Einspeisevergütung gestiegen. WZ vom 11.07.2012
Die Ausgaben für Ökostrom steigen ungebremst weiter. Nach Informationen unserer Zeitung hat die Schleswig-Holstein
Netz AG in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits rund 422
Millionen Euro an Einspeisevergütungen an die Betreiber von Windrädern,
Photovoltaik-Anlagen und Biomasse-Kraftwerken
gezahlt. Das sind rund 17 Prozent mehr als von Januar bis Mai 2011, als
360 Millionen fällig wurden. Im gesamten vergangenen Jahr lag die im
Erneuerbaren Energiegesetz (EEG) garantierte Subvention, die an
Ökostromerzeuger in Schleswig-Holstein ausgezahlt wurde, bei rund einer Milliarde Euro.
Gleichzeitig verläuft der Ausbau der erneuerbaren Energien stürmisch
weiter. In den ersten fünf Monaten 2012 sind rund 350 KW installierter
EEG-Leistung an das Netz der Schleswig-Holstein
AG angeschlossen worden. Damit kamen zu den zum Jahresende
installierten 3500 KW gut zehn Prozent hinzu. 350 KW entsprechen der
Leistung eines halben Kohlekraftwerks.
Die privaten Stromkunden müssen jedoch nicht nur die Einspeisevergütung
zahlen. Ökostromerzeuger erhalten auch Geld für Strom, der nicht
abtransportiert werden kann. Nach Angaben von Netzbetreibern werden für
diesen ungenutzten Strom 2012 allein in Schleswig-Holstein
über 20 Millionen Euro fällig. Die Zahlungen übersteigen damit die
Vorjahreswerte, obwohl im vergangenen Herbst mit einer neuen 110-kV-Leitung zwischen Flensburg und Breklum der Abtransport von Windstrom aus Nordfriesland verbessert werden konnte.