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Grünes Licht für Windpark. WZ vom 17.04.2010

Grünes Licht für Windpark. WZ vom 17.04.2010

Grünes Licht für Windpark


Gemeinde sichert sich 26-Millionen-Projekt / Repowering: Sieben Mühlen ersetzen 14 alte
im südlichen Kreisgebiet

Dingen

Kreisweit sind 120 neue Windparks möglich, einer davon soll jetzt in
Dingen entstehen. In ihrer Sitzung am Donnerstag gab die
Gemeindevertretung grünes Licht für die notwendige Flächen- und
Bauleitplanung. Der Investor Repower Dingen-Brunsbüttel
GbR plant dort sieben Windkraftanlagen mit jeweils 3,3 Megawatt
Leistung. Investitionsvolumen: 26,6 Millionen Euro.


„Wir hoffen, dass wir die Anlagen im letzten Quartal des Jahres in
Betrieb nehmen können“, sagt Hans-Reimer
Thiessen. Der Kronprinzenkooger ist Geschäftsführer der
Betreibergesellschaft. Im Sommer sollen die Fundamente gesetzt und die
Erschließungsstraßen gebaut werden.


Mit dem Windpark wird die derzeitige Gesamtzahl der Anlagen im Kreis
verringert. Denn insgesamt 14 Mühlen werden in diesem Zusammenhang
abgebaut. Es handelt sich um neun Windkraftanlagen bei Brunsbüttel, vier
in Kuden und eine in Friedrichskoog. Alle haben weniger Leistung als
die im Dingener Windpark geplanten 132 Meter hohen Anlagen.


Ursprünglich, so Thiessen, sollte der Repower-Windpark
bei Brunsbüttel errichtet werden. „Aber der Naturschutz hat uns davon
abgeraten.“ Denn die Fläche liegt in einer Flugschneise von Vögeln
zwischen der Schleusenstadt und Kudensee.


Bei den Anlagen in Dingen sei auf diese Linie geachtet worden,
erklärte Gisela Ohmsen vom Jübecker Planungsbüro „eff-plan“
den Gemeindevertretern. Daher stehe dem Windpark nichts entgegen.
Insgesamt, berichtete sie, seien nur wenige Verbesserungsvorschläge von
den so genannten Trägern öffentlicher Belange eingegangen. Auch die
Einwohner Dingens hätten keine grundlegende Ablehnung geäußert.


Das, so Reiche, sei auch darauf zurückzuführen, dass seitens der
Gemeinde im Vorfeld bei etwaigen Knackpunkten das Gespräch mit den
Betroffenen gesucht wurde. „Wir wollen schließlich keinen unserer Bürger
unnötig belasten.“ Im Gegenteil, die Dingener sollen vom Windpark
profitieren. Einerseits durch erhoffte Steuereinnahmen. Die
Betreibergesellschaft wird ihren Sitz im Ort haben, so dass die
Gewerbesteuer vollständig an Dingen fließt. Dafür, sagt Reiche, müsse
nicht an der Steuerschraube gedreht und etwa Abgaben für Hunde oder
Grundstücke in die Höhe geschraubt werden. Und das aus Sicht des
Bürgermeisters größte Plus: An einer der Windmühlen können sich die
Einwohner beteiligen. Mindesteinlage: 5000 Euro. Prinzipiell, so Karl-Heinz Reiche, könnte damit jeder der 700 Dingener
Teilhaber der Bürgerwindmühle Dingen GmbH & Co KG werden. Die
Gemeinde selbst darf sich nicht beteiligen. Immerhin: Die Nachfrage aus
der direkten Nachbarschaft des Dorfs ist so groß, dass schon eine
Warteliste geführt wird.
Ralf Pöschus