkehr nach Uruguay ist nachhaltig gestört.
Nun wollen die Argentinier auch noch andere Übergänge und Fahrmöglichkeiten dicht machen. Und alles nur, weil Argentinien, das ursprünglich die Papelera wollte, nicht bekam was es wollte.
DAS nennt man Mercosur!
Die Berichterstattung von argentinischer Seite aus, könnte ich mir vorstellen, ist genauso polemisch wie die Berichte im argentinischen Fernsehen, in dem der uruguayische Präsident schwer angegriffen wird. Die Cartoons, Filme etc. übertreffen die Cartoons der Amerikaner über G.W.B. noch um ein vielfaches und sind weit utnerhalb der Gürtellinie.
Sicherlich berichten die Argentinier in dieser Zeitung nicht darüber, dass sie Bombendrohungen an Uruguay schicken wegen der Papelera und dass sich eine Frau dort mit Ankündigung in die Luft sprengen wollte.
Auf der argentinischen Seite des Rio de la Plata gingen die Uruguayer gerne einkaufen, weil eben preiswerter als in Uruguay. Auch das findet nicht mehr statt - und die argentinischen Händler können das, wenn überhaupt, nicht mehr lange durchhalten.
Die Nachteile für Reisende die aus Richtung Uruguay kommend den Kontinent weiter bereisen wollen sind auch nicht zu verachten.
Klar, Uruguay ist ja ein sooo kleines Land, was hat da das Stimmenergebnis in Den Haag schon zu bedeuten. Man nennt das Land ja nicht umsonst den Blinddarm Argentiniens.
Wer hier lebt, sollte das ganze Ausmass vor Ort mit besorgtem Blick betrachten und die Meldungen der uruguayischen Presse zugrunde legen. Sie sind für dieses Land massgebend.
Logischerweise stänkern die Argentinier seit Monaten wo immer es nur geht - es geht hier um Milliarden an Investitionen, um Tausende von Arbeitsplätzen, um einen seetüchtigen Hafen mit allem was dazugehört, um ein gigantisches Transportaufkommen über Land von hier aus in alle Staaten Südamerikas, um riesige neu anzulegende Plantagen mit schnellwachsenden Hölzern und um eine entsprechende Zukunft für die betroffene Region. Es geht um die strengsten Sicherheitsauflagen, die schärfsten Umweltschutzbedingungen die zu erfüllen sind - und die in Argentinien bereits vorhandenen Papeleras sind alle altersschwach und marode und entsprechend sind die Verschmutzungen.
Aber, man sollte auch wissen, dass in Argentinien Wahlen anstehen!!! Und Wahlen waren, sind und bleiben eine entsprechende Triebfeder..,,,,
Manolito
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
Ich bin davon ausgegangen, dass jeder soviel Menschenverstand hat um es Neutral zu sehen, wenn er alles und vorallem Richtig liest. Da habe ich mich mal wieder geirrt, wie man an euch sehen kann. Ich kann nicht beurteilen, wer in dem Streit Recht hat. Dafür sind Experten zuständig. Aber ich kann diejenigen Informieren (dass zwischen Argentinien und Uruguay ein Streit ist) die z.B. mit einer Fähre von Buenos Aires rüber kommen wollen, und sie dadurch mit Verspätungen rechnen müssen. Oder sie kommen gleich mit dem Flugzeug und ersparen sich den Stress.
Manolito: Wer hier lebt, sollte das ganze Ausmass vor Ort mit besorgtem Blick betrachten und die Meldungen der uruguayischen Presse zugrunde legen.
Da hast Du Recht, wenn einem die andere Seite nicht Interessiert. Ich höre mir halt lieber zwei Seiten an bevor mir ich ein Urteil bilde und verlass mich nicht nur auf eine Quelle.
Pirat
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
@ Pirat
... das ist richtig - und deshalb verfolgen wir hier die Nachrichten diesbezüglich auch von Argentinien, von Chile, von Columbien und Venezuela - und haben dann eine entsprechend umfangreiche Information.
Und genau deshalb können wir auch sagen, WIE die Nachrichten und die Stimmungsmache von Argentinien aus sind.
Und genau deshalb habe ich auch erwähnt, dass dort demnächst Wahlen anstehen und das Gewicht in der Waagschale heisst PAPELERA und entscheidet über SEIN oder NICHTSEIN. Sowas nennt man ein klassisches Ablenkungsmanöver vom alltäglichen Kleinkram.
Der Argentinier an sich - und ohne Wahlkampftaktiken als Basis - hätte sicherlich auch gerne von dieser Papelera profitiert, vom fliessenden Warenhandel zwischen beiden Ländern. Es sind wohl - wie meistens in solchen Fällen - ein paar engagierte Hitzköpfe, die die Blockade aufrechterhalten. Oder woher nimmt ein Argentinier wohl die Zeit und das Geld um wochen-oder monatelang auf seinem Hintern vor dem Übergang sitzen bleiben zu können?
Manolito
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
Pirat doble, der Rechtsstreit ist Schnee von gestern. Die Reaktionen von heute.
Irgendwelche Reise-Behinderungen ist das unwichtigste Detail. Hier geht es um wirklich wichtige existenielle Dinge.
@Manolo
Interessant ist, dass die argentinischen Politiker nicht dafür sind, aber auch nichts dagegen unternehmen. Hoffen wir nur, dass es bei einem Bruderstreit bleibt.
Urs.
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
@ Urs
Tja, das ist wohl wie überall in der Politik. Glitschig wie Aale, zu keiner definitiven Aussage bereit, damit man sie nieeee am Kragen bekommt.
Klar müssen wir alle hier hoffen, dass es sich alles noch im Rahmen hält - und dass das aufmarschierte Militär und die Präsenz der Marine in der Region nicht mehr als eine Show sind und bleiben....
Manolito
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
Tja, da sieht man mal wieder wie Abhängig Uruguay von Argentinien ist. Da werden in Uruguay Lokale, Eisdielen, ja sogar ein McDonalds (in Atlantida) extra für die Urlauber (Argentinier) gebaut, aber die sind nicht da und diese Geschäfte werden nach der Saison natürlich wieder geschlossen.
Offiziellen Angaben (vom 03. Januar) zufolge sank das Besucheraufkommen in den uruguayischen Strand- und Ferienorten seit Beginn der Blockaden um die Hälfte. Wow, das sind Einbusen, mit dem die uruguayer jetzt erst Überleben müssen. Was ist wenn einer auf die zwei wichtigsten Monate (Hochsaison) angewiesen ist?
Pirat
Re: Deutsche Argentinische Zeitung
@ Pirat
Jain, soooo ist das nicht ganz richtig.
Die Hochburgen Rocha, Punta del Este und Piriapolis sind restlos ausgebucht, teilweise sogar überbucht.
Die Urlauber aus Argentinien sind teilweise ausgeblieben - vor allen Dingen diejenigen, die sich einen Flug oder den Buquebus nicht leisten können oder wollen. Alle anderen sind umgestiegen auf den Flieger. Das Flugaufkommen hat 17 % zugenommen.
Dafür aber sind wesentlich mehr Brasilianer hier im Lande als je zuvor und so haben auch die Touristen aus Chile, Mexiko, den USA und Europa zugenommen. Damit ist das "Weniger" an Argentiniern wieder ausgeglichen.
Die Strände sind voll. Uruguay ist ein eigenständiges Land und möchte auch in gar keinem Falle im Tourismus von Argentinien abhängig sein. Da ist doch zu begrüssen, dass sogar die New York Times wohl vor ein paar Tagen einen riesigen positiven Bericht über Uruguay als Reiseland gebracht hat.
Die Lokale hier machen jedes Jahr nach der Temporada wieder zu. Das ist aber dasselbe Spiel wie in Spanien.
Und Uruguay trifft das Weniger an Touristen aus Argentinien mit Sicherheit nicht so hart wie die Hotels und Restaurants in den Alpen, wenn dieses Jahr kein Schnee vorhanden ist.
Dies ist doch überall auf der Welt dasselbe Spiel. Man sollte die Touri-Welle aus Argentinien sicher nicht unterschätzen - aber auch nicht überschätzen.
Und McDonald in Atlantida....... die haben hier schon mehr Filialen geschlossen in Uruguay als im Moment noch als Rest vorhanden sind. Zumindest trifft es keinen Armen, wenn McDonald am Ende der Saison wieder das Lokal schliesst. Die Uruguayer brauchen McDonald sicher nicht - der landestypische "Hamburger" besteht aus besserem Fleisch.