Gewerbegebiet: Planungen für Bürgersolarpark. WZ vom 17.11.2012
Auf einer zirka neun Hektar großen Teilfläche des bisher brach
liegenden Gewerbegebietes am Krumwehl könnte demnächst eine Freiflächen-Photovoltaikanlage
entstehen. Sowohl der Bauausschuss als auch der Finanzausschuss haben
das Projekt der Firma IBC Solar aus Bad Staffelstein/Bamberg
grundsätzlich befürwortet. Die Stadt rechnet bei einer Verpachtung der
Fläche mit einer jährlichen Pachteinnahme von rund 12 000 Euro. IBC
Solar möchte das Gelände für 25 Jahre pachten mit einer Option für
weitere fünf Jahre.
In der Bauausschuss-Sitzung hatte Oliver
Partheymüller, Projektentwickler bei der IBC Solar, den künftigen
Bürgersolarpark für Wilster vorgestellt. Bundesweit akquiriert das
Unternehmen Flächen für Photovoltaikanlagen, vor ein paar Wochen hatte
Partheymüller das Wilsteraner Gewerbegebiet in Augenschein genommen und
für geeignet befunden. Zunächst gab Oliver Partheymüller den
Ausschussmitgliedern einen kurzen Einblick in das Firmenkonzept der IBC
Solar, die auf eine 30-jährige Unternehmensgeschichte zurückblickt. Er
unterstrich, dass in den von ihm betreuten Großprojekten keine fremden
Investoren involviert sind. Auch an dem in Wilster im Gewerbegebiet
Krumwehl möglichen Projekt können sich Menschen vor Ort beteiligen,
hinter dem Bürgersolarpark stehe dann möglicherweise eine Kommandit-Gesellschaft, jährlich gebe es eine Gesellschafterversammlung.
Die auf einer zehn Hektar großen Fläche geplante Anlage werde eine
Nennleistung von 5000 Kilowatt haben. Partheymüller sprach von einem
Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro. Die Planungsphase werde
etwa bis Juni 2013 dauern, voraussichtlich würde im Juli gebaut, im
August könnte die Anlage ans Netz gehen für etwa 25 Jahre, zuzüglich
fünfjähriger Verlängerungsoption.
Nach der Vorstellung des Vorhabens wurde die Entscheidung darüber in den nichtöffentlichen Teil des Bauausschuss-Sitzung
vertagt und kam einen Abend später noch einmal im Finanzausschuss als
Thema auf die Tagesordnung. Unklar ist noch, ob die bisherige Ausweisung
als Gewerbegebiet die Ansiedlung einer Photovoltaikanlage erlaubt oder
ob eine Planänderung notwendig wird. Außerdem ist die Stadt immer noch
keine rechtkräftige Eigentümerin der Gewerbefläche. Die Kaufpreiszahlung
an die Vorbesitzerin läuft 2017 aus, so dass die Stadt erst dann
endgültige Grundstückseigentümerin würde. Bei einer Verpachtung ab 2013
müsste der Restkaufpreis an die bisherige Eigentümerin dann in einem
Betrag gezahlt werden.
Positiv bewertet wird die Tatsache, dass die Stadt mit einer
Verpachtung an IBC Solar erstmalig Einnahmen aus dem Gewerbegebiet
erzielen könnte. Nähere Zahlen wurden allerdings nicht bekannt.
CDU-Ratsherr Mark Dethlefs sprach sich für
eine Beratung der konkreten Zahlen nur unter Ausschluss der
Öffentlichkeit aus möglicherweise schon am kommenden Donnerstag, 22.
November, wenn der Finanzausschuss erneut tagt und sich schwerpunktmäßig
mit den Haushaltsberatungen für das Jahr 2013 befasst. Sitzungsbeginn
wird um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Neuen Rathauses sein.
Ilke Rosenburg
Jochen Schwarck