Plutonium-Transport nach Brokdorf geplant. 18.05.2013
Von Kathrin Emse
Plutonium-Transport nach Brokdorf geplant
In
den kommenden Tagen sollen zwei Lkw mit 200 Kilogramm Plutonium von Belgien aus
nach Brokdorf fahren. Die Organisation Ausgestrahlt fordert ein Verbot des
Transports durch Hamburg und Schleswig-Holstein.
Hamburg.
Der Schreck über das Feuer auf einem Schiff mit atomarer Ladung im Hamburger
Hafen hat sich kaum gelegt, da verkündet die Anti-Atom-Organisation
Ausgestrahlt die nächste Hiobsbotschaft. Danach soll für die kommenden Tage ein
Straßentransport mit plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen vom belgischen Dessel
zum schleswig-holsteinischen Brokdorf geplant sein.
Anders als herkömmliche Brennelemente eines Kernkraftwerks bestehen die
MOX-Elemente nicht nur aus natürlichem Uran in Form von reinem Urandioxid.
Stattdessen enthalten diese Mischoxid-Brennelemente neben Urandioxid auch ein
weiteres Oxid, meist Plutoniumdioxid. Die insgesamt zwölf Elemente des
geplanten Transports sollen nach Informationen von Ausgestrahlt 200 Kilogramm
Plutonium enthalten - eine Menge, mit der sich "25 Atombomben vom
Nagasaki-Typ bauen ließen und das schon in allerkleinsten Mengen tödlich ist",
warnt Jochen Stay, Sprecher der Organisation.
Keine offizielle Bestätigung für den Transport
Als besondere Gefahr sieht er es an, dass die Brennelemente auf der Straße
und zudem direkt duch die Millionenstadt Hamburg transportiert werden sollen.
Schließlich sei Plutonium hochtoxisch, "eine Dosis im zweistelligen
Milligrammbereich ist für Menschen tödlich", sagt Stay. Es fehlten
Katastrophenschutzpläne für Unfälle mit einem MOX-Transport. Stay: "Das
ist nicht nur bei Verkehrsunfällen ein unverantwortbares Risiko."
Eine Bestätigung für den Transport gibt es bislang von offizieller Seite
nicht.