Elbwiesen: Tiefpflügen gegen Dioxinbelastung? WZ vom 16.12.2008
Die Dioxin-Belastung von
Überschwemmungsflächen entlang der Unterelbe die betroffenen
Landwirte sollen nicht allein die Folgen tragen müssen. Dies machten
gestern in Seestermühe (Kreis Pinneberg) Vertreter von Kommunen und
Verbänden der Region gegenüber Landwirtschaftsminister Christian von
Boetticher (CDU) deutlich. Das Ministerium indes wolle und könne jetzt
keinen Schadenersatz zusagen, sagte sein Sprecher Christian Seyfert auf
Anfrage. Der Schaden ist noch nicht quantifizierbar. Nicht das
Fleisch, sondern nur die Lebern von Rindern und Schafen aus der
belasteten Region seien nicht zum Verzehr freigegeben der Verlust für
rund 200 betroffene Landwirte betrage damit nur drei bis sechs Euro pro
Tier, sagte Seyfert.
Hintergrund: Bei einer Routinekontrolle im August sind in der Rohmilch eines Betriebes in der Haseldorfer Marsch erhöhte Dioxin-Werte
entdeckt worden. Das Land startete mit weiteren Analysen, die bis jetzt
65 000 Euro verschlungen haben. Rinder und Schafe, die auf
Elb-Überflutungsflächen gehalten wurden oder mit dort erzeugtem Futter
gefüttert worden sind, wurden auf Dioxine und PCB untersucht. Ergebnis:
Vorsorgehalber dürfen die Lebern dieser Tiere nicht als Lebensmittel
verwendet werden.
Ursache der Belastung sei die hohe Verschmutzung der Elbe zu DDR-Zeiten,
so das Ministerium. Mittlerweile seien aber 4000 der 5000 Hektar der
Überschwemmungsfläche zwischen Lauenburg und Neufeld in Dithmarschen
eingedeicht. Das Ministerium prüfe nun, hier die Flächen tief zu
pflügen. Da Dioxine und PCB sich nur in der obersten Bodenschicht
befänden, könne somit durch Verdünnung die Gesamtbelastung verringert
werden, erklärte Seyfert.
Im Anhang der gescannte Artikel mit Bild.
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