Grüne wollen weniger Windkraft. WZ vom 12.12.2008
Der Landesentwicklungsplan (LEP) trifft in Dithmarschen nicht auf
Zustimmung. Bereits der Agrar- und Umweltausschuss stimmte dagegen und
jetzt wurde der LEP auch im Kreistag einstimmig abgelehnt. Die
Kommunalpolitiker fordern das verantwortliche Innenministerium
nachdrücklich auf, den Entwurf umfassend zu überarbeiten.
Und darum gehts: Die Landesregierung hat vor ziemlich genau einem
Jahr den Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP) beschlossen. Dieser
soll den Landesraumordnungsplan 1998 ersetzen. Die Auswirkungen dieses
Plans sind weitreichend, da er festlegt, wohin sich das Land bis zum
Jahr 2025 entwickeln soll. Es ist eine Art Dachplan, der die Ziele
der Raumordnung enthält und für zahlreiche Bereiche des
gesellschaftlichen Lebens wie Siedlungswesen, Wirtschaft und
Wissenschaft, Verkehr, Einzelhandel, Energieversorgung, Tourismus,
Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Natur und Umwelt verantwortlich
ist.
Die Liste der Kritik aus Dithmarschen ist lang. Als wenig
zukunftsweisend wird der LEP gesehen. Dem ländlichen Raum wird aus
Sicht der Kommunalpolitiker wenig Beachtung geschenkt, die
Wohnungsbauentwicklung wird dem demografischen Wandel nicht gerecht und
der Wirtschaftsraum Brunsbüttel nicht ausreichend berücksichtigt.
In diesen Punkten waren sich alle Kreistagsabgeordneten einig. Für
Verwirrung sorgte dagegen ein Antrag von Klaus Kronberg (Bündnis 90/Die
Grünen). Seine Fraktion kritisiert, dass es zu viele Windmühlen und zu
viele Eignungsflächen dafür in Dithmarschen gibt. Die Fläche sei damit
für andere Zwecke wie dem Tourismus nicht mehr zu nutzen und die
Belastung in der Region daher groß. Der Ausbau der Windenergie in
Dithmarschen solle nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich ein.
Die Kreistagsabgeordneten verfolgten die detaillierten Ausführungen
von Kronberg staunend und brachten ihm heftigen Gegenwind entgegen.
Ich hätte nie geglaubt, dass ich grüner bin als die Grünen, sagte FDP-Kreistagsvorsitzende
Veronika Kolb. Der Kritik von Kronberg, dass das Repowering in den
vergangenen vier Jahren nicht genutzt wurde, widersprach sie
entschieden.
Der Antrag der Grünen wurde abgelehnt.