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Leserbrief: Eklatante Mängel. WZ vom 31.01.2015

Leserbrief: Eklatante Mängel. WZ vom 31.01.2015

Leserbrief:

Eklatante Mängel

Zum Bericht „KKW-Gegner fordern: Jetzt abschalten!“ (Ausgabe vom 22. Januar)
Immer wieder neue Nachrichten über unsere „ach so sichere“ Atomtechnologie. Diesmal ein Gerichtsurteil, dass die Genehmigung des Zwischenlagers in Brunsbüttel für rechtswidrig erklärt. Mangels Alternativen bekommt der Betreiber Vattenfall eine drei Jahren währende Duldung der Einlagerung des Atommülls – aber was dann?

Wohin mit den Castoren, wohin mit dem Material, dass noch im KKW vorhanden ist, was machen wir mit den rostigen Fässern in den Kavernen? Aber das ist nur in Brunsbüttel. Was ist mit den Zwischenlagern in Brokdorf (noch ca. 30 Jahre) und der anderen KKWs in Deutschland? Wo ist der Müll bisher überall verbracht worden? Zuerst wurde der Atommüll im Meer versengt. In den 50er- und 60er-Jahren im Atlantik und im Ärmelkanal, dort liegt er noch heute. Heute lagert der Müll an den Standorten der Kernkraftwerke (weil man eine Zwischenlösung brauchte) und im Schacht Konrad, in der Asse, in den Zwischenlagern Lubmin und Gorleben, teilweise in verheerendem Zustand, wie bekannt in der Asse. Die Rückholung dieses Atommülls ist unbedingt notwendig, aber sehr kostenintensiv und aufwendig.
Trotz aller dieser eklatanten Mängel im Umgang mit diesem Müll erdreisten sich die Betreiber dieser KKWs jetzt gegen den Ausstieg aus der Kernenergie zu klagen und verlangen Entschädigung, außerdem erwarten sie, dass die Bundesregierung ihnen ab 2016 die Brennelementesteuer erlässt und sie somit noch die letzten Jahre bis 2022 große Gewinne erzielen können. Durch rechtliche Winkelzüge versuchen sie sich jetzt aus der Entsorgung freizukaufen. Somit wird die Hauptlast der Entsorgung wohl dem Steuerzahler zukommen. Jedenfalls ist es den Gegnern dieser Technologie vor ca. 35 Jahren gelungen, dass nach Brokdorf kein weiteres KKW an der Unterelbe gebaut wurde. Geplant waren damals über 20 weitere Kernkraftwerke zwischen Lauenburg und der Elbmündung!
Finn Averhoff, per Mail