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Schnelle Ladesäulen für die Westküste. WZ vom 26.06.2015

Schnelle Ladesäulen für die Westküste. WZ vom 26.06.2015


Schnelle Ladesäulen für die Westküste

Nordfriesland liegt in Sachen Elektromobilität vorn / Möglichkeiten für Steinburg und Dithmarschen stehen auf dem Prüfstand

Nordfriesland/ Dithmarschen/ Steinburg

Die Elektromobilität ist auch an der Westküste angekommen. Allerdings
nur in kleinen Schritten. Während sich nach Dithmarschen und Steinburg
kaum ein Stromer verirrt hat, sind es in Nordfriesland schon einige, die
durch die Lande fahren. Warum das so ist, kann sich der nordfriesische
Klimaschutzmanager Gunnar Thöle zwar nicht erklären. Doch er glaubt an
die Elektromobilität und daran, dass sie sich weiterentwickelt. Erster
Schritt ist der Aufbau einer Ladesäulen-Infrastruktur.


19 sollen voraussichtlich entlang der Westküste – von Pinneberg bis
zur dänischen Grenze – aufgestellt werden. So die Idee von Thöle. An
welchen Standorten das Aufstellen von Schnellladesäulen Sinn macht,
Prognosen zur Benutzerfrequenz und Einnahmemöglichkeiten werden im
Rahmen einer Studie im Auftrag der REK ermittelt und finanziert.
„Voraussichtlich Anfang Juli werden die Ergebnisse veröffentlicht“,
erklärt Thöle, der das Projekt koordiniert.


Im Jahr 2011 haben sich die vier Kreise Nordfriesland, Dithmarschen,
Steinburg und Pinneberg gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern
zu Flensburg und Kiel zusammengeschlossen, um ein „Regionales
Entwicklungskonzept“ (REK) für die Landesentwicklungsachse A 23 / B5
zwischen Hamburg und Süddänemark zu erarbeiten.


Ein strategisches Ziel des REK ist es, die Wirtschaftsstruktur zu
stärken und eine überregionale Positionierung zu erreichen. Dabei haben
sich die Handlungsfelder Verkehr, Wirtschaft und Gewerbe sowie Energie
und Regionale Kooperationen herauskristallisiert. Auch wenn es bisher
bundesweit noch kein Geschäftsmodell für Ladesäulen gibt, hätten bereits
einige Energieversorger Interesse gezeigt, erklärt der Klimamanager,
der hofft, dass das Interesse in Projekte umgesetzt wird.


Angela Schmid





Elektroautos: Jeder 1000 Nordfriese hat eins
Etwa
20 bis 30 Minuten dauert das Laden an der Turbosäule – vorausgesetzt,
die Fahrzeuge sind mit einem entsprechenden System ausgerüstet, das das
Schnellladen erlaubt. Genutzt werden sollen die Säulen von den Menschen
aus der Region und Touristen. Für Urlauber soll die Fahrt an die Küste
keine Zitterpartie werden, wenn der Akku nach 100 bis 150 Kilometer
schlapp macht. Aber auch vor Ort soll bei Ausflügen schnell mal
nachgeladen werden können. „Es wird nachgefragt“, betont Gunnar Thöle.
Erfahrungen in Nordfriesland gibt es bereits mit 70 Stromtankstellen,
die an frequentierten Orten aufgestellt wurden. Viele sind es nicht.
Immerhin fährt jeder tausendste Einwohner in Nordriesland ein
Elektroauto. „Sieben Mal mehr als im Bundesdurchschnitt.“