Bagatelle - Künstlichkeiten

Darwin, Dogmen und Diskurse

Darwin, Dogmen und Diskurse

Da Stadler seinen Ehrgeiz darin sieht, jede Diskussion mit mir zu torpedieren,

hier eine Diskussion, die hinter den Kulissen läuft.

Vielleicht möchte sich auch hier jemand daran beteiligen. 

Darwin, Dogmen und Diskurse


Wenn manche auch Probleme mit Gedanken- und Meinungsfreiheit haben, so verhindert das dennoch nicht, dass freie Diskurse - anderswo - zustande kommen.

Damit niemand meint, es werde resigniert, hier eine Auseinandersetzung zu Wissenschaft und Wertnehmung, die wegen der übli(ich)en technischen Schwierigkeiten hier im Forum anderswo ausgetragen wird.

Wrangel:
Ich sprach von einer Tendenz zu mehr Komplexität und
Kommunikation. Diese Tendenz sehe ich in der Evolution
durchaus am Werk. Von Strahlung und Wassterstoffwolken
zu Galaxien, Sternen und Planeten, von den Einzellern
über Reptilien hin zu Säugetieren und schliesslich zum
Menschen sehe ich in der Tat eine Zunahme in Richtung
Komplexität (...)

Jott:
Ich halte diesen Schritt einerseits durch
Alltagsbeobachtungen für gerechtfertigt, andererseits
aber für irreführend. Das Reich der Einzeller umfasst
weitaus mehr Arten als der Rest der Tierwelt. Ich
vertrete eher die Richtung, dass durch Evolution immer
mehr "Möglichkeitsräume" und ökologische Nischen
geschaffen und besetzt werden. Das schließt eine
Zunahme der Komplexität nicht aus, erweitert die
Annahme aber und relativiert den gerichteten Aspekt,
der meines Erachtens durch nichts in der Evolution
wirklich gestützt wird. Mir widerstrebt die zugrunde
liegende Annahme einer "Krone der Schöpfung".


Wrangel:
Auch wenn das Reich der Einzeller mehr Arten umfasst als das der Säugetiere, so ist doch die Komplexität jedes Säugetiers um mehrere Dimensionen höher als die jedes beliebigen Einzellers. Es geht beim Begriff Komplexität nicht um die Diversifikation eines prinzipiellen Bautyps, sondern um die Konzentration komplexer Strukturen im Individuum einer Art. Auch wenn es auf der Erde 20 000 Arten von Kochlöffeln aber nur 200 Arten von Küchenmaschinen gäbe, würden Sie doch wohl nicht behaupten, dass der Typus "Kochlöffel" komplexer sei als eine Küchenmaschine?


Der Mensch ist, was Komplexität des Bewusstseins und seiner "Staatenbildung", bzw Kultur, angeht, eindeutig rekordverdächtig. Er hat im Vergleich zu den anderen Lebewesen eindeutig mehr Möglichkeiten der Gestaltung und der natürlichen, künstlichen und künstlerischen Selbstorganisation. Zum "Guten" wie zum "Bösen", sprich zum Verträglichen wie zum Unverträglichen.

Damit ist gemeint, der eingreifende Mensch kann - auch in seiner Art und in seinen Zielen der Forschung - mehr Komplexität und mehr Entfaltungsfreiheit bejahen oder sich dem gegenüber gleichgültig stellen, ja sogar sie verneinen.

Sie meinen, ich - oder auch die Bibel - sähen den Menschen als "Krone der Schöpfung", als schlichtweg gut oder kostbar. Ganz so ist das nicht. Im Menschen steckt, gerade weil er so komplex ist, viel mehr an Destruktivität als in jedem anderen Lebewesen.
In ihm entscheidet sich, ob der Lebensraum Erde zum Garten oder zur Müllhalde wird.

Ich weiss, dass die Positivisten, (und auch die meisten Populärdarwinisten) die Begriffe "Garten" und "Müllhalde" ganz wertfrei sehen – oder besser – behaupten würden, das seien wieder nur vom Menschen erfundene Zielvorstellungen, eingebrachte anthropozentrische Wertungen, die in der Wissenschaft nichts zu suchen haben.

Überhaupt frönen die Populärdarwinisten (zB Monod, Dawkins, Wilson) gern einem vermeintlich wertfreien Heroismus, der da verkürzt besagt:
"Wie es kommt, so kommt es halt. Wenn Bakterienkulturen oder Insektenstaaten die Säuger verdrängen, dann war oder ist das eben so. Eine Katze, ein Mensch oder ein Hund ist aus Sicht des Zufalls auch nicht mehr wert oder erhaltenswerter als ein Virus, denn Werte haben ja in der Wissenschaft nichts zu suchen."

Diese Haltung ist nicht nur aus Sicht eines Zeitgenossen fragwürdig, der in der Wissenschaft Wertvorstellungen gespiegelt sieht, sondern sie ist auch in sich wissenschaftsfeindlich.

Denn Wissenschaft ist zwangsläufig immer durch ein forschendes und beobachtendes Subjekt mitdefiniert, ein Subjekt, das ein Höchstmass an Komplexität aufweisen muss, um nachzudenken, Zusammenhänge und Naturgesetzlichkeiten suchen zu können und das durch die Art seiner Forschung und Beobachtung, seines Messaufbaus die "ach so objektiven" Ergebnisse ganz entscheidend mitbestimmt.
Ob man Graugänse auf Art der Cartesianer und Vulgärdarwinisten beobachtet oder auf die Art, wie Konrad Lorenz es praktiziert hat, der Unterschied in den Forschungsergebnissen ist gewaltig.

Im einen Fall sieht man nur die vergröberte Aussenansicht einer "biologischen Maschine namens Graugans", im anderen Fall ein feingestricktes facettenreiches Netz von Information und noch unentdeckten Feldern und Mustern.

Empathie und Ethik sind implizite und unaugfebbare Komopnenten der Wissenschaft, denn ohne Empathie und Ethik verschiwndet die Ausfmerksamkeit für Feinstrukturen und grobmaschige oder "scheuernde" Beobachternetze verfälschen die Forschungsergebnisse, dienen also nicht wirklich dem Erkenntnsigewinn, sondern führen in simplifizierende Holzwege.

Information ist überhaupt eine Grösse, die von Evolutionsbiologen immer noch allzu sehr NUR in biochemischen Formeln gesucht wird und viel zuwenig in Quantenkorrelationen.

Ob man Vererbung mit dem Vorbegriff und Instrumentarium einer Kartoffelstempel-Logik betrachtet oder ob man mit dem Modell eines vieldimensionalen Netzes herangeht (wie zB Stuart Kauffmann), ob man immer noch an die exklusive Dominanz klassisch-chemischer Modelle glaubt oder auch mit Quantenkorrelationen und Komplementaritäten bei biologischen Prozessen rechnet(Kandel), hat enorme Auwirkungen darauf, welche experimentellen Methoden und Messeinrichtungen man nutzt und welche Art von Daten man schliesslich einfängt.

Nur ein Beispiel von vielen. Wenn wir die hirnphysiologischen Prozesse, das "Feuern der Neuronen", über eine doppelspaltartige Apparatur beobachten, werden wir wellenförmige Wirkungsmuster finden, wenn wir sie durch eine Ein-Spalt-Messapparatur schicken, "körnige".

Wissenschaft ist selbst am Subjekt und seiner Vorentscheidung, was die Art seiner Messungen angeht, ausgerichtet, sie ist nicht eine Maschinerie, die vorentscheidungs-, deutungs- und kommentarlos irgendwelche Statistiken erstellt. Sie ist immer schon filternd und deshalb auch dann wertend am Erkenntnisprozess und seinen Resultaten beteiligt, wenn sie abwertet oder meint, Wertungen zu verweigern. Indem die Hardliner der populärdarwinistischen Schule jedes Forschungsprojekt, das sich um den Nachweis von noch unentdeckten Ordnungsstrukturen und Zusammenhängen müht, als "teleologisch" diffamieren, agieren sie ideologisch und anti-wissenschaftlich.

Ähnlich wie die Vertreter früherer und anderer dogmatischer Schulen (Mechanisten, Positivisten, M-L-Diamat, usw) meinen sie im voraus zu wissen und bestimmen zu müssen, in welche Richtung man gar nicht mehr forschen müsste oder dürfe.
Als Beispiel hatte ich das Dogma der Populärdarwinisten "Quantenphysikalische Effekte KÖNNEN keine Auswirkung auf biologische Prozesse haben" geannt.

Ein anderes Dogma dieser Kreise lautete lange Zeit: "Epigenetische Phänomene gibt es nicht".
Da ist nicht Forschungsdrang und Objektivität am Werk, sondern schlicht Ideologie und die Arroganz einer alles dominieren wollenden wisschenschaftlichen Einheitspartei.

Viele dieser "Wissenschaftler" gefallen sich da meiner Ansicht nach in einer zynischen Attidüde, die vor allem psychische gruppendynamische Ursachen hat. Das Pathos der Kälte hat etwas Verlockendes. Sie macht einen – verbal wenigstens - unverletzlich und man leidet nicht mehr so sehr am oft tristen und versagungsreichen Alltagsleben.

Was übereifrige Fundamentalisten also durch einen wärmenden Schluck aus der Pulle "Mythologie und Jenseitswein" zu betäuben versuchen – den Schmerz über die Todesverfallenheit und Kontingenz des Lebens – das vereisen die Vulgärdarwinisten durch (meist nur fürs zahlende Publikum vorgespielte) Meursaultsche Gleichgültigkeit. Sie nennen dieses im Grunde eitle Sprachspiel dann "sinn- und wertfreie Objektivität der Wissenschaft".


Jott:
Ich habe nichts gegen den Begriff "Liebe", er ist aber
in der Verwendung eine Emotion. Nach aktuellem
Wissensstand sind dazu nur höhere Primaten fähig,
wobei nur der Mensch auch eine Reflexion von Emotionen
zeigt. So gesehen ist eine Argumentation Ihrerseits
natürlich statthaft. "Brutpflegeimpuls" allein ist zu
kurz gegriffen, nehmen wir "Sozialverhalten", dann
passt das. Das Problem ist allerdings das oben
angesprochene Strauch-Modell der Evolution, in dem der
Mensch nur eine Nebenrolle spielt. Er besetzt eine
ökologische Nische, wenn diese sich auch durch
kulturelle Evolution bis zur Unkenntlichkeit gewandelt
hat.


Wrangel:
Ich hatte es schon angesprochen. Das "Strauch-Modell" missachtet völlig die Konzentration an Komplexität innerhalb der Individuen einer Art. Das Nischenmodell ist viel zu grobrastrig und flächig gedacht. Es zählt einfach die Arten durch und verkennt völlig die Qualität und Spezifiziertheit der Möglichkeiten, die in den Individuen der Arten konzentriert sind.

Zur Eirnnerung:
Auch wenn das Reich der Einzeller mehr Arten umfasst als das der Säugetiere, so ist doch die Komplexität jedes Säugetiers um mehrere Dimensionen höher als die jedes beliebigen Einzellers. Es geht beim Begriff Komplexität nicht um die Diversifikation eines prinzipiellen Bautyps, sondern um die Konzentration komplexer Strukturen im Individuum einer Art. Auch wenn es auf der Erde 20 000 Arten von Kochlöffeln aber nur 200 Arten von Küchenmaschinen gäbe, würden Sie doch wohl nicht behaupten, dass der Typus "Kochlöffel" komplexer sei als eine Küchenmaschine?

Im Menschen hat die Natur die Möglichkeit sich selbst so zu organisieren, dass sie Vielfalt und Komplexitätsfortschritt bewusst bejaht (oder bejahen kann) und dass ihr Selbstorgansiationsgrad weiter zunimmt. Der Mensch kann diese Möglichkeit bewusst auf "sanfte Weise" so wahrnehmen, dass all die Möglichkeiten, die in der Artenvielfalt stecken, möglichst so gewahrt bleiben, dass eine Richtung zu noch mehr Vielfalt und noch mehr Möglichkeiten eingeschlagen wird. Er kann aber auch so agieren, dass er gefühllos und gleichgültig einfach alles ausprobiert, was zufällig gerade finanziert wird.
Er hat die Wahl.

Dass da immer wieder Forscher- und Forschergruppen Dinge ausprobieren, die die Artenvielfalt, die Entfaltungs- und Freiheitsmöglichkeiten des Lebens (bei Tier und Mensch) einengen, sagt gar nichts darüber aus, dass man solchen Doktor Mabuses und Frankensteins allein schon aus Interesse an der Wissenschaft (und ihren Erkenntnismöglichkeiten, die immer nur mit gesunden und freien Subjekten wachsen kann!) auf die Finger klopfen muss.

Dass da in den Wissenschaften immer wieder ethische Versager am Werk sind, die nicht nur einzelne Menschen schädigen, sondern auch den Fortgang der Wissenschaften selbst, weil sie nicht in Richtung mehr Forschungsmöglichkeiten, sondern in Richtung mehr persönliche Anerkennung arbeiten, heisst nicht, dass man auf Ethik, Fairness und Hypothesenoffenheit in den Wissenschaften verzichten müsste.

Im Gegenteil.
Wenn Wissenschaftler endlos überirdische Kernwaffenversuche durchführen, muss man ihnen auf die Finger klopfen, auch wenn sie hundertmal beteuern, da sei noch nicht alles Mögliche erforscht worden.

Wenn andere Wissenchaftler Menschenversuche durchführen, weil sie sagen, wir haben immer noch nicht bis auf die dritte Stelle hinter dem Komam genau ermittelt, wie lange es ein Mensch in Eiswasser aushält, dann gehören solche Leute aus den Labors entfernt.

Wenn jemand Dioxin oder Asbest herstellt und ausbringt und die Folgen seiner Forschung vorher nicht mit untersucht, gehört er benannt und haftbar gemacht.

Wenn jemand Bohnen-Gene in die Welt setzt, die bei den Verzehrenden das Risiko einer Lungenentzündung eklatant erhöhen und er macht mit Experimenten in diese Richtung weiter, dann muss man diese Forschung stoppen.

Warum?
Weil solche Forschungen in ihren Konsequenzen Freiheit und Leben und damit letztlich die Entfaltung von Möglichkeitsräumen und forschenden Subjekten verkleinern statt sie zu vergrössern.


Wrangel:
Sie meinen ein Gott hätte nur eine einfache
Steckvorrrichtung in Gang setzen können oder dürfen,
nichts ihm Ebenbürtiges. Er will aber Ebenbürtiges,
und Komplexität, Kommunikation, Bewusstheit sind
Voraussetzungen für ebenbürtige Freiheit.

Die Wesen im
Universum mit Bewusstsein sind offensichtlich dazu
aufgerufen, Freiheit (in Liebe) zu verwirklichen.
Das ist eine extra- und postszientistische
Schlussfolgerung. Ich weiss. Aber sie hat gute Gründe.


Jott:
.... den Glauben!

Wrangel:
Nein, meine Schlussfolgerungen führe ich nicht diritissima auf den Glauben zurück.
Sondern auf eine subjektwahrende Ethik, die Bestandteil der Wissenschaft sein muss, wenn die Wissenschaft nicht samt ihren Subjekten Schaden nehmen und verarmen will.
(Beispiel: Decartes und die Graugänse – grobes anti-empathisches ethikloses Erkenntnissieb – Lorenz und Graugänse feines empathisches ethikbestimmtes Erkenntnissieb).


Die guten Gründe sind also diejenigen, die ich oben schon genannt habe. Im Menschen hat die Natur die bewusste Möglichkeit erreicht, ihre Gestaltungsräume fulminant auszuweiten. Diese Erweiterung der Möglichkeitsräume (Freiheit) gilt es zu fördern und zu nutzen. Wer gegen die Werte "Leben, Liebe, Geist" verstösst, verkleinert den Entfaltungsraum für die Natur und mit dem Entfaltungsraum für die Subjekte verkleinert er auch die Qualität und Forschungsmöglichkeiten der Wissenschaft.

Jott95:
"Freiheit in Liebe" hätte ich
gerne etwas näher erläutert, momentan kann ich mir
darunter nichts konkretes vorstellen.

Wrangel:
Freiheit in Liebe heisst: Der Mensch bewahrt die Vielfalt in der Natur und die Möglichkeiten, die in wachsender Komplexität und Bewusstheit liegen. Liebe ist Bejahung des Begegnenden in seinem Selbstwert, die Bejahung von mehr Komplexität und mehr Kommunikationsfähikgeit. In Freiheit geschieht dies, weil der Mensch es bewusst bejaht. Das heisst: er könnte auch anders.


Wrangel:
Gott geht in den Naturkonstanten nicht auf, er ist
ihnen nicht unterworfen, sondern ihnen gegenüber frei.


Jott:
Das ist eine Annahme, in der wir uns kein Stück weit
annähern werden, weil hier mein "Glaube" ansetzt.
Entweder Naturkonstante oder allmächtiger Gott - aber
nicht beides.

Wrangel:
Die Naturkonstanten sind aus meiner Sicht - wie schon gesagt - geistreich gesetzte Anfangsbedingungen, die dann eben nicht "ganz zufällig" Bewusstheit in der Evolution hervorbringen.

Sie verstehen "Allmacht" so, wie ihn die Funktionäre der Grosskirchen oder die Fundamentalisten verstehen. Damit erleidet schliesslich jeder Schiffbruch.
Ich verstehe Allmacht so, dass Gott sich mit Setzung der Naturkonstanten SELBST beschränkt hat. Vielleicht ist der Urknall ja nichts anderes als das, was die Bibel etwass hilflos mit "Sündenfall" zu umschreiben versucht.

Diese Selbstbeschränkung Gottes durch die von ihm geschaffene Zeit macht Wissenschaft erst möglich und nötig. Gottes Wille läuft für mich also auf den methodischen Atheismus in der Wissenschaft hinaus.
So verstehe ich den "Schöpfungauftrag" Gottes nach dem "Sündenfall" an die Menschen:
Macht euch die Erde untertan.

Der Mensch soll die gefallene Schöpfung in Richtung des ursprünglichen Ideals durch eigene Anstrengung weiterentwickeln.

Trotzdem ist Gott meinem Verständnis nach LETZTLICH, - "da" also, "wo" dreidimensionaler Raum und reversible Zeit(empfindung) enden, nämlich in seiner "guten ursprünglichen Schöpfung", die von uns nur noch indirekt in Mathematik und Gesetzlichkeiten erschliessbar, besser erahnbar ist - , sehr wohl allmächtig. Das heisst in unserem zeit- also entropiebestimmten Universum wirkt Gott allenfalls punktuell über Sekundärursachen – und immer so, dass eine rein immanente Deutung des Geschehens auch möglich ist.

DENN nur so bleibt die Entscheidungsfreiheit des Menschen gewahrt.

Das folgende ist reine Analogie, nur eine Art Gedankenmodell!
In seiner raum- und zeitentrückten Sphäre aus Fülle an Information und ohne jegliche Zeit also Entropie, die unser kleinkariertes Universum umschliesst, sehen die Dinge per definitionem anders aus. "Dort" ist seine Allmacht plus menschliche Freiheit denkbar – hier in unserer zeit-fokussierten Wirklichkeit nicht.

Aber das ist ein "weites Feld", würde Effi Briests Vater sagen, so etwas wie ein Wahrscheinlichkeitsfeld
peut-etre.

Wrangel:
UV-Licht und Infrarotlicht zeigen aber ebenso wie
"Lichgeschwindigkeit", dass da in der Physik etwas
"pars pro toto" benutzt wird.

Wrangel:
Gott, der Impuls in den Verfassern dieses Hymnus,
wollte zuallererst die versklavenden
Gottesvorstellungen einer Natur-Vielgötterei und eines
astrologischen Götterhimmels mit seinen sieben
geweihten Tagen, an denen je einem anderen Gott zu
opfern ist, entmachten.

Jott:
Wieso versklavend? Anstelle der vielen "Herren" setzt
die Bibel einen einzigen, der dann aber für alles
zuständig ist. Viel ändert sich nicht.

Wrangel:
Der Schöpfergott ist für die Juden der befreiende Gott des Exodus und der Gott, der sie aus dem Babylonischen Exil befreit hat. Einer, der sich gegenüber dem Kleinen, Schwachen und Selbstkritischen barmherzig erweist.

Aber auch schon rein formell ist es leichter, einem einzigen Herrn zu dienen als sieben oder siebzig, weil man bei 10, 20 oder 100 Göttern leicht einen oder eine vergessen kann und dafür dann in Angst vor Rache lebt.

Inhaltlich aber gibt es zwischen dem Gott der Bibel und den Göttern der Ägypter, Babylonier und Griechen noch weitere gravierende Unterschiede.

Erstens ist der Gott der Juden EINER.

Zweitens verweigert er die magische Annäherung.

Drittens bleibt sein Name ein unmanipulierbares Rästel und gleichzeitig ein ganz persönliches existentielles Versprechen. Er stellt sich Moses nämlich vor als:
"Ich bin, der ich bin - ich werde sein, der ich sein werde - ich der Ich-bin-da"

Viertens erlässt er einen in seiner Konzisität einmaligen Kanon an Gesetzen, die wie die Kurzform eines Weltethos klingen.

Fünftens erwählt er das Geringe, nicht das Prachtvolle.

Er ist der befreiende Gott des Exodus und er setzt sich über seine Propheten auch gegen jeden Kult immer wieder für die Würde und Lebensrechte der Geringsten ein.
 
So rein zufällig berufen sich nicht gleich drei grosse Weltreligionen auf diesen EINEN Gott und so rein zufällig haben die Juden und ihre Religion nicht alle Art von Verfolgungen überlebt.

Dieser Gott und das, was in den hochherzigen Passagen der Bibel über ihn erzählt wird, scheint doch sehr erstaunlich dem zu entsprechen, was im Menschen grundsätzlich an Freiheitsdrang angelegt ist.
Für mich hat das seine Gründe schon IM Anfang des Universums.

Wrangel:
Spontane Remission, Tunneleffekte, Entropiebrüche (zB
dissipative Strukturen) sind jederzeit mit den
Naturgesetzen vereinbar. Sie sind zwar höchst
unwahrscheinlich, von den Naturgesetzen her aber
möglich.

Jott:
Nun wollen Sie mir doch aber nicht nahelegen, dass Ihr
Gott ein bloßer quantenmechanischer Effekt ist, oder
doch? ;-)

Wrangel:
Wie ich ganz zu Beginn schon andeutete:
Ich sehe Gott keineswegs als quantemechanischen Effekt. Anregend finde ich die quantenphysikalischen Paradoxien und Modelle von Wirklichkeit als da sind:
die Rolle des fokussierenden Subjekts (Beobachter, Messung, Entscheidung), das eine Unbestimmtheitsrelation erst zur Faktizität kollabieren lässt,
das Infragestellen der lokalen Realität (Bellsches Theorem, Versuch von Alain Aspect)
und das Konzept einer reversiblen Zeit,
alles "Dinge", die einen "transzendenzgeschädigten" Menschen wie mich stark an solchen Ideen wie "Ewigkeit" und "Omnipräsenz" im Umfeld Gottes erinnern.


Wrangel:
So ähnlich sehe ich das auch, wobei ich den
hochherzigen Passagen in den Religionen und
Philosophien Vorrang einräume, weil sie meiner Ansicht
nach einem höheren transzendenten Geist entsprechen,
der bereits über die Naturgesetze eine Tendenz zu mehr
Komplexität, Kommunikationsfähikgeit und Bewusstheit
(Leben, Liebe,Geist) in diesem Universum verankert
hat.

Jott:
... nur eine Entwicklungsmöglichkeit von vielen.
Wissenschaftlich nicht nachweisbar.

Wrangel:
Komplexität, Kommunikationsfähigkeit und Bewusstheit sind existent. Sie haben sich immer stärker ausgeprägt – sie sind Realitäten und nicht etwa nur Möglichkeiten. Sie sind Wirklichkeit und nachweisbar.



Darwin, Dogmen und Diskurse (Teil 2)

Darwin, Dogmen und Diskurse (Teil 2)


Wrangel:
Auch wenn das Reich der Einzeller mehr Arten umfasst
als das der Säugetiere, so ist doch die Komplexität
jedes Säugetiers um mehrere Dimensionen höher als die
jedes beliebigen Einzellers. Es geht beim Begriff
Komplexität nicht um die Diversifikation eines
prinzipiellen Bautyps, sondern um die Konzentration
komplexer Strukturen im Individuum einer Art. Auch
wenn es auf der Erde 20 000 Arten von Kochlöffeln aber
nur 200 Arten von Küchenmaschinen gäbe, würden Sie
doch wohl nicht behaupten, dass der Typus "Kochlöffel"
komplexer sei als eine Küchenmaschine?



Jott:
Nein. Aber ich würde ebenfalls aus der Komplexität der
Küchenmaschine nicht herauslesen wollen, dass es eine
unbedingte Entwicklung vom Kochlöffel zur
Küchenmaschine gebe, die bereits a priori angelegt
sei.


Wrangel:
Es ging mir nur darum, den Unterschied zwischen Diversifikation und Komplexität festzuhalten.
Die Füllung von Nischen durch den gleichartigen Typus Einzeller (Diversifikation) zB ist schon rein informationslogisch etwas völlig anderes als die Zunahme von Gestaltungs- und Selbstorganisationsmöglichkeiten in den Individuen späterer Arten.
In den Einzellern finden wir im Vegleich zu den Reptilien oder Säugern einen sehr einfachen Selbstorganisationsgrad und kaum gebündetelte Information.
Die Tendenz zu Komplexität ist in der Tat a priori durch die Naturgesetze festgelegt. Dafür gibt es hinreichend Indizien. Wasserstoffwolken bilden Galaxien aus, erst in den strukturierteren Sternen bilden sich über Novae und Super-Novae die höheren Elemente aus, in Meteoriten finden sich komplexe Kohlenstoffmoleküle.
Mich stört nicht, wenn Sie das auf Zufall zurückführen.
Plausibler erscheint mir persönlich jedoch eine a priori angelegte Tendenz, die, sobald sich die Chance ergibt, zur Entfaltung drängt.
Solange solche wertenden Voreinstellungen wie Zufall oder Tendenz die Hypothesenbildung samt Falsifizierung nicht behindern, haben sie auf Wissenschaft und Forschung keine störenden Einwirkungen.


Wrangel:
indem die Hardliner der populärdarwinistischen Schule
jedes Forschungsprojekt, das sich um den Nachweis von
noch unentdeckten Ordnungsstrukturen und
Zusammenhängen müht, als "teleologisch" diffamieren,
agieren sie ideologisch und anti-wissenschaftlich.


Jott:
Dann ja. Aber nicht, wenn das Forschungsprojekt den
elementaren Anforderungen des methodischen
Naturalismus nicht genügt.


Wrangel:
Ich hatte es schon angesprochen. Das "Strauch-Modell"
missachtet völlig die Konzentration an Komplexität
innerhalb der Individuen einer Art. Das Nischenmodell
ist viel zu grobrastrig und flächig gedacht. Es zählt
einfach die Arten durch und verkennt völlig die
Qualität und Spezifiziertheit der Möglichkeiten, die
in den Individuen der Arten konzentriert sind.


Jott:
Sicherlich. Weil das Strauch- und Nischenmodell an
sich nur die Evolution im groben ökologischen Rahmen
betrachtet und die Qualität der Möglichkeiten als
weitere "ökologische Nische" sieht. Es stellt sich
hier immer die Frage, mit welchen Wertvorstellungen
man an die Sache herangeht, wie Sie weiter oben
ausführten.


Wrangel:
Dass sich im Rahmen der Evolution eine Tendenz zu mehr Komplexität zeigt, wann immer die Umweltbedingungen dies erlauben, leugnen nicht einmal die Populärdarwinisten. Der Darwinist Prygogine hat dies mit dem Begriff dissipativer Strukturen zu erklären versucht.
Allerdings wirkt dieser Erklärungsversuch auch auf Darwinisten nicht besonders überzeugend.


Jott:
Auch Sie argumentieren einer gewissen
Wertvorstellung behaftet. Es besteht allerdings auch
die Möglichkeit, dass "das Leben" tatsächlich nur
leben will und sich - wenn vielleicht auch nach
gewissen Gesetzmäßigkeiten - entwickelt, wie ein Efeu
an einer Mauer wuchert.
Wo Halt ist, setzt es an.
Möglicherweise finden wir deshalb Bakterien, die in
heißen Schwefelquellen leben oder in sauerstoffarmen
Höhen. Who knows?


Wrangel:
Die Evolution bringt nun einmal einen Formenreichtum hervor, der eben nicht nur bei Variationen zu einem Thema bleibt (Einzeller und Strauch-Modell). Sie nutzt ZusammensetzungsMÖGLICHKEITEN, die in ihr stecken, aus bis hin zur Entstehung von Bewusstheit – also bis hin zur Möglichkeit, die Zusammensetzungsmöglichkeiten selbst zu erkennen.
Damit wird Wissenschaft möglich.
In Wissenschaft fliessen immer Wertungen ein, denn die Wissenschaft sucht nach Gesetzlichkeiten und Strukturen. Strukturen aber haben mit Komplexitätsgraden zu tun und mit Informationsdichte. Die lassen sich naturwissenschaftlich sauber und falsifizerbar beschreiben.


Jott:
Wenn es so wäre, dann sind alle "Wertvorstellungen"
nur ein Produkt des menschlichen Verstands.


Wrangel:
Natürlich sind alle Struktur- und Ordnungsmodelle Produkt des menschlichen Verstands. Ob Periodensystem, Bohrsches- oder Orbitalmodell, ob Einsteins Relativitätstheorie oder die Kopenhagener Deutung in der Quantenphysik. Sie alle sind nicht identisch mit der "Realität an sich".
Aber auch der Begriff "Zufall" ist ein Produkt des menschlichen Verstands.
Der Treppenwitz ist nur, dass sich Populärdarwinisten "wertfrei" und auf wissenschaftlichem Boden wähnen, wenn sie solche Totalitätsaussagen treffen wie "Alles beruht leztlich auf Zufall" oder wenn sie simplifizierend in Boulevardblättern tönen: "Der Mensch ist nichts weiter als ein zufälliger Zellhaufen". Intelligentere Vertreter der Zunft wie Huxley kritisieren so etwas als "Nothing-Else-Buttery".



Jott:
Vielleicht
ist das zu kalt gedacht. Aber auch "kalt" und "warm"
sind künstlich geschaffene Qualitäten.


Wrangel:
"Kalt" und "warm" bezog ich nicht auf wissenschaftliche Methoden , sondern auf die Attitüde der beiden Weltanschauungen - mechanistischer Populärdarwinismus (Monod, Dawkins, Wilson) einerseits - und auf die Fundamentalisten andererseits.

Spätestens seit Kant weiss man, dass unsere Vor-Strukturierung (Anschauungsformen wie Raum und Zeit, Kategorien wie zB Kausalität) notwendigerweise in unsere Erkenntnis einfliessen. Wir konstruieren(!) Wissen mehr als dass wir es sinnlich erfahren. Sinnliche Erfahrung affiziert uns nur, sie sorgt nicht für die Ausgestaltung des Wissens, den Deutungs- und Gestaltungsrahmen.

Schon Wahrnehmung ist immer auch Wertnehmung.
Halten Sie mich bitte nicht für so naiv, als ob ich das nicht wüsste.

Die Frage im wissenschaftlichen Raum ist, ob unsere Deutungen und Wertnehmungen zu falsifizierbaren Modellen führen. Eine Totalitätsaussage jedoch von der Art "Alles beruht letztlich auf Zufall" ist nicht falsifizierbar, sondern sie ist ein genereller Deutungsrahmen, ein Art Glaubensbekenntnis und keinesfalls wertfrei.


Wenn den Vulgädarwinisten bewusst wäre, dass sie mit der Aussage "Alles beruht letztlich auf Zufall" eine persönliche Wertung treffen, wäre das nicht weiter problematisch.

Nun schwappt aber diese Meinung in den Forschungsbetrieb hinein. Sie halten ihr wertendes Totalitäts-Axiom bereits für bewiesen. In der Folge wird "Zufall" von Vulgärdarwinisten schon als Erklärung angesetzt, wo noch gar nicht angefangen wurde, feinere Untersuchungen. durchzuführen.


Die Vertreter des "Zufallsglaubens" haben mit ihrem mechanistischen Vorurteil jahrzehntelang "empathische" Verhaltensforschung ver- und behindert. Sie ignorieren völlig die Weiterentwicklung von Messmethoden und –feinheiten im Rahmen der Nanotechnik, sie ignorieren die Ergebnisse der Elektrolytforschung von E.R. Kandel, die auch quantenphysikalische Proezsse berücksichtigen. Die Vulgärdarwinisten ignorieren die Zusammenhänge von Entropie, Information und Selbstorganisation, wie Stuart Kauffmann sie aufgedeckt hat.

Die Vulgärdarwinisten diffamieren die Ergebnisse zu Ich und Identität des Hirnforschers Damasio ("Descartes‘ Irrtum", "Ich fühle also bin ich"), sie übersehen oder bestreiten die Wirkung quantenphysikalischer Effekte auf Makromoleküle, obwohl der Quantenphysiker Anton Zeilinger diese Einflüsse für Fullerene längst nachgewiesen hat.


Die Wissenschaftler Konrad Lorenz, Stuart Kauffmann, E.R. Kandel, Damasio, Anton Zeilinger sind - so weit ich weiss - alle nicht gläubig. Sie sehen einfach eklatante Schwächen in der herkömmlichen mechanistischen ("kalten")Naturbetrachtung der Vulgädarwinisten und in ihrer Auffassung der Evolution und sie haben deren Einseitigkeiten experimentell nachgewiesen.

Trotzdem frönt das breite Publikum immer noch im Kielwasser von Monod, Dawkins und Wilson dem Glauben, Evolution sei durch die beiden Grundmuster Zufall und Selektion letztlich hinreichend erklärt.
Ich hatte erwartet, mit Ihnen über die Experimente von Aspect bis Zeilinger und ihre Auswirkungen, wie zB Damasio und Kauffmann sie für die Biologie teilweise schon eruiert haben, diskutieren zu können.


Wrangel:
endlos überirdische Kernwaffenversuche
Menschenversuche
Dioxin oder Asbest
Bohnen-Gene in die Welt setzt,

Jott:
Sie haben sicherlich Recht. Ich kann aber nicht genau
erkennen, in welchem Zusammenhang, Sie worauf
hinauswollen?!

Wrangel:
Die Wissenschaft darf aus SELBSTERHALTUNGS – und QUALITÄTSgründen nicht alles, was sie kann.
Durch unbedachte Forschung verändert sie Subjekte(Menschen) und Gegenstände (Natur) so weit, dass diese so stark Schaden nehmen können, dass Wissenschaft in ihren Möglichkeiten verarmt, ganz einfach weil sie die Vielfalt und Gesundheit ihrer Objekte(Natur) verliert (Ausbringung von Strahlung, Giften und gentechnisch ungenügend erforschten Substanzen) und das Lebens-, Gestaltungs-, Denkvermögen ihrer Subjekte(Menschen) angreift.


Die Wissenschaft muss sich im eigenen Selbsterhaltungs- und QualtiätsINTERESSE – nicht einmal so sehr aus ethischen oder gar Glaubensmotiven – darum bemühen, die Artenvielfalt und Komplexität zu bewahren und voranzubringen. Sie muss aus QualtiätsINTERESSE mit "sanften" sprich nano-feinsten und zugleich schonenden Methoden forschen.



Wrangel:
Aber auch schon rein formell ist es leichter, einem
einzigen Herrn zu dienen als sieben oder siebzig, weil
man bei 10, 20 oder 100 Göttern leicht einen oder eine
vergessen kann und dafür dann in Angst vor Rache lebt.


Jott:
Nun, aber auch dieser eine Gott erlässt eine Vielzahl
von Regeln und Verboten, deren Verletzung mit Strafe
bewehrt ist. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob
die Zahl der Regelungen in den polytheistischen
Kulturen noch höher liegt/lag.


Wrangel:
Komplexität, Kommunikationsfähigkeit und Bewusstheit
sind existent. Sie haben sich immer stärker ausgeprägt
– sie sind Realitäten und nicht etwa nur
Möglichkeiten. Sie sind Wirklichkeit und nachweisbar.


Jott:
Selbstverständlich - aber dieser Nachweis wird a
posteriori geführt und läuft letztendlich darauf
hinaus, dass Sie mir nachweisen, dass Ihr rotes Auto
auch wirklich rot ist und auch so gebaut wurde.
Sie können mir schlecht anhand Ihres Autos beweisen,
dass zwangsläufig alle Autos rot sein müssen.
Ich hoffe, dieses Bild ist verständlich.... (aber
vermutlich haben Sie gar kein rotes Auto)... ;-)))



Wrangel:
Ich fahre in der Tat kein rotes Auto, sondern gar keins.
Aber abgesehen davon, hat Ihre Analogie nicht das geringste mit meiner Feststellung zu tun,
dass es Komplexität, Kommunikationsfähikgeit und Bewusstheit nun einmal gibt.

Komplexität, Kommunikationsfähigkeit und Bewusstheit finden im Rot-Sein eines Autos kein passendes Pendant.

Das tertium comparationis ist hier nicht erkennbar.
Höchste Komplexität, Kommunikaktionsfähigkeit und Bewusstheit, konzentriert in einem Individuum, tauchen nach einer Vielzahl von Voraussetzungen (wie Galaxien, blaue Riesen, Makromoleküle, Einzeller) auf, und sie sind nicht nur "Erfindungen" der Religion, Philosophie und Soziologie, sondern auch Charakterisierungen im Rahmen der Naturwissenschaften.

Sie erklären sich diese Entwicklung eben auschliesslich als Produkte des Zufalls.

Ich nicht.



Re: Darwin, Dogmen und Diskurse

Mir missfällt der Begriff Zufall; ich meine, dass es ihn nicht gibt. Mit genügend Zeit und Geduld gelingt es auch, die Kausalketten aufzudröseln und für jeden "Zufall" einen stichhaltigen Grund zu finden. Nur, weil bisher noch kein Grund gefunden wurde, heisst das nicht, dass es keinen gibt.

Über den Rest muss ich mich noch gründlicher schlaumachen, bevor ich etwas Konstruktives zu dieser nicht ganz leicht verdaulichen Kost beitragen kann.

Gruss

urania

 


Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
(René Descartes)

Re: Darwin, Dogmen und Diskurse

Zu diesem Thema entbrannte im Forum auf Spiegel-online eine spannende und interessante Diskussion. Hat mir Spaß bereitet, dort ab und an reinzulesen.