Atommüll-Zwischenlager: Lösung rückt näher. WZ vom 27.12.2013
Atommüll-Zwischenlager: Lösung rückt näher. WZ vom 27.12.2013
Atommüll-Zwischenlager: Lösung rückt näher
Kiel /sh:z
Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck hat den Bund und die Länder aufgefordert, zügig die Lagerung von Atommüll aus Wiederaufbereitungsanlagen in Großbritannien und Frankreich zu klären. Sein Land sei weiter bereit, einen Teil der Last zu tragen und Castor-Behälter aufzunehmen, aber nicht alle, sagte der Grünen-Politiker. Seit Sommer gebe es keine Bewegung bei diesem wichtigen Thema. Bisher erklärten sich nur Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg zur Aufnahme bereit. Beide Länder verlangen, dass mindestens ein weiteres Land mitmacht. 26 Castor-Behälter werden von 2015 an aus Sellafield und La Hague erwartet.
Nach Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg deutet auch Hessens neue schwarz-grüne Regierung die Bereitschaft zur Aufnahme von Castoren an. In einem Auszug aus dem hessischen Koalitionsvertrag heißt es: Sollte es nach sorgfältiger Prüfung erforderlich sein, auch in Biblis zwischenzulagern, weil es in Deutschland keine anderen Möglichkeiten gibt, so werden wir eine Lagerung in Biblis dulden.
Re: Atommüll-Zwischenlager: Lösung rückt näher. WZ vom 27.12.2013
Leserbrief vom 30.12.2013:
Nicht sicher
Zu: Atommüll-Zwischenlager: Lösung rückt näher (Ausgabe vom 27. Dezember)
Minister Habeck wird zitiert mit sein Land sei weiter bereit, Castorbehälter aufzunehmen. Er hat wohl gemeint, dass die Landesregierung dazu bereit sei. Viele Menschen im Lande lehnen das nämlich nach wie vor ab, und dafür gibt es gute Gründe: Zu allererst muss der Minister dafür sorgen, dass das Atommüllproblem nicht immer größer wird: Im AKW Brokdorf entsteht in jeder Stunde Betrieb gut ein Kilogramm Atommüll, für den es weltweit kein Endlager gibt. Das Zwischenlager in Brunsbüttel ist nicht sicher genug. Das Zwischenlager soll erst demnächst zehn Jahre nach Inbetriebnahme gegen Angriffe von externen Tätern gehärtet werden. Die Initiative Brokdorf-akut verlangt vom Minister, endlich ernsthafte Schritte für die Stilllegung des AKW Brokdorf einzuleiten. Und er muss verhindern, dass Vattenfall Brunsbüttel zur Drehscheibe für Atommülllagerung ausbaut.