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AKW Brokdorf: Dachflächen-Sicherung nachgerüstet. WZ vom 10.03.2014

AKW Brokdorf: Dachflächen-Sicherung nachgerüstet. WZ vom 10.03.2014



Dachflächen-Sicherung nachgerüstet

Jüngste Maßnahmen für das Kernkraftwerk gehören laut Ministerium zur Optimierung der Schutzvorrichtungen

Brokdorf

Er hat immer mindestens ein Auge auf das Kernkraftwerk: Karsten Hinrichsen aus Brokdorf. Und er beobachtete, dass die E.ON-Kernkraft
„eine Schutzvorrichtung gegen terroristische Angriffe mit Hubschraubern
installierte“. Das Gestänge, welches mit einem imposanten Kran auf die
Flachdächer des AKW Brokdorf gehoben wurde, soll das Landen von
Terroristen mit Hubschraubern verhindern – und das kann Karsten
Hinrichsen nicht unkommentiert lassen.


Denn daran, so betont er, sei zweierlei bemerkenswert: „ Es wird nun
doch eingestanden, dass solche Szenarien derart realistisch sind, dass
dagegen Abwehrmaßnahmen ergriffen werden müssen.“ Und: „Wer sich den
Baukomplex des AKW Brokdorf vergegenwärtigt, kann sich über die
Sinnhaftigkeit dieser Abwehrmaßnahme nur wundern. Denn dadurch sind ja
die vielfältigen Möglichkeiten terroristischer Angriffe aus der Luft
keineswegs beseitigt.“


Betreiber E.ON Kernkraft gibt dazu keine öffentliche Stellungnahme ab,
da es sich um eine Objektschutzmaßnahme handelt, teilte auf Anfrage
unserer Zeitung E.ON-Pressesprecher Hauke Rathjen
mit. Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche Räume (MELUR) weist auf Anfrage darauf hin, dass alle
deutschen Kernkraftwerke über ein umfassendes Sicherungs- und
Schutzkonzept gegen Einwirkungen Dritter verfügen. „Zusätzlich zu den
vorhandenen Maßnahmen werden ergänzende Sicherungseinrichtungen auf
Dachflächen installiert“, ergänzt Pressesprecherin Nicola Kabel.


Diese Nachrüstung werde an allen Kernkraftwerken vorgenommen, die
sich noch im Leistungsbetrieb befinden – „demgemäß auch auf Dachflächen
des Kernkraftwerks Brokdorf“. Weitergehende Einzelheiten zu diesen
Sicherungseinrichtungen könnten aus Geheimschutzgründen nicht dargelegt
werden, um Rückschlüsse auf die Sicherungsmaßnahmen zu vermeiden. Sie
fügt hinzu: „Es gibt zurzeit keinen konkreten Anlass, aber es findet
eine ständige Optimierung nach Stand von Wissenschaft und Technik
statt.“


Ilke Rosenburg