Kaum Aussicht auf mehr Windkraft. WZ vom 30.05.2009
Die Gemeinde Dammfleth zeigt sich zwar offen für die Errichtung
weiterer Windkraftanlagen, schreibt aber weiterhin fest, dass die
Gesamhöhe der Anlagen 100 Meter nicht übersteigen darf. Das hat die
Gemeindevertretung mit sechs Stimmen entschieden. Es gab nur eine
Gegenstimme des Abgeordneten Bernd Stahlmann und eine Enthaltung.
Das Thema war auf die Tagesordnung gesetzt worden, um eine
Stellungnahme zu der vom Kreis Steinburg vorgelegten Suchraumkarte für
die Ausweisung weiterer Windenergie-Eignungsflächen
abzugeben. Danach könnten im Bereich Poßfeld bis an die Brokdorfer
Gemeindegrenze Windkraftanlagen errichtet werden. Voraussetzung wäre
allerdings, dass die Eignungsflächen auch auf Brokdorfer Gemeindegebiet
fortgesetzt würden. Das aber haben die Brokdorfer Gemeindevertreter am
selben Abend mit sieben Stimmen bei drei Enthaltungen abgelehnt.
Damit könnte nach Auffassung des Dammflether Bürgermeisters Delf
Sievers auch eine Eignungsfläche im Bereich Poßfeld unmöglich werden.
Die Fläche liege nämlich unter dem 20-Hektar-Limit,
das der Kreis Steinburg fordert. Es sei deshalb davon auszugehen, dass
dort in Richtung Windenergie nichts passieren werde. Nicht zuletzt,
weil es innerhalb der Fläche auch einige Biotope gäbe, was der Sache
nicht förderlich ist. Sievers: Die Aussichten, dass in Poßfeld
Windkraftanlagen gebaut werden, sind verschwindend gering und liegen
vielleicht unter einem Prozent.
Als Zuhörer warf Uwe Bolten die Frage auf, ob mit diesem Beschluss
auch ein Repowering der bestehenden Anlagen in den beiden Windparks
Dammfleth und Hochfeld verboten sei. Das wurde vom Bürgermeister
bestätigt. Die Höchstgrenze liege bei 100 Metern, und Repower-Anlagen seien wegen erhöhter Leistung auch deutlich höher.
In ihrer Stellungnahme stellt die Gemeinde Dammfleth schließlich
auch den Antrag, dass in der Fortschreibung des Regionalplanes die
Windparkfläche in Dammfleth den bestehenden Anlagen angepasst wird. Der
Kreis hatte Anlagen genehmigt, die außerhalb der eigentlichen
Eignungsfläche liegen.
Das Nein der Brokdorfer Gemeindevertretung zu weiteren Windflächen
wird unter anderem damit begründet, dass die Gemeinde bereits durch das
Kernkraftwerk ein Energiestandort sei. Außerdem sei die Gemeinde
selbst mit einer großflächigen Photovoltaik-Anlage
auf dem Dach der Eissporthalle auf dem Sektor der erneuerbaren
Energien tätig. Das Ortsbild der Gemeinde Brokdorf ist bereits durch
das vorhandene Kernkraftwerk erheblich beeinträchtigt, stellen die
Gemeindevertreter in ihrem Beschluss fest. Außerdem machen sie
deutlich, dass der Kreis Steinburg bei der Ausweisung von Windflächen
bereits über dem Soll liege. Allein deswegen könne auf eine
Ausweisung von Eignungsflächen verzichtet werden.