Being Different Fanfictions - Other Stories

angst dich zu vergessen...

angst dich zu vergessen...

soo,... dann werd ich meine story hier nochma neu posten,... der neue part kommt dann extra,...


here it comes...




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Angst dich zu vergessen...








PROLOG

Sie hörte die Melodie und seine Stimme und es kam ihr vor, als wäre es gestern gewesen.
Er hatte für sie ihr Lieblingslied gesungen, obwohl er dazu wirklich kein Talent hatte.
Ja, sie hatte gedacht, das Glück würde sie nie mehr verlassen und er auch nicht. War sie nur verdammt verliebt oder nannte man so etwas schon naiv?

Er, das war Ian, ihr Ian.
Es war keine normale Trennung, klar eine Trennung ist immer schmerzvoll, doch sie, sie hatte nie mehr die Chance in zurück zu bekommen.
Warum passierte gerade ihr so etwas?

Sara vergrub ihre Finger im noch warmen Sand.
Sie hatte ihn doch so geliebt und er liebte sie auch.
Sie sah zu den Sternen. Konnte eine Liebe über den Tot hinaus gehen, liebte er sich immer noch?

Ja, ihr Ian war nicht mehr hier, schon seit 2 Monaten. Aber was waren 2 Monate im Vergleich zu den fast 2 Jahren, die sie zusammen waren?
Ihr kam es schon wie eine Ewigkeit vor, als sie an seinem Grab stand.
Bei dem Gedanken kamen nun doch erneut Tränen in ihr herauf.
Es war schon komisch, wie viel ein Mensch weinen konnte, ohne auszutrocknen.

Sie lachte auf, es klang irgendwie bitter und etwas hysterisch. Sie wischte die Tränen weg.

Es machte ihr Angst. Alles machte ihr zurzeit Angst, aber am meisten fürchtete sie sich davor, ihn zu vergessen...






1

„Na, Sara, hast du gut geschlafen?“ fragte Claire, ihre Tante, als sie am nächsten Morgen in die Küche kam.

Ihre Eltern dachten, ihr würde etwas Abstand gut tun und hatten sie nach Italien zu ihrer Tante geschickt. Eigentlich war sie immer gern dort gewesen, doch dieses mal war sie natürlich von dem Grund ihres Besuches nicht gerade begeistert.

„Hmm, geht so...“ antwortete sie pflichtbewusst, sie wollte ihr ja nicht die Laune verderben oder ihr gleich auf die Nase binden, das sie die letzten 2 Monate, einschließlich letzter Nacht nicht mehr richtig geschlafen hatte. Eigentlich ja schon die ganzen Wochen, nach Ians Zusammenbruch.

Das war auch der Grund, warum ihre Eltern sie von der Schule beurlauben ließen und ihr einen „Urlaub“ verpasst haben.
Sara war das egal. Sie würde das Schuljahr sowieso wiederholen müssen, ihre Noten waren verständlicher Weise vor Ians Tod schon nicht so berauschend gewesen.
Obwohl damals noch Kommentare von ihren Eltern kamen, wie >Kindchen, lass dich nicht so hängen< oder >Ian ist krank nicht du!< oder sogar hoffnungsvolle Sätze wie >Ian wird schon wieder gesund!<.
Tja, leider ging seit dem Tag als Ian auf einmal umgefallen ist alles den Bach runter und ihr Leben kam ihr jetzt nach seinem Tod so sinnlos vor.

„Hier, setz dich doch!“ Claire deutete auf einen leeren Stuhl am gedeckten Tisch.

„Du hast ziemlich abgenommen, Sara!“ fügte sie hinzu.

Sara setzte sich. „Danke, aber ich hab keinen Hunger!“ quetschte sie heraus.

„Aber du musst doch endlich mal wieder richtig essen!“ versuchte die Tante sie zu überzeugen und sah sie besorgt an.

Sara wünschte sich zurück auf ihr Zimmer. Wenn es nach ihr gehen würde, könnte sie verhungern, was kümmerte sie das.

„Ich will aber nicht!“ behaarte Sara.

In diesem Moment kam ihr Cousin herein.
Evan, sie konnte ihn früher nie leiden, welch ein Glück, das sie so weit wegwohnten.

„Hey Sara!“ begrüßte er sie stürmisch und umarmte sie sogar, sah sie jetzt schon so mitleiderregend aus?

„Hey!“ begrüßte auch sie ihn, aber ohne Begeisterung in der Stimme.

„Was ist, kommst du heute mit zum Basketballspielen? Hab gehört, du spielst zuhause oft!“

Tante Claire räusperte sich.

Sara erstarrte, sie hatte immer mit Ian gespielt. Seit er Tod war, hatte sie nicht mehr gespielt.

„Lieber nicht...“ murmelte Sara und blinzelte gegen die Feuchtigkeit in ihren Augen an.

„Ähm, Evan, würdest du mal kurz mit mir rauskommen?“ Claire stand auf und schob ihren Sohn aus der Küche.

Sara wusste, was jetzt kommen würde und dann hatte er auch Mitleid mit ihr, wie alle anderen auch.
Langsam stand sie auf, der Stuhl quietschte, als sie ihn zurückschob.

Das Geräusch tat in ihren Ohren weh und das grelle Sonnenlicht, das durch das Küchenfenster schien, schmerzte in ihren geröteten Augen.
Alles tat ihr weh, einfach alles.
Warum konnten sie nicht alle endlich in Ruhe lassen?

Langsam stieg sie die Treppe hinauf und ging in das Zimmer, das sie die nächste Zeit bewohnen würde und schloss die Tür hinter sich ab.



Evan hörte laute Musik, als er wieder ins Haus kam.
Seine Mutter kümmerte sich gerade um neu angekommene Gäste. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt durch die angrenzende Pension. Einen Vater hatte Evan nicht mehr.

Er konnte es immer noch nicht fassen, den Grund, warum Sara, mitten in der Schulzeit hier bei ihnen war. Jetzt wunderte es ihn nicht mehr, warum sie so dünn war und so blass.
Er wusste nicht, wie er mit so etwas leben könnte.

Er ging hinauf und obwohl er nicht genau wusste, wie er mit ihr umgehen sollte, klopfte er an die Tür.

Die Musik wurde leiser gestellt, weiter nichts.
Dachte sie, er wollte sich nur wegen der lauten Musik beschweren?

„Sara?“ rief er.

Er hörte ein Schniefen und dann ein etwas unfreundliches: „Was ist?“

„Ähm, kann ich reinkommen?“ fragte Evan vorsichtig, er sprach nicht gerne mit der Tür.

„Willst du mir auch noch beteuern, wie leid es dir tut?“ hörte er sie aus dem Zimmer.

„Nein,... natürlich tut es mir leid, aber...“ er wusste nicht, was er sagen sollte.

Würde er in ihrer Situation mit jemanden reden wollen?

„Ach,... welch eine Überraschung!“ sagte sie sarkastisch. „Lass mich einfach in Ruhe!“ nach diesem Satz wurde die Musik wieder lauter gestellt und Evan gab für heute auf, mit Sara zu sprechen.



„Und wie war dein Tag?“ fragte Claire und lies sich neben ihrem Sohn auf die Couch fallen.

„Ich war beim Basketballspielen mit Simon!“ meinte dieser, wendete seinen Blick aber nicht vom Fernseher ab.

„Und sonst? War etwas Besonderes?“ fragte seine Mutter noch einmal nach. „Sara war nicht dabei oder?“

„Nein, sie ist den ganzen Tag nicht aus ihrem Zimmer gekommen, sie wollte alleine sein und ich hab ihr das Essen vor die Tür gestellt!“

„Den ganzen Tag?“ sie schaute ungläubig.

Evan schaltete den Fernseher ab und drehte sich zu seiner Mutter. „Jedenfalls nicht, als ich hier war, sie wollte auch nicht mit mir reden!“ erzählte Evan seiner Mutter.

„Ach, sie tut mir so leid, sie ist gerade mal 17 und muss so etwas durchmachen!“ Claire schaute betrübt und griff in die Chipstüte, sie aß sonst nie Chips.

„Genau das ist der Punkt, sie will kein Mitleid, ich denke, wir sollten sie einfach normal behandeln und nicht wie ein rohes Ei, dann wird sie nicht so oft an den Grund erinnert, warum sie hier ist!“

„Vielleicht hast du recht, aber es würde mich freuen, wenn du dich trotzdem ein bisschen um sie kümmern könntest, ich hab ja dazu leider fast keine Zeit!“

„Klar mach ich das!“ Evan war froh, wenn er etwas für Sara tun konnte.

„Ich hab das Gefühl, dass sie sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurückzieht!“ bedauerte die Tante.

„Ich weiß nicht Mum, vielleicht braucht sie das einfach zurzeit!“ meinte er und fuhr sich durch seine braunen Haare. „Es macht einem klar, wie schnell das Leben vorbeisein kann!“

Seine Mutter schloss die Augen, legte ihren Kopf in den Nacken und seufzte.

„Ich meine, es macht mir auch Angst, Ian war nur ein halbes Jahr älter als ich...“

„Er soll wirklich nett gewesen sein,...“ erwiderte sie leise.

„An was ist er eigentlich gestorben?“ fragte Evan, ihm fiel gerade ein, das er das nicht wusste.

„Er hatte Leukämie...“ sie schwieg „das kam alles so schnell...“

Sie saßen noch lange fast schweigend beisammen, ehe sie ins Bett gingen.








2

„Morgen...“ murmelte Sara, als sie die Treppe herunterkam.

Evan und Tante Claire saßen schon am Frühstückstisch. Sara setzte sich dazu.

„Es tut mir leid, wie ich gestern zu dir war!“ sagte sie an ihren Cousin gewannt.

„Sara, du musst dich nicht entschuldigen!“ antwortete er mit vollem Mund.

„Ich will aber!“ behaarte sie und goss sich ein Glas Milch ein.

„Hast du nicht Lust, mit Evan heute zum Meer zu fahren?“ versuchte Claire einzulenken.

„Ähm,... ich will lieber noch nicht unter so vielen Leuten sein!“ bedachte Sara und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Aber wir können zu Pristone-Bucht fahren, da ist am Tag fast nie jemand!“ versuchte Evan sie zu überreden.

„Na ja, morgen vielleicht, ok? Ich bleib heute lieber noch hier!“

„Aber morgen dann wirklich!“ Evan vergewisserte sich.

„Ja, morgen wirklich!“ versprach seine Cousine.

Er lächelte und sie verzog ihren Mund auch ein wenig. Seit wann hatte sie nicht mehr gelacht? 4 Monaten?





Am nächsten Tag brachen sie schon am Vormittag auf, um den Tag in der Bucht zu verbringen.
Vollgepackt mit Liegestühlen, Badesachen und Verpflegung fuhren sie los.
Sie mussten ein Stück fahren.

Evan sah zu seiner Cousine und dann wieder zur Straße.
Sie sah aus dem Fenster und es sah so aus als wäre sie tief in Gedanken versunken.
Evan konnte sich natürlich denken, an was, bzw. wen sie gerade dachte.

„Freust du dich aufs Meer?“ unterbrach Evan ihre Gedanken, er wollte keine trübe Stimmung aufkommen lassen.

„Ich war schon vor 3 Tagen am Meer!“ meinte Sara.

„Ist ja klar, unsere Pension ist ja auch direkt am Meer, aber ich mein die Bucht!“ stellte er richtig.

Sara antwortete nicht auf seine Frage.

„Letzten Sommer war ich auch am Meer, ich“ sie stoppte „und Ian“ fügte sie nun noch hinzu und starrte wieder aus dem Fenster.

„Ich hätte ihn gern noch kennen gelernt!“ meinte Evan bedauernd.

„Tja, die Chance hast du wohl verpasst!“ meinte Sara bitter und öffnete das Fenster.

Er wollte schon fragen, wie er denn so war, überlegte es sich aber dann anders.

Und wie als ob sie Gedanken lesen könnte, meinte sie auf einmal: „Du hättest ihn sicher gemocht, nach außen hin wirkte er vielleicht auf manche etwas arrogant und sehr Selbstbewusst, das war er aber nicht, er war ein alter Angsthase, etwas schüchtern, einfach süß und unglaublich lieb...“ sie machte wieder eine Pause „ich glaube er hätte sich lieber eine Hand abgehackt, als seine Freundin zu betrügen!“ beendete sie die kurze Beschreibung.

Evan wusste nicht, ob es daran lag, weil sie angekommen waren, oder weil sie nicht mehr Gefühle in sich wachrufen wollte.





Es klingelte.

„Oh, das ist meins!“ rief Sara und angelte in ihrer Tasche nach dem Handy.

Sie saßen gerade beim Abendessen und unterhielten sich über den Tag.

Endlich hatte sie es gefunden. „Ja?“ fragte sie.

Sie lächelte. „Nicos, du?“ fragte sie überrascht, dann lachte sie wieder.

Gab sah seine Mutter fragend an. Wer war Nicos?
Doch diese zuckte nur mit den Schultern und aß weiter.

„Na ja, mir geht’s den umständen entsprechend, aber wie geht’s dir?“ meinte sie nun.

Ihr Gesicht verfinsterte sich ein wenig und sie stand auf und ging ein paar Meter weg.

„Wie geht es den anderen so? Arbeitet dein Onkel schon wieder?“ fragte sie wieder.

Gab konnte sie trotz der Entfernung mühelos verstehen.
Anscheinend telefonierte sie mit einem Freund aus Deutschland.

„Nicht,... mhm,... geht es ihm noch nicht besser?... Was? Das auch noch,... wer vertritt sie jetzt?... Achso... ja... wenn es ihm nichts ausmacht!“ hörten sie von dem einseitigem Dialog.

„Was ist mit Daphi? ... wann geht sie wieder?“ sie lachte. „Das stimmt! ... ich weiß noch nicht... mein Dad meinte erst einmal 2 Wochen! ... jaja, kann sein,... es geht mir hier besser,... ja,... ich wird nicht von allem an ihn erinnert... ja, ich weiß schon,... fahr halt zu deiner Oma,... ach, ja stimmt...“

So ging es noch eine Weile weiter, ehe sie sich wieder an den Tisch setzte.

„Tut mir leid, ich hab schon so lang nicht mehr mit ihm geredet und es hat mich so gefreut, dass er angerufen hat!“ meinte sie und trank einen Schluck.

„Macht doch nichts!“ antwortete Claire und lächelte verständnisvoll.

„Wer ist den dieser Nikos?“ fragte Evan.

„Ähm,... das ist Ian’s Cousin,... er ist der Freund von Leena, meiner besten Freundin, wir haben oft zusammen was gemacht!“ erklärte sie und senkte den Blick. Evan wusste warum und hätte sich Ohrfeigen können, weil er gefragt hatte.

„Ist schon ok, Evan!“ beruhigte Sara ihn aber dann, die gemerkt hatte, das Evan die Frage bereut hatte.

„Ich hab nur n bisschen mit ihm geredet, wie es zu Hause läuft... „ erzählte sie dann.

Sie merkte, dass Evan nicht nachfragen wollte, wie es lief.

„Ehrlich gesagt läuft es anscheinend ziemlich beschissen zu Hause, es geht allen schlecht!“

„Ist ja nichts unnormales!“ meinte nun ihre Tante.

„Ja, es wird nie mehr so sein wie früher!“ Sara schniefte.

„Aber das Leben geht weiter, so oder so...“ erwiderte Claire.

„Ich hätte es vor 2 Monaten am liebsten angehalten, oder noch besser vor 8 Monaten, als es ihm noch gut ging und keiner etwas geahnt hat!“ offenbarte Sara.

„8 Monate?“ fragte Evan. „So wenig?“

„Ja,... man hat nichts gemerkt, bis es zu Spät war,...“

„Oh“ mehr wussten Evan und auch Claire darauf nicht zu sagen.

„Ich wünschte mir, ich könnte alles noch einmal zurückdrehen und ihn früher zum Arzt schicken, dann würde er wahrscheinlich noch leben!“ sie seufzte.

„Hinterher weiß man immer alles besser!“ antwortete Evan.

„Entschuldigt mich!“ meinte Sara auf einmal, stand auf und lief nach oben.

„Ma, was hab ich jetzt falsch gemacht?“ fragte Evan und seufzte entmutigt.

„Nichts,... sie hat sich selbst an zu viel erinnert und wollte halt jetzt einfach alleine sein,... sie wird sich wieder beruhigen, sicher!“ beruhigte Claire ihren Sohn.



Sara lag auf ihrem Bett. Die Decke über ihr verschwamm.
Wie lange würde es dauern, bis sie über ihn reden konnte?
Das es nicht mehr so schmerzte, wenn sie an all die Sachen dachte... würde sie es irgendwann nicht mehr so unfair finden, dass genau er, er der niemanden jemals etwas getan hatte sterben musste?

Aber vielleicht musste sie sich überwinden und darüber reden, um es zu bewältigen, um darüber hinweg zu kommen.
Sie hatte früher oft gehört, dass es schlecht wäre, wenn man ein schlimmes Erlebnis verdrängt. Sie hatte sich nicht näher damit beschäftigt, was kümmerte sie das auch damals? Damals,... ja damals dachte sie nicht, dass so etwas in absehbarer Zeit passieren würde. Das sie sich darüber Gedanken machen müsste. Woher hätte sie es auch wissen sollen...

In dieser Zeit wäre ihr im Traum nicht eingefallen, dass Ian an Krebs sterben würde, überhaupt so bald.
Es war eine Sache, wenn ältere Menschen an Krankheiten wie Krebs starben, weil sie z.b. zu viel geraucht hatten. Aber junge Menschen,... warum? Mehr fiel ihr dazu nicht ein,... in den letzen Wochen nicht, heute nicht, selbst als Ian noch mit dem Tod rang. Immer ging ihr dieses eine Wort im Kopf herum und sie brachte es nicht heraus. Warum, warum, warum... am liebsten würde sie schreien. Warum?
Sie könnte es in den Himmel schreien, würde es Gott hören,... wenn es überhaupt noch einen Gott gab, ihr Glaube war erschüttert und doch war Gott der einzige der ihr jetzt in dieser Zeit noch halt gab.
Wie wäre es, wenn sie sich nicht vorstellen könnte, wo Ian wäre.
Wo sollte Ian sein, wenn er nicht im Himmel ist.

Sie wusste, dass diese Vorstellung kindisch war, aber auch wenn Leute nicht an Gott glauben, glauben sie dennoch, dass sie nach dem Tod in den Himmel kommen.
Sie glaubte das zumindest. Und das war ihr einziger Trost.
Er war dort oben und sah auf sie hinunter.

Sie setzte sich auf.

Das alles war ein verdammter Teufelskreis. Einerseits wollte sie über seinen Tod hinwegkommen, andererseits hatte sie furchtbare Angst, dass sie ihn dann vergessen könnte... sie wollte nichts vergessen, keinen Moment mit ihm. Keinen.

Langsam stand sie auf.
Sollte sie zu ihrem Cousin gehen?
Sie entschloss sich dafür, sie wollte jetzt nicht allein sein.








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soo das war ma erst der teil der schon beim anderen boardy war,....

Re: angst dich zu vergessen...

un jetz hier der neue part,...




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Sie klopfte an seine Tür.

„Evan, bist du da?“ rief sie.

Augenblicklich ging die Tür auf. „Sara?“ Evan war erstaunt.

„Ähm, ich kann auch wieder gehen!“ entschuldigte sie sich.

„Nein, komm rein!“ sagte er nachdrücklich und schob Sara in sein Zimmer, weil er ahnte, dass sie unsicher war. „Setz dich!“

„Danke!“ Sara lies sich in dem Sessel am Fenster nieder.

„Ich hoffe, ich hab vorhin nichts falsches gesagt!“ meinte er und setzte sich zu ihr.

„Nein! Wär ich sonst hier?“ sie lächelte ihn an.

„Das stimmt,... geht’s jetzt wieder?“ fragte er vorsichtig.

„Na ja,... geht so!“ antwortete Sara und starrte aus dem Fenster. Draußen war es schon dunkel.

„Willst du darüber reden?“ Er merkte, dass sie bedrückt war und nur darauf wartete einen Grund zu haben.

„Wär vielleicht gar nicht so schlecht!“ gab Sara zu. „Ich glaube ich hab in den letzten Monaten alles ziemlich in mich reingefressen...“ meinte sie und sah dabei immer noch in die Dunkelheit. „Es war nicht so, dass ich niemanden gehabt hätte, der mir zugehört hätte.. alle wollten mir helfen... und ich brachte es nicht einmal fertig mit meiner besten Freundin darüber zu reden, von meinen Eltern mal abgesehen.“

Sie sah ihn an und merkte, dass er ihr aufmerksam zuhörte.

„Ähm,... am besten fang ich ganz am Anfang an!“ sie machte eine längere Pause und sah erneut hinaus, ehe sie anfing zu erzählen. „Ich war schon ziemlich lange in ihn verliebt,... oder besser gesagt von ihm angetan,... schließlich kannte ich ihn nicht,... aber ich fand ihn attraktiv. Jedenfalls hatte ich nicht mehr allzu viele Hoffnungen, dass ich irgendwann mit ihm zusammenkommen würde,... ich hab ihn auch nur sehr selten irgendwo gesehen... und dann, als ich ausnahmsweise nicht an ihn gedacht hab, stand er vor mir!“ sie starrte auf ihre Hände.

„So auf die Art, die Liebe kommt, wenn man sie am wenigsten erwartet?“ fragte Evan und lächelte, als er sich das vorstellte.

„Das war vor genau 1 Jahr, 11 Monaten und 2 Wochen...“ auch Sara lächelte, als sie sich jetzt daran erinnerte. „Er stand vor mir, total verlegen und wusste nicht, was er sagen sollte und ich war auch fassungslos, weil er sonst immer so Selbstbewusst und cool gewirkt hatte... jedenfalls hab ich ihn dann begrüßt und wie blöd angegrinst, ihm schien dann irgendwie ein Stein vom Herzen zu fallen und wir verstanden uns auf Anhieb super...“

„Hast du ihm denn mal erzählt, dass du schon so lang was von ihm wolltest?“ fragte Evan.

Für einen Moment wurde sie traurig, doch dann antwortete sie: „Du wirst lachen, aber er fand mich auch schon länger nicht schlecht!“ jetzt lachte sie. „Als ich Leena das damals erzählte, meinte sie nur, ich hab’s ja gleich gewusst... aber ich schätze, wenn Ian damals nichts gemacht hätte...“ sie schaute ihn an. „wären wir nie zusammen gewesen!“

Beide schwiegen eine Zeit, Evan wollte sie nicht drängen.

„Manchmal frag ich mich“ sie räusperte sich.“ ob es so nicht besser gewesen wäre!“ meinte Sara leise.

„Wenn ihr nicht zusammen gewesen wärt?“ fragte Evan nach.

„Ja,...“ sie zögerte „aber dann fallen mir wieder all die Dinge ein, die ich mit ihm erlebt hab und die ich... „ sie wusste nicht weiter.

„Die du nicht missen möchtest?“ fragte er.

„Genau“

„Mit der Zeit wird der Schmerz sicher leichter Sara, glaub mir, auch wenn es jetzt nicht so aussieht!“

„Ich will es aber gar nicht!“ meinte Sara aufgebracht.

„Was?“ er war erstaunt.

„Wenn der Schmerz nachlässt, lassen die Erinnerungen auch nach und ich will ihn nicht vergessen, ich will...“ die erste Träne bahnte sich ihren Weg über Saras Wange.“ Ich will das er wieder zurückkommt und“ sie schluchzte und verbarg ihr Gesicht. „Warum muss mir das passieren, ich hab ihn doch so lieb und ich wollte mein ganzes Leben mit ihm zusammen bleiben... warum hatten wir nicht wenigstens noch ein bisschen mehr Zeit, das ist alles so unfair, ich hab nie was gemacht, das ich oder die anderen, oder Ian das verdient hätten, ich lieb sie doch alle und es tut mir doch auch so weh, wen ich sehe, wie sein Vater, seine Mutter, seine Schwester oder Nikos oder irgend ein anderer Freund leidet, ich bin doch nicht die einzige, die unser toller Gott damit bestraft hat, verdammt!“

Auf einmal platzte alles aus ihr heraus, sie wollte sich nicht mehr beherrschen und eines auf „alles wird wieder Gut“ machen. Im Moment kam es ihr nämlich alles Andere als so vor. Im Moment sah sie keinen Sinn in ihrem Leben, außer Schmerz über den Verlust ihrer großen Liebe und nichts anderes hatte gerade in ihrem Leben Platz. Sie sah einfach keinen Ausweg.

Gab setzte sich zu ihr und sie weinte in seinen Armen. Ihre Schultern bebten und es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Das war schon ein Anfang, wenn sie ihre Gefühle raus lies und sie mit jemanden teilte.

Sie sah auf. „Das letzte, was er gesagt hatte, war >Sara, bitte, mein Leben ist vorbei, aber deines hat erst gerade angefangen, ich liebe dich und das werde ich immer tun und irgendwann sehen wir uns vielleicht wieder, wenn ich ihn bis dahin noch liebe...“
Evan sah ihr tränenüberzogenes Gesicht und sie tat ihm so leid.
„Und ich hab ihm versprochen, ihn immer zu lieben und ihn nie zu vergessen...“ ihre Arme umschlangen seinen Hals.

„Das wirst du auch Sara!“ versuchte er sie zu beruhigen.

„Ich hab so Angst!“ er musste sich anstrengen um sie zu verstehen.

„Vor was?“ fragte er.

„Ihn zu vergessen, das ist meine größte Angst, die ich hab!“










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soo das wars schowieda,... hoffe ich bekomm hier auch ordentlich fb,....:-)) büüüdddee