Bürgerinitiative fordert Machtwort gegen neue Kohlekraftwerke. WZ vom 28.08.2010
Bürgerinitiative fordert Machtwort gegen neue Kohlekraftwerke
Brunsbüttel/sh:z
Die Bürgerinitiative Gesundheit und Umweltschutz Unterelbe/Brunsbüttel
weist anlässlich der Diskussion um ein Gesetz zur Abspaltung und
Lagerung von Kohlendioxid (CCS) darauf hin, dass das Land Schleswig-Holstein durch den Rückzug von RWE aus Nordfriesland keinesfalls vor der Einlagerung von CO2
gefeit sei. Nach Informationen der Bürgerinitiative plant Südweststrom
für das in Brunsbüttel vorgesehene Kohlekraftwerk schon heute, CCS zu
nutzen, wenn dies wirtschaftlich wäre. Der Tübinger Konzern verfüge aber
nicht über die Flächen, um eine entsprechende Anlage neben das
Kraftwerk zu setzen, erklärt Initiativen-Sprecher
Stephan Klose. Ein möglicherweise geeignetes Grundstück sei bereits an
eine Firma verpachtet, die auf erneuerbare Energien setzt. Die Frage wo
der CO2-Müll eingelagert werden soll, dürfte auf der Hand liegen: In Schleswig-Holstein.
Warum sollte ein anderes Bundesland unseren Müll aufnehmen? Die
Landesregierung müsse sich aber klarmachen: Wer Kohlekraftwerke sät,
wird CCS ernten. Klose: Wenn es die Kieler Koalition mit ihrer Absage
an CCS ernst meint, muss sie auch ein Machtwort gegen den Neubau von
Kohlekraftwerken sprechen.