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Nord-Wirtschaft fordert Begrenzung der EEG-Umlage. WZ vom 28.01.2014

Nord-Wirtschaft fordert Begrenzung der EEG-Umlage. WZ vom 28.01.2014

Nord-Wirtschaft fordert Begrenzung der EEG-Umlage

Rendsburg /dj

Steigende Stromkosten als Folge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bereiten dem Unternehmerverband Nord zunehmend Sorgen. „Wir brauchen eine Begrenzung der EEG-Umlage“,
sagte Verbandspräsident Uli Wachholtz gestern nach einem Gespräch mit
Umweltminister Robert Habeck (Grüne) in Rendsburg. Mit der EEG-Umlage werden die Kosten für die Förderung von erneuerbaren Energiequellen auf alle Verbraucher verteilt.


Wachholz betonte, dass weiter steigende Stromkosten die
Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft gefährdeten. Die Folgen
seien schon jetzt spürbar. Firmen aus Branchen mit hohem Energiebedarf
hielten sich mit Investitionen zurück.


Habeck signalisierte Verständnis für die Belange der Unternehmen.
„Für die Landesregierung ist es von höchstem Interesse, dass Schleswig-Holstein
ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt“, sagte er. In Berlin trifft
er heute mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zusammen. Dabei
soll es um Gabriels Plan gehen, die Kapazität von Windanlagen an Land
und Solaranlagen künftig auf einen jährlichen Zuwachs von 2,5 Gigawatt
zu begrenzen. Habeck will unter anderem erreichen, dass die
Modernisierung bestehender Anlagen davon ausgenommen wird. Unterdessen
wurde eine Studie bekannt, nach der die Ökostrom-Umlage mit weniger Industrie-Rabatten und mit dem geplanten „Energie-Soli“ um bis zu 20 Prozent sinken könne. Voraussetzung ist demnach, dass die Industrie-Nachlässe im Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) auf energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende
Unternehmen begrenzt werden sowie die Eigenstromerzeugung mit einer
Mindestabgabe belastet wird. Dann könnte die Umlage statt 6,24 Cent je
Kilowattstunde 5 Cent betragen, so die Studie des Öko-Instituts
im Auftrag der Denkfabrik Agora Energiewende. Ein Haushalt mit einem
Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden könnte so um 45 Euro im Jahr
entlastet werden.


Die EU-Kommission verlangt von Deutschland eine Einschränkung der Rabatte für die Industrie.