Forum der BiGKU - Alternative Energien

Strom und Wärme selbst herstellen. WZ vom 06.10.2012

Strom und Wärme selbst herstellen. WZ vom 06.10.2012

Strom und Wärme selbst herstellen

Vom Öko-Image zum Selbstverständnis: Mit der Kraft-Wärme-Kopplung unabhängig werden

Kiel /sh:z

Bis 2020 soll der Anteil von Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK) an der Stromerzeugung auf 25 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu
erreichen, hat die Politik neue wirtschaftliche Anreize geschaffen, die
die Verbreitung von KWK-Anlagen voranbringen
sollen. So sind seit dem 1. April 2012 Anlagen wie beispielsweise der
Dachs von SenerTec, die Strom und Wärme dezentral erzeugen, wieder
förderfähig.


Schwindende Ressourcen, Klimaziele und steigende Energiepreise
fordern zunehmend eine intensivere Nutzung der vorhandenen Rohstoffe.
Sogenannte Mikro-KWK-Anlagen erzeugen Strom und Wärme in einem Schritt direkt am Ort des Verbrauchs. Dabei folgen sie dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK), bei der der einmal eingesetzte Brennstoff doppelt und damit
besonders effizient genutzt wird. Während gewöhnliche Großkraftwerke nur
etwas mehr als ein Drittel des Brennstoffs tatsächlich in Energie
umwandeln, erreichen Mikro-KWK-Anlagen deutlich höhere Wirkungsgrade.


Der Clou: Anstatt die bei der Stromerzeugung freiwerdende Abwärme
ungenutzt in die Umwelt entweichen zu lassen, beheizen die kleinen
Energiezentralen damit effektiv ganze Gebäude.


Neben einem geringeren Primärenergiebedarf, der Kosteneinsparung und dem reduzierten CO2-Ausstoß
profitieren Betreiber von staatlicher Förderung. Die unterschiedlichen
Anlagenmodelle ermöglichen die individuelle Konfiguration speziell nach
den Nutzungsanforderungen der Betreiber.


Mit mehr als 28 000 ausgelieferten Dachsen ist das bayerische
Unternehmen SenerTec Marktführer im Bereich dezentraler Kleinkraftwerke.
Neben dem klassischen Dachs für Gebäude mit konstant hohem Wärmebedarf
bietet Marktführer SenerTec den kleineren Dachs Stirling SE für den
niedrigeren Verbrauch von Ein- und Zweifamilienhäusern an. Vergleichbare
Geräte anderer Hersteller sind ebenfalls auf dem Markt. So können auch
sanierte Gebäude mit einem geringeren Energiebedarf dezentral und
effizient mit selbst erzeugtem Strom versorgt werden.


Michael Boll, Geschäftsführer der SenerTec GmbH, begrüßt die neue
Berliner Gesetzesregelung: „Die Politik hat erkannt, dass ein Umdenken
in der Energieversorgung und die Verbreitung von KWK-Technik
nur durch entsprechende Impulse zum flächendeckenden Erfolg führen
können. Das neue Förderprogramm bringt der ökologisch wie ökonomisch
effizienten KWK die nötigen Anreize.“


Förderfähig ist der Richtlinie des Bundesumweltministeriums zufolge die Neuerrichtung serienmäßig hergestellter Mikro-KWK-Anlagen
mit einer elektrischen Leistung bis einschließlich 20 Kilowatt in
Bestandsgebäuden. Vor der Antragstellung darf jedoch noch kein
Kaufvertrag abgeschlossen sein, Planung und Beratung können bereits
vorher stattfinden.


Die Fördersumme orientiert sich an der elektrischen Anlagenleistung. So werden beispielsweise Dachs-Modelle
mit einem Betrag von bis zu 2550 Euro gefördert. Für kleinere Geräte
zur Deckung des geringeren Verbrauchs von Ein- und Zweifamilienhäusern
gibt es einen Zuschuss von 1500 Euro. Zusätzlich gelten der Bonus pro
Kilowattstunde KWK-Strom und entsprechende Vergütungen, wenn Strom ins Netz eingespeist wird.


Informationen und Anträge zum Download stehen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf www.bafa.de, Menüpunkt Energie / Unterpunkt Kraft-Wärme-Kopplung, zur Verfügung.