Stau
Stau im Supermarkt
Schwatzende Frauen vor dem Kühlregal und andere Einkauf-Barrieren. Gibt es eigentlich die typische Hausfrau? Ich denke nein. Meine Mutter etwa war immer berufstätig, die Wohnung dennoch blitzsauber, der Kühlschrank immer voll.
Dann gibt es die Hausfrauen, die nicht berufstätig sind, dennoch einen Fulltimejob machen und obendrein ehrenamtlich tätig sind.
Der Typ "Aldi-Hausfrau"
Den nächsten Typus nenne ich ganz frech die "Aldi-Hausfrau". Sie betrachtet Aldi, Lidl oder Norma als ihre persönlichen Shopping-Paradiese, fühlt sich pudelwohl - behindert aber erheblich den Einkaufsverkehr. Macht man sie darauf aufmerksam, wird sie biestig und schaut, als ob sie die Welt nicht mehr verstünde. Vor allem aber scheint sie kein Verständnis für Berufstätige zu haben, die gewöhnlich gleich um 8 Uhr morgens, in ihrer Mittagspause oder nach acht Stunden Arbeit schnell und ohne Hindernisse ihre Einkäufe erledigen müssen.
Achtung Leergutautomat!
Nur ein Einkaufserlebnis, das stellvertretend für Tausende steht: Ich haste kurz vor Arbeitsantritt in den Supermarkt und steuere Gefahrenpunkt Nummer eins an: den Leergutautomaten. Dort treffen sich genannte Hausfrauen schon morgens um 8 Uhr auf ein gemütliches Schwätzchen. Keine Chance, die eigenen Flaschen loszuwerden. Nicht ärgern, weiter zu den Orangen. Hier treffe ich auf eine Obstprüf-Hausfrau, die mit präzise einstudierter Fingertechnik jede einzelne Frucht begrapscht. Darauf aufmerksam gemacht, dass man nur einen Sack voll Orangen nehmen möchte, verdrückt sie sich widerwillig zur Seite. Es könnte ja der Sack sein, den sie vorab ins Auge gefasst hat. Weiter geht's zum Käse-Kühlregal. Dort verbarrikadieren zwei plaudernde Hausfrauen mit ihren Wägen den Zugriff zum Regal. Zweimal versuche ich zwischen dem Hindernis hindurch den Gouda zu ergattern. Erst als ich laut werde, habe ich Erfolg. Ernte dafür Blicke, die sagen sollen: Fall doch tot um!
Die Eierkontrolliererin
Genervt fahre ich zur Kasse. Vor mir zwei Aldi-Hausfrauen im innigen Gespräch. Erst als die Kassiererin sie darauf aufmerksam macht, dass das Band leer ist, unterbricht Hausfrau Nummer eins ihr Gespräch und legt Artikel für Artikel aufs Band. Im Zeitlupentempo versteht sich. Dann der Schock: Als die Kassiererin die 10-er-Packung Eier über den Scanner ziehen will, greift die Dame blitzschnell (das hätte man ihr gar nicht zugetraut) nach der Packung - um zu prüfen, ob alle Eier okay sind. Natürlich ist ein Ei hinüber, was sie nicht aus der Ruhe bringt. Sie lässt alles liegen und stehen, schleicht los und tauscht die Packung aus. Dass ich und eine Reihe anderer Berufstätiger zu spät ins Büro kommen, daran verschwendet die Aldi-Hausfrau selbstverständlich nicht einen Gedanken.
Aldi-Hausmann müsste man sein!
TS-Sunny