Bundesbehörde gibt grünes Licht für Bürgernetz an der Westküste. WZ vom 20.11.2012
Die Bürger im Norden dürfen sich über eine eigene Netzgesellschaft am Bau der geplanten 380 000-Volt-Leitung an der Westküste beteiligen. Wie der Mit-Initiator des Beteiligungsprojekts Hans-Detlef
Feddersen gestern auf einem Kongress in Berlin sagte, habe die
Bundesnetzagentur erklärt, dass sie keine regulatorischen Hindernisse
für eine solche Einbeziehung der Bürger sehe. Auch der Netzbetreiber
Tennet sei dazu prinzipiell bereit, wolle aber selbst mindestens 25
Prozent an der Gesellschaft halten.
Derzeit stocken die Gespräche mit Tennet allerdings. Daher wird sich
die Gründung der Bürgernetzgesellschaft ins nächste Jahr verschieben.
Wir werden im ersten Quartal 2013 an den Start gehen, sagte Feddersen.
Ursprünglich sollte das Projekt dieses Jahr aus der Taufe gehoben
werden. Feddersen und seine Mitstreiter der Arbeitsgemeinschaft Netz aus
dem nordfriesischen Breklum wollen 80 Millionen Euro Eigenkapital für
den Bau der 200 Millionen Euro teuren Leitung einsammeln bis zu drei
Vierteln davon von Bürgern, Windparks oder lokalen Firmen.
Tennet würde die neue Leitung dann von der Netzgesellschaft pachten und
betreiben. Wie hoch die Pacht wäre, ist noch unklar.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), der Bürgernetze ebenfalls
befürwortet, schlug fünf Prozent Rendite vor. Feddersen und Co. denken
an bis zu acht Prozent. Tennet als Betreiber erhält kraft Gesetzes neun
Prozent des investierten Kapitals als Verzinsung.