Vielzweckhafen: BUND lehnt Vorhaben ab. WZ vom 13.06.2015
Die geplante Vielzweckpier an der Elbe zwischen Kernkraftwerk und
Elbehafen stößt auf massive Kritik der Umweltorganisation BUND.
Kritisiert wird vor allem, dass die ökologischen Aspekte zu Flora und
Fauna nur unzureichend untersucht worden seien, speziell die Fischerei
im vorgelagerten Elbegebiet. Insbesondere die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Meeresstrategierichtlinie
werden nach Bewertung des BUND nicht ausreichend berücksichtigt.
Massive Beeinträchtigungen der Tier- und Pflanzenwelt sind aufgrund der
mangelhaften Untersuchungen nicht auszuschließen, sagt Norbert Pralow
von der BUND-Kreisgruppe Dithmarschen. Bemängelt wird auch, dass nicht ausreichend Standort-Alternativen
untersucht worden seien. Brunsbüttel verfügt nach Einschätzung des BUND
über kanalseitige Hafenkapazitäten, die entsprechend angepasst werden
könnten. Mit Verweis auf bekannte Analysen, nach denen der
Vielzweckhafen für den Offshore-Markt nicht unbedingt gebraucht wird, hält die Umweltorganisation den Bau des 70-Millionen-Projekts
der Kreise Steinburg und Dithmarschen sowie der Stadt Brunsbüttel für
überflüssig. Das Land will mit 90 Prozent den Löwenanteil der
Investition übernehmen. 70 Millionen Euro sind kein Pappenstiel, und
der Kreis hat wichtigere Aufgaben zu finanzieren, erklärt Rainer
Guschel aus dem Steinburger BUND-Vorstand. Am Mittwoch war die Frist für Einwendungen abgelaufen.