Being Different Fanfictions - Roswell Reposts

Breakingpoint

Breakingpoint


Farbe tropfte auf den Boden, als er versuchte seine Eifersucht unter Kontrolle zu bringen. Er wollte ihr soviel sagen und alles, was ihm jetzt durch den Kopf spukte, waren die Bilder aus seiner Vision. Bilder der beiden in einer leidenschaftlichen Umarmung. Er konnte genau sehen wie seine Finger durch ihr Haar glitten,... seine Lippen die weiche Haut ihres Halses berührten.

Er fluchte leise und ließ seinen Frust an einem Glas schwarzer Farbe aus. Scheppernd zerschellte es an der Wand und hinterließ einen großen, dunklen Fleck. Sein Blick wanderte durch den Raum, zu der Frau, die ihn so die Fassung verlieren ließ.

Sie hatte die Beine an ihre Brust gezogen und ihr Gesicht in ihren Händen vergraben. Das lange, dunkle, seidig-glänzende Haar, fiel wie ein Vorhang um ihr Gesicht und verhüllte es. Es war nicht ihre Schuld,... nicht nur. Es war genauso seine Idee gewesen. Und trotz der Tatsache, daß es bereits einige Wochen zurücklag, konnte er es nicht aus seinem Kopf verbannen. Es lag an den Visionen. Er sah wie ihr Körper leicht zitterte und verfluchte sich, für sein Verhalten.

Er schüttelte seinen Kopf und blickte auf ihre zierliche Gestalt. Heute gab es wichtigere Dinge, über die sie reden mussten. Das was sie heute gehört hatten, würde alles ändern. So sehr er es auch wollte, er konnte nicht mit ihr zusammen sein. Und das war schlimmer als alles, was in den letzten Wochen passiert war,... es war schlimmer, als der Gedanke, daß er nie sein wahres zu Hause sehen würde,... schlimmer als all die Jahre, die Hank seinen Frust an ihm ausgelassen hatte. Aber er musste es tun, für sie,... für ihr eigenes Glück,... weil er sie liebte.

Vorsichtig setzte er sich neben sie auf die Couch und zog sie in seine Arme. Wortlos strich er über ihr Haar, bis ihre Schluchzer immer leiser wurden und zum Schluß aufhörten. Sanft hob er ihr Kinn und wischte die Tränen mit seinem Daumen weg. Ihre großen Augen starrten ihn erwartungsvoll an,... gerade als würde sie wissen, was er dachte und willte ihn es zu sagen,... es laut auszusprechen. Aber genau das war es, was ihm solche Angst machte. Wenn er es laut sagte, wäre es wirklich,...

Sie spürte, daß er nichts sagen würde. Sie atmete tief durch und rutschte ein Stück zurück. "Ich kann das nicht mehr."
Er blickte auf und für einen Moment huschte ein Schatten über sein Gesicht,... Angst. "Was?" Er schluckte schwer und schüttelte den Kopf, um die ungebetenen Gedanken zu verjagen. "Du kannst was nicht mehr?"

Sie blickte auf ihre Hände und rutschte etwas weiter weg. "Ich kann ihn nicht länger anlügen Michael,.... und Maria auch nicht. Wir beide wissen, daß das nicht das Ende ist. Er wird nicht aufgeben,... und sie genauso wenig." Sie schüttelte den Kopf, unfähig es wirklich auszusprechen.

"Ich weiß." Ein harsches Lachen verließ seine Kehle und Liz zuckte leicht zusammen. "Vielleicht wäre es besser alles einfach zu vergessen."
Sie schnappte nach Luft und starrte ihn aus großen Augen ungläubig an. Ihre Stimme ein ängstliches Flüstern. "Nein"

Ein unheimliche Stille senkte sich über das kleine Appartment. Jeder von beiden versuchte zu verarbeiten, was in den letzten Stunden passiert war.
Völlig unvermittelt stand sie auf und kniete sich vor ihn auf den Boden. Bestimmt nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und zwang ihn sie anzusehen. "Wir haben es bis hierher geschafft und glaub mir das war nicht leicht. Du musst aufhören dich mit ihm zu vergleichen und an dem was wir haben zu zweifeln." Sie atmete tief durch und schloß ihre Augen für einen Moment. "Eigentlich bin ich heute hergekommen, um dir etwas zu sagen, aber dein Ausbruch hat mich wohl etwas aus der Bahn geworfen."

Ihre Finger wanderten über seine Wange, während ihr Blick seinen einfing und festhielt. "Ich...." Sie schluckte, als Angst sich von ihrem Magen aus ausbreitete. Was war, wenn er nicht das gleiche empfand? Was war, wenn er sie rausschmeissen würde? Was würde sie tun, wenn er panisch davon laufen würde? Es gab nur einen Weg herauszufinden.

"Du solltest nicht an uns zweifeln,... weil ich dich liebe, Michael." Sie musterte sein Gesicht, daß soviele Emotionen wiederspiegelte. Sie wich ein Stück zurück, um ihn genug Freiraum zu geben, für welche Reaktion auch immer jetzt kommen würde. Als er sich nicht bewegte, sondern sie einfach nur anstarrte, wuchs ihre Unsicherheit. Es war falsch gewesen, es ihm zu sagen. Sie wollte gerade noch ein Stück zurückweichen, als er sie packte und zu sich zog.

Seine warmen Lippen, pressten sich auf ihre und Liz verlor sich in den Kuss. Ein Gefühl von Wärme und Sicherheit durchflutete ihren Körper und Erleichterung breitete sich in ihr aus. So schnell wie es begonnen hatte, endete es. Seine braunen Augen bohrten sich in ihre, als er ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht strich. Sie lehnte ihre Wange in seine Hand und schloß sie Augen, als seine Wärme auf sie überging.

Als sie sie wieder öffnete, drohte sich ihr Magen umzudrehen, bei dem Ausdruck auf seinem Gesicht. Es war eine Mischung aus Bedauern, Trauer und Liebe,.... und egal, wie sehr sie sich wünschte, die Worte nie zu hören, wusste sie, daß er es sagen würde. "Ich will das du gehst."


Missing


Sie wischte sich heftig die Tränen vom Gesicht und packte eine weitere Bluse in ihren Koffer. Ihr Blick fiel auf den Balkon. Die Sonne senkte sich langsam über Roswell und tauchte den Himmel in ein orange-rotes Licht. Mit einem Seufzer schloß sie ihren Koffer und plazierte ihn neben der Tür.

Sie stieg durch das Fenster auf den Balkon und nahm ihr Tagebuch. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie an den Tag dachte, an dem er es ihr zurückgebracht hatte.

*~*~*~*~*

Das Crashdown war bereits geschlossen und sie wischte gedankenverloren über den Tresen. Ein Schauer lief über ihren Rücken, als sie daran dachte, in welche Gefahr sie Max, Michael und Isabell gebracht hatte. Würden sie ihr jemals verzeihen können? Sie war so in ihre Gedanken vertieft, daß sie ihn zuerst gar nicht bemerkte und leicht zurückschreckte, als er plötzlich vor ihr stand.

Er hatte sie zuerst völlig ausdruckslos angesehen,... fast als wäre sie gar nicht da. "Tut mir leid, wir haben geschlossen... ähm, tut mir leid, die Küche ist zu."
Er hatte sie einen Moment gemusterte, als wäre sie aus dem Nichts erschienen. "Ist schon okay. Ich hab grad gegessen."
Unsicher nickte sie. Maria hatte gesagt, daß er ihr unheimlich war und Liz fragte sich wieso? Gut er war nicht gerade der angenehmste der Aliens, aber unheimlich? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie bemerkte, daß er sie immernoch anstarrte,... inspizierte, als wäre sie ein Studienobjekt. Sie fragte sich wirklich, was in seinem Kopf vorging. "Ähm, du weißt, das hier ist eigentlich nur für's Personal."

Er nickte leicht und schien für einen Moment zu überlegen, was er sagen sollte. "Max hat mir erzählt was passiert ist."
Sie konnte spüren, wie ihre Wange sich erröteten. Von den dreien, war er der letzte, von dem sie gedacht hätte, daß er zu ihr kommen würde. "Oh... hat er?... Was hat er gesagt?"
"Er sagte, du hättest alles aufgeschrieben, Liz."

"Das hat er gesagt?... Und was willst du nun?" Es gab nichts, was sie jetzt daran ändern konnte und egal, wie sehr er sie einschüchtern wollte, sie schwor sich, ihre Unsicherheit nicht zu zeigen.
"Ich möchte, daß du weißt, daß es nicht besonders schlau war, diese ganzen Dinge aufzuschreiben, Liz."
Sie blickte auf ihre Hände und nickte leicht. Wie oft hatte sie sich das in den letzten Tagen selbst gesagt."Ja... Das weiß ich jetzt."
"Ich wußte es vor einer Woche."

Geschockt über das, was seine Aussage beinhaltete, schoß ihr Kopf nach oben. "Wie bitte?"
Er zuckte mir den Schultern und begann durch das Cafe zu laufen. "Das war an dem Abend, wo ich am ersten Tisch gesessen hab. Vielleicht erinnerst du dich. Es war spät am Abend, und du standst an der Theke... hast geschrieben... " Er blieb stehen und musterte sie. "Aber es waren keine Hausaufgaben, oder?"

Sie musterte ihn misstrauisch,... immernoch darauf wartend, daß sein Temperament zum Vorschein kam. "Nein, war es nicht."
"Du hättest uns da in eine schwierige Situation bringen können, Liz. Roswell ist nicht unbedingt die Stadt in der man anders sein möchte, wenn du verstehst was ich meine. Man sollte wissen wer seine Freunde sind... Ich mußte wissen wie groß das Risiko ist... also mußte ich sehen was in deinem Tagebuch steht."

Das was er sagte, traf sie wie ein Schlag. Sollte sie wütend sein und ihn anschreien oder einfach alles über sich ergehen lassen und darum beten, daß er so schnell wie möglich wieder verschwand? "Du hast es genommen..."
Für einen Moment huschte ein schuldiger Ausdruck über sein Gesicht. "Ich wollte nie daß die Dinge außer Kontrolle geraten... aber es ist gut zu wissen, daß wir wenigstens einen Freund in dieser Stadt haben."

Sie verstand warum er es genommen hatte, aber nicht wieso er es zurückbrachte. "Aber warum hast du es nicht zerstört, Michael? Jeder der es findet, würde alles über euch wissen."
Der Hauch eines Lächelns berührte seine Lippen. "Nein... sie wüßten alles über dich, Liz..." Er wurde wieder ernst, als würde er seine nächsten Worte unterstreichen wollen. "Danke daß du mir einen weiteren Grund gegeben hast, Max Evans zu beneiden."

Als er in der Nacht verschwand, fragte sie sich, welchen Einfluss sein Wissen über sie in die Gruppe haben würde. Sie war sich sicher, daß er es niemanden erzählen würde und gleichzeitig überrumpelt, daß er ihr genug vertraute. Damals war ihr noch nicht klar, wie sehr sich alles verändern und vorallem komplizieren würde.

*~*~*~*~*

Sie klappte die erste Seite auf und fuhr sanft mit den Fingern über die Schrift.

Es ist der 24. September. Mein Name ist Liz Parker, und vor fünf Tagen bin ich gestorben. Aber dann passierte etwas wirklich aufregendes. Ich begann zu leben.

Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Das schien aus einer anderen Zeit zu stammen,... einer Zeit in der sie, Liz Parker, noch die Bilderbuchtochter war, die ihre Eltern nie anlog, sich nie die Nächte aus ihrem Zimmer schlich und immer pünktlich zur Arbeit erschien.

Sie schüttelte den Kopf und klappte das Buch wieder zu. Es gab nichts, was sie jetzt aufschreiben könnte. Ihre Gefühle waren einfach zu durcheinander. Ihr Blick wanderte zum nächtlichen Himmel von Roswell. Ungewollt füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie fühlte sich zerissen. "Warum?"


River Dog



Lustlos kickte er einen Stein durch die Wüste, während Isabell und Max miteinander debattierten. Tess beobachtete jede seiner Bewegungen und kam langsam näher. Ein kaum merkliches Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie vor ihm stehen blieb. "Ich bin froh, daß du dich für uns entschieden hast." Sie sah ihn etwas unsicher an. "Wenn du Lust hast, können wir heute abend zusammen üben."
Er nickte gedankenverloren und ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Üben...."

*~*~*~*~*

Die Nacht war kalt und sternenklar. Michael steckte seine Hände in die Taschen seiner Hose und lief durch die Straßen von Roswell. Er konnte nicht fassen, daß er sie geküsst hatte,... sie einen Menschen. Kopfschüttelnd stoppte er, als er die Straße hinter dem Crashdown erreichte.

Wie oft hatte er Max gesagt, er sollte sich von den Menschen fern halten und was machte er,.... er küsste Maria. Er blickte auf zu Liz` Balkon und sah den Kerzenschein im Licht leicht flattern. Entschlossen kletterte er die Feuerleiter hinauf.

Er lugte über den Rand der Brüstung. Liz saß in ihrem Liegestuhl und hatte ein schweres Buch auf ihrem Schoß. Von Zeit zu Zeit schüttelte sie den Kopf und Seufzte frustriert. Er fragte sich was sie da las. Was könnte ihr solche Probleme bereiten.

Mit einem Satz war er auf ihren Balkon. Sie blickte auf und war deutlich verwirrt. "Was willst du hier?"
Er zuckte mit den Schultern und wies auf ihr Buch. "Was ist das?"
Sie hob es so hoch, daß er das Cover sehen konnte. Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen, verschwand aber sofort wieder, als er ihr frustriertes Gesicht sah. "Probleme?" Er ließ sich auf einen der Stühle sinken und sah sie forschend an.

Sie nickte leicht und legte das Buch zur Seite. "Aber deshalb bist du nicht hier. Brauchst du meine Hilfe?"
Er dachte einen Moment nach. "Ich mach dir einen Vorschlag. Ich helf die mit Joyce und du mir mit Maria."
"Was?" Ein leichtes Lachen lag in ihrer Stimme und Michael erhob sich sofort von seinem Stuhl. "Warte, so hab ich das nicht gemeint. Was ist mit Maria?"

Er stand mit dem Rücken zu ihr und starrte in den Himmel. "Als ihr heute im Reservat gewesen seit, hat sie mich fast in den Wahnsinn getrieben und ich hab sie geküsst...." Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. "... um sie zum Schweigen zu bringen."
Liz nickte leicht und krauste ihre Stirn. "Und wo genau liegt das Problem."

Er fuhr ruckartig zu ihr herum und sah sie verblüfft an. "Wir können uns mit niemanden einlassen. Wir müssen allein bleiben."
Sie zuckte leicht mit den Schultern. "Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst, aber...."
"Du sollst mir keinen Rat geben." Seine Stimme war harsch, als er sie unterbrach.
"Was willst du dann von mir?"

Das Kerzenlicht tanzte über ihr Gesicht und tauchte ihre Haut in einen goldenen Schimmer. Sie sah wie ein Engel aus. `Gott wo kam das her´ Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf das Gespräch. "Ich will, daß du mit ihr redest. Finde raus, wie ernst es ihr ist."
Liz sah ihn ernst an. "Wieso Michael? Ist der Gedanke so furchtbar..."
Er schnappte sich das Buch und hielt es ihr unter die Nase. "Du willst doch nächstes Jahr den Fortgeschrittenen Kurs belegen, richtig?"

Sie nickte leicht und starrte verwirrt auf das Buch. "Ja aber was hat das damit zu tun?"
"Joyce hat 10 Jahre gebraucht, um Ulysses zu schreiben und der Leser sollte solange brauchen, um es zu verstehen. Ich kann es teilweise auswendig und wenn du mir mit Maria hilfst, dann helf ich dir hiermit."

Sie seufzte frustriert und dachte einen Moment nach. "Ok, ich rede mit ihr, aber ich verspreche nichts Michael. Ich meine sie ist von uns beiden diejenige, mit dem Temperament. Ich weiss nicht, ob sie auf mich hören wird."
Mit einem Nicken setzte er sich neben sie und klappte das Buch auf. "Fangen wir an."

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. In den Nächten lasen sie gemeinsam Ulysses und an den Tagen gingen sie einander aus dem Weg. Liz fragte ihn einmal, warum er nicht mit ihr redete, wenn sie in der Schule waren, doch er zuckte nur mit den Schultern und verschwand in der Nacht. Er konnte sich noch genau erinnern, wie er sich mehr und mehr von ihr angezogen fühlte.

Letztenendes stürzte er sich mit Maria in eine "Beziehung", um seine Gedanken von ihr abzulenken. Er konnte es alles ignorieren, bis zu dem Tag, an dem sie von Valenti in Gefängnis gesteckt wurde.

"Michael?" Tess schüttelte ihn an seiner Schulter. "Michael?"
"Was?"
Sie musterte ihn eingehend. "Dich lenkt etwas ab,... sie ist es nicht war?"

Er versteifte sich und sah sie durchdringend an. "Ich weiss nicht von was du resdest."
Kopfschüttelnd trat sie einen Schritt zurück. "Von Maria. Es ist gut das du dich von ihr getrennt hast. Jetzt musst du sie nur noch vergessen." Sie zögerte einen Moment und sah sich um, ob sie auch wirklich allein waren.

"Ich kann dir helfen sie zu vergessen. Ich könnte..."
"Denk nicht mal dran." Es kam als ein tiefes Grollen aus seiner Kehle und Tess wich einen weiteren Schritt zurück. "Versuch nicht mit meinem Gehirn rumzupfuschen sonst wird es dir leid tun."

Ohne einen Blick zurück stieg er auf sein Motorrad und fuhr in Richtung Roswell davon.



Heat Wave



Frustriert über einen weiteren, verschwendeten Tag in der Wüste, ließ Michael sich auf die Couch fallen. Max konzentrierte sich überhaupt nicht aufs Training und Isabell hatte auch andere Dinge im Kopf. Wie sollten sie sich jemals vernünftig gegen ihre Feinde wehren können, wenn keiner von ihnen seine Kräfte beherrschte.

Sicher er wa auch nicht besser. Das Chaos in seinem Gefühlsleben wirkte sich deutlich auf seine Kräfte aus und beeinträchtigten seine Kontrolle. Resigniert schaute er auf den leeren Bildschirm seines Fernsehers. Wenn Liz jetzt hier wäre, würde sie ihm Mut machen,... ihm sagen, daß er es schaffen würde und er würde sich wieder etwas mehr im Gleichgewicht fühlen. Aber sie war nicht da,... genaus wie damals...

*~*~*~*~*

Es war wohl der heißeste Dezember den Roswell je erlebt hatte. Anstatt langer Mäntel, Schals und Mützen, sah man Shorts, kurze Tops und Sandalen. Vielleicht lag es an der Hitze,... vielleicht auch an der Tatsache, daß Hank mal wieder betrunken war, aber Michael fand sich vor dem Crashdown wieder.

Er hatte das Licht gesehen und dachte, daß er vielleicht eine ungeplante Runde Ulysses lesen könnte, doch als er die Tür erreichte, sah er nur Maria. Sie stand in barfuß im Crahsdown und fegte den Boden. Ihre Haut glitzerte von der dünnen Schicht Schweiß, die das Lich reflektierte. Ihr Blick wanderte zur Tür, als hätte sie ihn gespürt.

Langsam schloß sie auf und ließ ihn herein. Er konnte nicht sagen, was ihn dazu trieb, sie frmlich zu attakieren, aber es war auch in diesem Moment egal. Er verlor jegliches Gefühl für Zeit, als sie sich küssten und zum erstan Mal war es nicht problemlos. Irgentetwas revoltierte gegen das was er tat, aber er ignorierte es.

Die Hitze hielt fast die ganze Woche an und nach und nach wurde ihm klar, daß er einen Schlußstrich unter die Beziehung zu Maria setzten musste. Sie war ein gefühlsintensiver, leidenschaftlicher Mensch und verdiente jemanden, der das erwiederte. Seine Gedanken suchten nach einer Möglichkeit, sich schonend von ihr zu trennen, doch es fiel ihm einfach nichts ein.

Also tat er es auf die einfachste Art und Weise,... er ging ihr aus dem Weg und wartete auf den großen Knall. Zu seiner Verwunderung kam er ausgerechnet auf der Party in der alten Seifenfabrik und war nicht halb so anstrengend, wie er dachte.

Maria hatte ihn in einen, etwas abgelegenen Raum gezogen und sah ihn forschend an. Er spürte ihre Blicke, starrte aber weiterhin an die Wand, als wäre sie das Interessanteste, was er je gesehen hatte. Die Spannung war greifbar, während er darauf wartete, daß sie etwas sagen würde.

"Du hast mich den ganzen Abend ignoriert. Weißt du, ich bin keine Träumerin. Ich halte unsre Beziehung nicht für die wahre Liebe. Ich weiß auch nicht was wir füreinander sind. Ich versteh nur nicht, warum du mir aus dem Weg gehst. Das tut sehr weh. Na schön, mach's gut."

Was sollte er darauf sagen? "Ich kann sowas einfach nicht."
Sie blieb stehen und sah ihn an. "Du kannst was nicht?"
Zum ersten Mal, seit sie hier waren, verließ sein Blick die Wand. "So leidenschaftlich werden."
"Ich werd doch nicht leidenschaftlich."
"Doch das wirst du."
Ihre Lippen verziehen sich zu einem schiefen, unechten Lächeln."Du warst neulich im Crashdown auch ganz schön leidenschaftlich."
"Entschuldige, ich kann so nicht weitermachen... Ich bin allein und muß es bleiben. Wir hätten vielleicht nie was anfangen dürfen."

Danach verschwand sie einfach unter den Partygästen. Gefühlsäßig erschöpft, aber zu aufgedreht um nach Hause zu gehen, spazierte er durch Roswell. Es war nicht so, daß er ihr absichtlich weh tun wollte, aber etwas in ihm forderte, daß er sich von ihr trennte und jetzt, wo er genauer darüber nachdachte, wurde ihm klar was es war und was er zu tun hatte. Wenig später fand er sich auf Liz` Balkon wieder.

Er wusste nicht, daß sie und Alex es nicht aus der alten Fabrik geschafft hatten und so stand, auf ihren Balkon und wartete darauf, daß sie erschien. Es war bereits nach Mitternacht und er wusste, daß sie schon längst zu Hause hätte sein müssen. Er war unruhig und! ... machte sich Sorgen. Er, Michael Guerin, machte sich Sorgen - unfassbar. Frustriert stieg er in ihr Zimmer und versteckte sich im Bad, als sich Schritte vom Flur aus näherten. Er hörte sie durch ihr Zimmer gehen,... Kleider raschelten,... Schubladen wurde geöffnet und wieder geschlossen. Einige Minuten später wurde das Fenster geöffnet, das Licht im Zimmer gelöscht und Liz kletterte auf den Balkon.

Der kurze Rock und das Top waren bequemen Hosen und einem roten Shirt gewichen. Sie kuschelte sich in den Liegestuhl und nahm ihr Tagebuch zur Hand. Sie war so in ihre Schreiberei vertieft, daß sie nicht bemerkte, wie er sie vom Fenster asu beobachtete.

"Liz bist du da?" Max Stimme drang von der Straße her auf den Balkon. Liz legte das Buch auf den kleinen Tisch und ging zur Brüstung. "Hi"

Von seinem Platz am Fenster aus, konnte er sehen, wie ein Lächeln ihr gesamtes Gesicht erhellte. "Hi"
"Darf ich raufkommen?"
"Ja sicher." Sie schloß ihr Tagebuch und dreht sich wieder zur Brüstung, als Max sich gerade darüber hob. Michael wusste sofort, was als nächstes passieren würde und wünschte sich, nicht hier zu sein. Er sperrte ihre Stimmen aus und schloß die Augen. Unwillig sich mit anzusehen, was die beiden alles tun würden, schlich er sich aus ihrem Zimmer.

Gott sei dank schliefen die Parkers schon, ansonsten hätte er bis zum nächsten Morgen in ihrem Zimmer festgesessen. In dieser Nacht ging er nicht zurück und nahm sich fest vor auch in den nächsten Nächten wegzubleiben. Fest entschlossen, sie zu vergessen, richtete er seine ganze Energie darauf, herauszufinden, woher sie kamen und wieder wünschte er sich, daß er von diesem verdammten Planeten verschwinden könnte. Und erst jetzt wurde ihm bewusst, daß er diesen Gedanken eine ganze Weile nicht gehabt hatte.




The Balance

Am nächsten Tag schleifte Max ihn ins Crashdown, allerdings bemerkte er das erst, als sie das Lokal betraten. Er sah Liz am Tresen stehen und wusste nur, daß er hier raus musste. "Hey. Müssen wir hier essen?"
Max grinste breit. "Ähm, ich... habe wirklich Lust auf... " Er schnappte sich die Karte und überflog den Inhalt. "Men-in-Black-Kuchen. Warum, stimmt was nicht?"

`Stimmt was nicht? Stimmt was nicht?´ "Im Vergleich zum nuklearen Winter, nein....Können wir bitte gehn? Ich kauf dir einen ganzen Kuchen in einem anderen Laden."
Max sah ihn etwas verwirrt an. "Was ist das Problem, Michael. Ich dachte, du willst vielleicht Maria sehen."

`Maria? ... Maria!,... guter Gedanke,... perfekt. "Wir haben Schluß gemacht."
Max war völlig überrascht. "Was?! Warum erzählst du mir das nicht?"
"Naja, ich bin mir nicht ganz sicher, ob nun wirklich Schluß ist. Ich meine... es ist sehr verwirrend."

Michael sah wie Maria und Liz immer näher kamen und suchte nach einem schnellen Ausweg, als Liz lächelnd ein Glas vor Max auf den Tisch stellte. "Eine Cherry-Cola. Auf Kosten des Hauses."
Maria stellte ein Glas vor Michael und musterte ihn wütend. "Deine kostet 1 Dollar 25."

Er zog die Augenbrauen hoch und sah Max an. "Und jetzt ist es wohl nicht mehr verwirrend, oder?"
Er stand auf und riss dabei den Becher mit der Cola um. Ein paar von Max' Büchern landen auf dem Boden. Als die beiden sie aufhoben, entdeckte er ein Blatt in einem der Bücher. Ohne lange nachzudenken, zog er es heraus und klappte es auseinander.

Die Symbole, die die Seiten bedeckten, kamen ihm bekannt vor. Er wusste, daß es etwas mit ihnen zu tun hatte, wusste aber nicht, was sie bedeutetenn. Wütend blickte er zu Max auf. "Was ist das?"
Max ließ seinen Blick durch das Crashdown schweifen. "Pack es weg."
Zu aufgeregt darüber, daß es einen weiteren Hinweis gab, ignorierte Michael ihn. "Nein, das kenn ich, das ist von...."
"Nicht hier, Michael" Seine Stimme war dringlich und scharf
Warum hatte er nichts davon erzählt? Wusste Isabell davon? "Was versuchst du vor mir zu verbergen?"

Er war erleichtert, als er erfuhr, daß Max auch Isabell nichts davon erzählt hatte. Trotzdem war es verletzend, daß er ihm offenbar nicht genug vertraute. Während Max den Abend mit Liz verbrachte, ging er ins Reservat, um River Dog zu finden, doch anstatt Antworten bekam er nur ein Schwitzbad mit fatalen Folgen.

*~*~*~*~*

Liz sah aus dem kleinem Fenster in dem Flugzeug und betrachtete die vorbeiziehenden Wolken. Sie war fassungslos darüber, daß er alles, was sie hatten einfach so zu Seite schieben konnte,... als wäre es ihm einfach nicht wichtig. Was sie aber mehr zerstöhrte, war die Tatsache, daß sie wusste, daß es ihm wichtig war und er sie trotzdem weg schickte.

*~*~*~*~*

Als er damals krank wurde hatte sie Angst und als Max ihr seine Theorie unterbreitete, daß sie vielleicht nicht älter werden würden, musste sie sich sehr zusammenreißen, um sich nicht zu übergeben. Der Gedanke, daß das Michaels Ende sein könnte, war einfach zu furchtbar und schien sie regelrecht zu zerstören. Sie hatte das Gefühl jemanden zu verlieren, der ihr nahe stand - die Frage war nur wieso? Sie verdrängte ihre Angst, um sich ganz darauf zu konzentrieren, ihm zu helfen.

Entgegen all ihrer Bemühungen blieb die Angst und als es soweit war, daß sie ihn heilen sollten, konnte sie es nicht. Sie warf Max damals einen entschuldigenden Blick zu, als sie vom Kreis zurücktrat und während die anderen sich darauf konzentrierten, ihn zu helfen, ging sie in sich und suchte nach der Ursache für ihr versagen.

Die Freude und Euphorie, die alle umgab, als Michael wieder erwachte, verdrängt ihre Zweifel. Erst als sie zu Hause war und in ihr Tagebuch schrieb, kam alles wieder hoch, doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, unterbrach Max sie. Als er ihr sagte, daß er mehr Freiraum brauchte, wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.

Einerseits war es verletztend, aber andererseits war es erleichternd. Als hätte sie eine innere Schlacht entschieden und kannte nicht mal den Ausgang oder um was gekämpft wurde. Mit einem leichten Lächeln sah sie in den nächtlichen Sternenhimmel, als wieder Schritte auf der Feuerleiter zu hören waren.

Neugierig schaute sie über den Rand und konnte nicht anders, als weiterzulächeln. Sie war sich sicher, daß sie morgen Muskelkater in ihren Wangen, davon haben würde. Michael schwang sich über die Brüstung und blieb einfach stehen. Ihr Lächeln verschwand, als sie seinen kalten Gesichtsausdruck sah. Er machte einen Schritt auf sie zu und sie wich zurück,... solange bis ihr Rücken gegen die Wand gepresst war und er nur wenige Zentimeter vor ihr stand.

Für einen Moment starrte sie sich nur an und Liz fragte sich, was in seinem Kopf vor ging. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, begann er zu sprechen. Seine Stimme war leise,.. zu leise und es füllte sie mit Trauer. "Wieso bist du gegangen? Wieso warst du nicht mit den anderen da?"
Sie sah ihn verwirrt an. "Was? Ich war..."
"Du warst nicht mit im Kreis,... du standest außerhalb. WIESO?" Seine Stimme war harsch und forderte eine Antwort.

Liz riss ihren Blick von seinen bohrenden Augen und schluckte leicht. "Ich konnte nicht." Ihre Stimme war kaum mehr als ein flüstern, als sich ihre Kehle immer mehr zuschnürte. "Ich hatte Angst."
Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie herausfordernd an. "Ich auch, aber ich konnte nicht weglaufen."

Sie konnte sich nicht konzentrieren, wenn er so nah war. Mit einem schwachen Lächeln quetschte sie sich an ihm vorbei und begann hin und her zu laufen. "River Dog sagte, daß ich den Fluß nicht unterbrechen darf. Meine Angst, daß dir etwas passieren könnte, war einfach zu groß. Ich hätte die anderen gestört und das hätte dir nicht geholfen. Ich wollte aber, daß du zurückkommst."

Sein anfänglicher Ärger war Neugier gewichen. "Wieso? Hättest du niemand anderen gefunden, der mit dir Ulysses liest?"
Liz blieb stehen und sah ihn frustriert und wütend an. "Darum geht es nicht."
"Worum dann?"
"Es ist,... es geht darum daß,.... ich ... ich habe....." Sie sah ihm in die Augen und suchte nach einem Weg ihm zu sagen, was sie fühlte, wusste aber nicht wie. Kurzentschlossen nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und presste ihre Lippen auf seine.

Michael stand geschockt da und wusste nicht wie er reagieren sollte. Maria, Max, Isabell und Alex schossen durch seinen Kopf. Wie würde es sich auf die anderen auswirken, wenn er jetzt seinen Gefühlen folgen würde? Doch in dem Moment, als ihre Zunge, seine Lippen streifte, schossen all diese Gedanken aus seinem Kopf. Seine Arme umschlangen ihre Taille und zogen sie näher.

Trotz der warmen Nacht stellten sich die Haare ihrer Arme auf, als seine Wärme in ihre Haut sickerte. Ein zufriedenes Seufzen löste sich von ihren Lippen, als er sie näher zog. Sie wusste nicht wieviel Zeit verging, bis sie sich endlich voneinander lösten. Atemlos starrten sie sich eine Weile an, bevor sie sich setzten.

Michael brach als erster die Stille der Nacht. "Was ist mit Max?"
"... und Maria..." flüsterte sie, als ihr klar wurde was er meinte. "Es ist selbstsüchtig."
Er nickte leicht und starrte auf seine Hände. Vorsichtig wanderte sein Blick zur Seite, wo Liz in den Himmel starrte. Sie biss nervös auf ihre Lippen und schien darüber nachzudenken, wie sie das Problem lösen können.

"Was ist wenn wir es einfach geheimhalten." Er sah sie mit einem leichten Lächeln an.
"Ich weiss nicht. Du kennst Maria nicht. Sie wird nicht so schnell aufgeben." Sie kicherte leise, als ein Ausdruck absoluten Horrors über sein Gesicht huschte.
Mit einem zufriedenen Grinsen lehnte er sich zurück. "Max ist auch nicht besser."
Sie zuckte mit den Schultern. "Wir sind nicht zusammen. Ich denke es dürfte kein Problem sein."

Michael sah sie einen Moment verwundert an, ließ das Thema aber schweifen. Er nahm das Buch vom Tisch und lehnte sich im Liegestuhl zurück. "Lass uns anfangen..."
Mutig setzte sie sich zwischen seine Beine und legte ihren Kopf auf seine Brust. Es war etwas gewöhnungsbedürftig, ihm so nah zu sein, aber es fühlte sich einfach richtig an. Sie schloß die Augen und lauschte seine beruhigenden Stimme, als er kleine Abschnitte vorlas und ihr die Bedeutung erklärte.