Senatssitzung gestern
Siegener Zeitung
Senatssitzung endete mit Paukenschlag / Kanzler bedauerte Anwesenheit der Polizei
kk Siegen. Bei der ersten Einbringung des Rektoratskonzeptes in die Dekanesitzung soll es so gewesen sein, in der gestrigen Senatssitzung war es mit Gewissheit so: Der Paukenschlag kam zum Schluss. »Vorgehensweisen rund um das Hochschulkonzept 2010« lautete der letzte Tagesordnungspunkt. Und der hatte es in sich.
Zuerst einmal ging es um den Polizeieinsatz während der letzten Zusammenkunft des Gremiums. Kanzler Dr. Johann Peter Schäfer brachte sein Bedauern zum Ausdruck. Die Polizei habe den Einsatz telefonisch angekündigt, er habe sich dem nicht widersetzt. Aus heutiger Sicht sei das ein Fehler gewesen. Das Rektorat habe er nicht informiert. Ob es sich dabei seinerseits um ein Fehlverhalten gehandelt habe, müsse intern abgeklärt werden.
Alsdann ging es ans Eingemachte. Rektorin Prof. Theodora Hantos zählte alle Schritte bis zum Zustandekommen des Konzeptes 2010 auf. Eines räumte sie ein: Sie habe geglaubt, Zeit bis zur Entscheidungsfindung sei nötig. Möglicherweise aber hätte man die Aufgabenstellung zügiger angehen müssen. Grundlegende Verfahrensfehler oder aber undemokratisches Handeln wies sie im Verlauf der Debatte jedoch von sich, entschuldigte sich aber für eine möglicherweise im Eifer des Gefechtes unangemessen ausgefallene Wortwahl.
Damit gaben sich einige Senatoren nicht zufrieden. Sie beurteilten das Vertrauensverhältnis zwischen Rektorat und Senat nach zwei Jahren als zerbrochen. Grundlegende Verfahrensregeln seien massiv verletzt worden. Es sei zu Einmischungen in die Angelegenheiten der Fachbereiche und Studiengänge gekommen, und es habe an Kommunikation gemangelt. Das Rektorat habe zudem verantwortlich an der Polarisierung zwischen den Fachbereichen mitgewirkt. Die Vorwürfe gipfelten in der Feststellung von Prof. Dr. Friedhelm Hase: »Das Rektorat hat das Vertrauen weiter Teile der Universität verspielt.« Dekan Prof. Dr. Ingo Plag (Fachbereich 3) ließ seinen aufgestauten Unmut schließlich in die Aufforderung fließen, das Rektorat möge zurücktreten. Denn: »Die Universität Siegen hat durch dieses Rektorat nach innen und außen großen Schaden genommen.« Prof. Hase legte nach: Er formulierte einen Antrag, der akademische Senat möge das Rektorat zum Rücktritt auffordern.
Nachdem nach fast zehn Sitzungsstunden Öl ins Feuer gegossen worden war, entfachte die Diskussion erneut. Vor allem Vertreter aus den ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen stärkten dem Rektorat den Rücken. Zwar bemängelten auch sie, die Erarbeitung des Hochschulkonzeptes hätte zügiger vonstatten gehen können, grundlegende Kritik am Rektorat wiesen sie jedoch zurück. Verantwortliche seien dazu da, Entscheidungen zu treffen. Diese seien für die Betroffenen immer unangenehm, so Dekan Prof. Dr. Jürgen Jensen (Fachbereich Bauingenieurwesen). Auch Dekan Prof. Bernd Borghoff (Architektur und Städtebau) suchte gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt eine Lanze für Hantos und ihre Mannen zu brechen. Beide warnten davor, ein Hochschulkonzept ohne Hochschulleitung auf den Weg zu bringen. Borghoff: »Wir sollten zuerst versuchen, im neuen Senat einen neuen Umgangsstil zu pflegen.« Unterstützung fand er bei Prof. Dr. Thomas Carolus (Maschinentechnik). Der zeigte sich erschrocken über die Art der Diskussion: »Der Feind sitzt im Land. Das sind nämlich die anderen Hochschulen.«
Nach hitziger Debatte wurden die Zettel für die geheime Abstimmung verteilt. Das Ergebnis sorgte auf einer Raumseite für lautstarke Freude, auf der anderen für enttäuschte Mienen. Der Antrag auf Aufforderung zum Rücktritt wurde mit zehn zu acht Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt. Sekunden nach der Verkündung des Abstimmungsergebnisses beendete Rektorin Hantos sichtlich angeschlagen die letzte Sitzung des Senats in dieser Zusammensetzung.
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