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SAVA muss Gutachten vorlegen. WZ vom 17.10.2013

SAVA muss Gutachten vorlegen. WZ vom 17.10.2013



SAVA muss Gutachten vorlegen

Ausschuss befasst sich mit Brand vor zwei Wochen

Brunsbüttel

Als am 30. September eine große Rauchwolke von der
Sonderabfallverbrennungsanlage (SAVA) aus dem Industriegebiet bis nach
Brunsbüttel-Ort zog, hatte das einen Großeinsatz
zur Folge. Weil zunächst nicht klar war, ob die Wolke gefährlich ist,
wurden vorübergehend der Fähr- und der Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal
eingestellt und Straßen gesperrt. Am Dienstagabend befasste sich der
Bau- und Umweltausschuss der Stadt mit dem Vorfall – ohne
Öffentlichkeit.


„Wir haben nichts zu verbergen“, betonte Ausschussvorsitzender
Michael Kunkowski (CDU) gestern gegenüber unserer Zeitung. Aber es seien
sensible Dinge wie Einsatzstärken auf den Tisch gekommen. Deshalb sei
vorab mit den Vertretern von Feuerwehr, Werksfeuerwehr und der
Brunsbütteler Polizeispitze Vertraulichkeit vereinbart worden.


„Für uns war wichtig, dass Messungen ergeben haben, dass zu keiner
Zeit eine Gefährdung der Bevölkerung bestanden hat“, fasste Kunkowski
das Gespräch zusammen. Die Rauchwolke entstand offenbar durch in Brand
geratene Hydraulikflüssigkeit. Auch das zuständige Landesamt für
Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) habe erklärt, es sei
alles einwandfrei gelaufen.


Dennoch fordert das LLUR von der SAVA jetzt ein Gutachten. Ein
Brandexperte sei bereits im Auftrag der Behörde in der Anlage gewesen.
Das, so Behördensprecher Martin Schmidt, sei ein üblicher Vorgang.
Gefragt werde unter anderem, ob es Verbesserungsmöglichkeiten gebe, etwa
ob genügend für die Sicherheit getan werde. „Das war ja kein Ereignis
von der Stange“, so Schmidt. Auch das Funktionieren der Alarmkette werde
hinterfragt. Hier sieht zumindest Michael Kunkowski Optimierungsbedarf
in der Kommunikation. „Es gibt noch das eine oder andere Zahnrad, das
nicht ineinander greift.“


Bürgermeister Stefan Mohrdieck ließ gegenüber unserer Zeitung durchblicken, dass er sich in Zukunft von der SAVA-Geschäftsführung
mehr Transparenz erhoffe. Sonst werde in der Bevölkerung schnell das
Gefühl geweckt, etwas solle vertuscht werden. Sobald das Gutachten
vorliege, werde es in den zuständigen Gremien der Stadt behandelt,
kündigt Mohrdieck weiter an. Das kann sich aber nach Ansicht des LLUR-Sprechers noch hinziehen. Denn es gebe keinen festen Abgabetermin. Dafür sei das Thema zu komplex.
Ralf Pöschus