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Rekord bei regenerativem Strom. WZ vom 01.03.2012

Rekord bei regenerativem Strom. WZ vom 01.03.2012

Rekord bei regenerativem Strom

Kreis knackt Marke von 1000 Megawatt Einspeiseleistung / Netz AG investiert 100 Millionen Euro in den Ausbau des Stromnetzes

Dithmarschen /ala

Der Kreis Dithmarschen hat bei regenerativem Strom die Nase vorn: Als
erster Kreis im Land ist jetzt die Marke von 1000 Megawatt (MW)
regenerativer Einspeiseleistung erreicht worden – was ungefähr der
Leistung eines konventionellen Kohlekraftwerks entspricht. Landesweit
sind es 3700 MW. „Hier sind so viele und so leistungsfähige Windkraft-,
Photovoltaik- und Biomasseanlagen an unser Netz angeschlossen wie in
keinem anderen Kreis“, sagte Hans-Jakob Tiessen,
Vorstandsvorsitzender der E.ON Hanse AG. Über 5400 Anlagen in ganz
Dithmarschen speisen regenerative Energie ins E.ON-Netz
– eine Steigerung um rund 46 Prozent gegenüber 2010. Tiessen: „Damit
ist Dithmarschen mehr denn je eine Musterregion der erneuerbaren
Energien in Schleswig-Holstein.“ Das Gros macht
mit rund 71 Prozent nach wie vor die Windenergie aus, gefolgt von 22
Prozent Photovoltaik und sieben Prozent Biogas.


Das Interesse an Energie aus Wind, Sonne und Biomasse ist in dem
Westküstenkreis nicht neu. Mit einem Verbrauch von maximal rund 150
Megawatt wird schon seit Jahren deutlich mehr regenerativer Strom
erzeugt, als benötigt wird – die Tendenz ist aus Sicht der E.ON weiter
steigend. Der Boom stellt vor allem die Netzbetreiber vor finanzielle
Herausforderungen: Es müssen neue Anschlusskabel gelegt, Umspannwerke
ertüchtigt oder neugebaut, Stromleitungen und Transformatoren verstärkt
und Aufnahmeeinrichtungen für Biogas gebaut werden. „Die Schleswig-Holstein
Netz AG plant für diese Aufgaben in den nächsten Jahren über 100
Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau des Stromnetzes zu investieren,
um regenerativ erzeugte Energie aus Wind, Sonne und Biomasse aufnehmen
und verteilen zu können“, sagte Matthias Boxberger, Vorstand der
Schleswig-Holstein Netz AG, einem Gemeinschaftsunternehmen von mehr als 180 schleswig-holsteinischen Kommunen und der E.ON Hanse AG.


Weitere 20 Millionen Euro fließen für die Einspeisung von Biogas in
das Erdgasnetz. Allein nach Dithmarschen in den Ausbau sowie die
Instandhaltung der Strom- und Gasnetze in diesem Jahr 29,7 Millionen
Euro – „davon investieren wir alleine 21,2 Millionen Euro speziell in
EEG-Projekte“, so Tiessen.


Insgesamt führt die Schleswig-Holstein Netz AG zurzeit ein rund 320 Millionen Euro Investitionsprogramm durch. „Als einer der größten Betreiber von Energie-Infrastrukturanlagen
in Norddeutschland ist die Netz AG auch einer der größten Investoren in
dieser Region“, so Tiessen. „Der Schwerpunkt liegt auf dem Aus- und
Umbau der Netze zur besseren Aufnahme von regenerativ erzeugter Energie
nach den Vorgaben des Erneuerbare Energien Gesetzes“, ergänzte Matthias
Boxberger.



Investitionen in Dithmarschen 
- 4,7 Millionen Euro für den Neubau des Umspannwerks Strübbel.
- 2,8
Millionen Euro für den Neubau des Umspannwerks Arkebek, inklusive eines
Umspanners und elf Kilometer neu zu legender Mittelspannungskabel.
- 1,4
Millionen Euro in den Ausbau des Umspannwerkes Dingen, womit der
Transformator so viel regenerativen Strom aufnehmen und in das
übergeordnete 110 000 Volt Netz einspeisen kann, um damit rund 65 000
Haushalte zu versorgen.
- 1,6 Millionen Euro Ausbau des Umspannwerkes Wöhrden West:
- 250 000 Euro für eine neue Schaltanlage zur Steuerung der Energieflüsse in Dieksanderkoog
- 1,1 Millionen Euro in verschiedene Anlagenerneuerungsmaßnahmen in den Umspannwerken Ostermoor, Marne West, Heide und Linden.