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Mit Mikrogasturbine eigenen Strom erzeugen. WZ vom 23.06.2010

Mit Mikrogasturbine eigenen Strom erzeugen. WZ vom 23.06.2010

Mikrogasturbine macht es möglich: Im eigenen
Keller Strom erzeugen


Elmshorn /sh:z

Im Keller des Gebäudes der Elmshorner Stadtwerke an der Westerstraße steht seit Ende des Jahres eine kleine,
kompakte Maschine. Sie passt in den Kofferraum eines Autos und versorgt
die Stadtwerke mit Strom und Wärme.


„Gefüttert“ wird die Mikrogasturbine mit Gas. Die Vorteile: Die
Stadtwerke bekommen Strom und Wärme und die Produktion ist unabhängiger
von aktuellen Marktpreisen.


Ab 2011 können sich das Pilotprojekt Kunden anschauen und bei
Interesse mit den Stadtwerken ein Contracting vereinbaren. Sie bekommen,
verbunden mit einem Zehn-Jahres-Vertrag,
ebenfalls eine Mikrogasturbine in den Keller gestellt. Über die
Produktionsleistung und andere Konditionen lässt sich reden.


Die Stadtwerke wollen mit dem neuen Angebot vor allem neue
Kundengruppen erschließen, immer teurer werdende Energie durch neue
Vertriebswege und Dienstleistungen möglichst günstig anbieten. „Denn wir
registrieren die stetig zunehmenden Anfragen nach
Energieeffizienzmaßnahmen“, so Stadtwerke-Chef
Torsten Zipperling. Damit diese Maßnahme Kunden vorgeführt werden kann,
starten die Stadtwerke ein Pilotprojekt für ihr eigenes Gebäude.
Elmshorns Kommunalpolitiker haben dafür im zuständigen Fachausschuss
grünes Licht gegeben.


Wenn das Pilotprojekt mit der Mikrogasturbine erfolgreich ist, und
Stadtwerke-Chef Zipperling ist sich sicher, dass
dies so ist, sollen beispielsweise Elmshorner Schulen oder das Rathaus
mit Mikrogasturbinen ausgestattet werden.


Lieferbar sind solche Turbinen mit einer Leistung von 50 bis 200 MW.
Die Investitionen tätigen die Stadtwerke. Sie stellen, installieren und
warten die Mikrogasturbine über den vereinbarten Zeitraum.
Vergleichsberechnungen haben ergeben, dass die Turbine wirtschaftlicher
als ein Blockheizkraftwerk ist.


Interessant können Mikrogasturbinen für Unternehmen oder Wohnblocks
sein. So versorgt etwa eine 50-Megawatt-Mikrogasturbine
25 bis 30 Haushalte. Die Investition liegt bei 170 000 Euro. Laufzeiten
können über zehn oder über 15 Jahre abgeschlossen werden. „Je länger
die Laufzeit, desto günstiger natürlich die Preisentwicklung“, so
Torsten Zipperling.


Damit der Einsatz der Mikrogasturbine optimal erfolgen kann, erfolgt
eine Kooperation mit dem Berliner Unternehmen Greenvironment GmbH. Die
Gesellschaft verfügt über das nötige Know-How,
über Kontakte zum amerikanischen Lieferanten der Mikrogasturbinen und
wird jedes Projekt während der Laufzeiten begleiten.


Greenvironment betreut bereits mehrere Kunden, die Mikrogasturbinen
im Keller oder auch anderswo stehen haben. Wartungsprobleme gibt es
kaum. Und gibt es mal ein Problem, behebt eine Fachfrau in 85 Prozent
aller Fälle das Problem von einem Computer aus, der im Berliner Büro des
Unternehmens steht.


Über diesen Computer werden nicht nur Probleme behoben, sondern der
Alltag der Mikrogasturbine ständig verfolgt und aufgezeichnet. Dabei
geht es darum, die Effizienz der Produktion auf ein Höchstmaß zu halten
und den Einsatz in Verbindung mit Strom- und Wärmeverbrauch zu
optimieren.