Ich persönlich bin durchaus dafür, allerdings nicht so, wie es bisher laufen soll.
Dank der Weiterentwiclung der Medizin ist nicht nur die Lebenserwartung stark gestiegen, sondern auch die Erwerbsfähigkeit. Das gilt nun aber nicht in allen Berufen. Deshalb plädiere ich bei der Berechnung des Schlussalters für einen Mix aus Anzahl Beitragsjahre und Branchenzugehörigkeit. In gewissen Sparten könnte man durchaus Arbeitgeber dazu verpflichten, Arbeitnehmer (auch wenn die da natürlich laut aufschreien!) ab einem gewissen Zeitpunkt im Innendienst oder mit administrativen Arbeiten zu beschäftigen.
Selbstverständlich müsste das mit mit den anderen Sozialversicherungssystemen so koordiniert werden, dass weder eine Über- noch eine Unterdeckung entsteht. Aber ohne gewaltigen Aufwand machbar ist es und sinnvoll scheint es mir auch.
urania
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (René Descartes)
Re: Rente mit 67
Hallo urania,
die Rente mit 67 nach dem derzeitigen Gesetz ist eigentlich nur eine verkappte Rentenkürzung. So lange sich der Arbeitsmarkt nicht so entwickelt, dass jeder, der bereit ist zu arbeiten, auch eine Stelle findet, ist dies eine reine Augenwischerei.
Vom Prinzip stimme ich Deinem Vorschlag zu sehr viel stärker die Beitragsjahre für den Beginn des Rentenbezugs zu berücksichtigen. Die berufsbezogenen Belastungen würden in den meisten Fällen dadurch auch automatisch mit berücksichtigt. Denn jeder, der nach der Schulzeit einen handwerklichen Beruf erlernt hat, kommt ja automatisch auf eine höhere Zahl von Beitragsjahren wie derjenige, der Abitur mit anschließendem Studium gemacht hat.
Dieses System würde ich als wesentlich gerechter empfinden im Vergleich zu einer starren Altersgrenze.
Nörgler
____________________ Es wäre eine Freude zu leben, wenn jeder die Hälfte von dem täte, was er von anderen erwartet. (Valerie von Martens
Re: Rente mit 67
Grundsätzlich wahrscheinlich eine Notwendigkeit, aber die Rente erst mit 67 muß unbedingt an bestimmte Berufe gekoppelt sein, einen 67 jährigen Dachdecker, der ein Spitzdach eindecken muß kann ich mir ebensowenig vorstellen wie einen 67 jährigen Piloten. Aber wer will dann entscheiden ab wann wer in Rente gehen darf.
eine flexible Lösung, ja , dafür könnbte ich mich auch begeistern, nur dann müßte die Rentengerechnungs-Praxis deutlich geändert werden, gerade in den letzten drei Jahren, vor erreichen des Rentenalters , verlieren viele bis zu 20 % ihres Rentenanspruches bei vorzeitigem Ausscheiden.
Gruß Pille
____________________ Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht
Re: Rente mit 67
Zitat: Pille1
Grundsätzlich wahrscheinlich eine Notwendigkeit, aber die Rente erst mit 67 muß unbedingt an bestimmte Berufe gekoppelt sein, einen 67 jährigen Dachdecker, der ein Spitzdach eindecken muß kann ich mir ebensowenig vorstellen wie einen 67 jährigen Piloten. Aber wer will dann entscheiden ab wann wer in Rente gehen darf.
Dass sie eine Notwendigkeit ist, bestreitet ja ernsthaft niemand. Wie gesagt, es gibt natürlich Branchen, in denen das Schlussalter nicht bis 67 aufgeschoben werden kann. Dies zu berechnen ist einfach (vgl. Branchen- und Erfahrungstarifierung im Versicherungswesen).Allerdings darf es nicht sein, dass z.B. Luftfahrtgesellschaften ihre Piloten bereits mit 55 in den Ruhestand schicken oder Dachdecker schon mit 50 in Frühpension gehen. Dies sollte die Ausnahme bleiben und müsste natürlich durch eine entsprechende Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgesichert sein, die allerdings nur dann zum Zug kommt, wenn wirkliche Erwerbsunfähigkeit vorliegt, nicht damit der Arbeitgeber so seine Angestellten bequem vorzeitig auf's Altenteil schicken kann. Ansonsten sollten die Unternehmen verpflichtet werden, ihre Leute zu mindestens gleichen Lohnbedingungen im Coaching, Qualitätskontrolle oder in der Administration weiterzubeschäftigen. Eine Altersteilzeit stellt auch eine Möglichkeit dar, die dann aber freiwillig vom Arbeitnehmer ausgehen sollte, der dann auch genau über die Folgen aufgeklärt wird.
Zitat: Pille1
eine flexible Lösung, ja , dafür könnbte ich mich auch begeistern, nur dann müßte die Rentengerechnungs-Praxis deutlich geändert werden, gerade in den letzten drei Jahren, vor erreichen des Rentenalters , verlieren viele bis zu 20 % ihres Rentenanspruches bei vorzeitigem Ausscheiden.
Deshalb schlage ich ja das flexible Rentenalter vor. Ich meine übrigens, dass nicht nur die bisherige Rentenberechnungspraxis gründlich reformiert werden muss, sondern das gesamte deutsche Rentensystem.
Gruss
urania
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (René Descartes)