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Ecklak: Bürger-Solarpark auf der Mülldeponie. WZ vom 03.12.2011

Ecklak: Bürger-Solarpark auf der Mülldeponie. WZ vom 03.12.2011



Bürger-Solarpark auf der Mülldeponie

Investor informierte Ecklaker Einwohner über mögliche Beteilung

Ecklak

Mit einem oder mehreren Anteilen von jeweils 2500 Euro können sich
Ecklaker Bürger und möglicherweise auch weitere Kommanditisten an der
auf der Mülldeponie Ecklak geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage
beteiligen. Der Investor und Planer des 6,5 Millionen Euro teuren
Vorhabens, Sascha Möhring aus Busenwurth (Dithmarschen), machte
die Beteiligung an einer zu gründenden Kommanditgesellschaft anhand
einer Einlage von beispielsweise 5000 Euro mit einer ungewöhnlich guten
Rendite schmackhaft. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren sprach er von
einem fünfprozentigen Kapitalrückfluss, also jährlich 250 Euro, sowie
von einer Verzinsung mit sieben bis acht Prozent. Auf einer
Informationsveranstaltung im „Ecklaker Krug“ stellte Sascha Möhring das
Energieprojekt auf der Mülldeponie sowie die Pläne für den
„Bürgersolarpark Ecklak“ rund 30 interessierten Zuhörern vor.


Der Solarpark soll in zwei Bauabschnitten auf einer zehn Hektar
großen Fläche am Südhang und auf der Kuppe der Deponie entstehen. Die
Leistung der Anlage ist mit 3,5 Megawatt bemessen. Mit der jährlich
erzeugten Strommenge von rund drei Millionen Kilowattstunden könnten
1000 Haushalte versorgt werden. „Der Bebauungsplan und die
Netzanschlusszusage der Schleswig-Holstein Netz
AG liegen vor“, teilte Möhring mit, bedauerte aber, dass die endgültige
Baugenehmigung durch den Kreis weiter auf sich warten lasse. „Wir
rechnen täglich mit der Genehmigung“, zeigte er sich zuversichtlich. Er
geht von einem Baubeginn Anfang des kommenden Jahres aus. Der erzeugte
Strom soll mit 18 Cent pro Kilowattstunde vergütet werden.


„Photovoltaik wird schon ab 2013 günstiger sein als Offshore Wind“,
betonte Sascha Möhring. Die jährlichen Zubauraten seien inzwischen
größer, als es die optimistischsten Studien prophezeit hätten. Der
Diplom-Wirtschaftsingenieur für Energietechnik
räumte zwar ein, dass es noch Netzengpässe gebe, aber der Druck auf
Netzausbau, Regelenergie und Speichertechnologie steige enorm an. „Ein
High-Tech-Land wie Deutschland sollte diese Herausforderungen lösen können.“


Ein Vorzeige-Solarpark aus dem Möhring-Unternehmen
ist die Freiflächenanlage unmittelbar vor seiner Haustür in Busenwurth.
Auf 23 Hektar wurde dort im Jahr 2006 eine Zwölf-Megawatt-Anlage erstellt. Weitere Anlagen entstanden in Barlt, Sehestedt und Eggebek, in Büttel ist eine 30-Megawatt-Anlage
im Bau. Sascha Möhring will Ende Januar zu einer weiteren
Bürgerversammlung einladen. Die Bürgerbeteiligung müsse, um den
gesetzlichen Ansprüchen gerecht zu werden, durch einen vom Bundesamt für
Finanzdienstleistungen (BaFin) geprüften Prospekt dokumentiert werden.
Im Übrigen räumte er ein, dass der Bau nicht von der Bürgerbeteiligung
abhängig sei. Diese sei nur ein Angebot seines Unternehmens. „Die Anlage
wird auf jeden Fall gebaut.“ Er könne das Projekt auch allein mit
seinen Geschäftspartnern abwickeln. „Der Trend zur erneuerbaren Energie
ist ungebrochen. Wir sind noch lange nicht am Ziel“, so Möhring, der in
einer intensiven Diskussion zahlreiche Einzelfragen beantwortete.


Jochen Schwarck