Gedanken-Austausch zu Bau- und Energieprojekten im Kreis Steinburg. WZ vom 14.05.2011
Hoher Besuch im Kreishaus. Dr. Jürgen Koppelin, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion,
traf sich mit Dieter Kröhn, Willi Göttsche (beide FDP) und Landrat Dr.
Jens Kullik zum Gedankenaustausch. Es ist interessant, mal O-Töne
aus Berlin zu hören und zu zeigen, was Ihre Beschlüsse hier in
Steinburg bewirken, und wo es noch hakt, freute sich Landrat Dr. Kullik
über Koppelins Besuch. Da ich selbst hier aus der Region komme, liegt
mir Steinburg am Herzen. Meine Tochter macht in diesen Tagen in Itzehoe
ihr Abitur, erzählte Koppelin.
Und es gab eine Menge zu besprechen. So zum Beispiel die
demographische Entwicklung. Die Bevölkerung in Steinburg wird immer
älter. Für die Politik bedeutet das, sowohl die Infrastruktur und
Grundversorgung für ältere Menschen aufrecht zu erhalten, damit jeder
so lange wie möglich in seinem Dorf wohnen bleiben kann, aber auch das
Freizeit- und Kulturangebot in Steinburg für junge Menschen interessant
zu gestalten. Jugendliche sind wichtig für die Zukunft des Kreises, so
Koppelin. Es müssten ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung
stehen. In Steinburg würden immer noch jährlich 600 Jugendliche
unversorgt bleiben. Dem müsse durch Programme, wie beispielsweise das
Regionale Übergangsmanagement, entgegengewirkt werden.
Doch man könne den gesamten Kreis nicht über einen Kamm scheren. Die
unterschiedlichen Orte haben unterschiedliche Probleme, weiß Kullik.
So zum Beispiel Wrist mit seinem Bahnhof. Ich fahre oft von Wrist aus
nach Berlin und weiß, wie wichtig der Bahnhof für die Region ist, so
Koppelin, der in Bad Bramstedt wohnt. Es müsse die gesamte Infrastruktur
im Kreis gestärkt werden. Er zählt dazu Projekte wie die A 20 und den
geplanten Elbtunnel.
Des Weiteren waren sich die Gesprächsteilnehmer einig, dass die
Energiegewinnung in Steinburg seit jeher eine wichtige Rolle spielt.
Steinburg ist Energieexporteur, und das wollen wir auch bei den
erneuerbaren Energien bleiben, so Kullik. Neben der Ausweisung neuer
Flächen für die Windenergie sei es auch notwendig, die
Speichertechnologien für Elektrizität zu erforschen, wie es im
Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie
geschieht. Um solche Projekte voranzutreiben und von Bundesgeldern zu
profitieren, seien gute Beziehungen zu einem
Bundeshaushaltsausschussmitglied wie Dr. Koppelin durchaus hilfreich, so
der Landrat.