In Indien ist "sehr große Vorsicht" angebracht
In Indien ist "sehr große Vorsicht" angebracht
Die Citigroup erwartet einen Kurssturz um 31 Prozent.
New York (Bloomberg). Die aktuelle Rally an den indischen Aktienbörsen wird das Tempo nicht halten können, warnen Strategen von JPMorgan Chase und Citigroup.
JPMorgan, drittgrößte Bank in den Vereinigten Staaten, stufte indische Aktien vergangene Woche von "neutral" auf "untergewichten" herab. Die Citigroup prognostiziert, dass der indische Sensitive Index das laufende Jahr bei 8500 Punkten beenden werde. Gegenüber dem am Donnerstag erreichten Rekordhoch von 12.347,63 Punkten ist das ein Rückgang um 31 Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Sensex 31 Prozent zugelegt und weist damit die zweitbeste Performance in Asien auf. JPMorgan rechnet auch mit einem Rückgang, der mit elf Prozent allerdings deutlich kleiner ausfällt.
Mit zur fast gradlinigen Rally des Sensex um 20 Prozent im ersten Quartal haben nach Ansicht von Citigroup ausländische Investoren und die mit vier Mrd. Dollar massiven Zuflüsse in indische Aktienfonds beigetragen. "Die Investoren werden die hohen Bewertungen nicht länger schlucken und bessere Chancen an anderen Börsen finden", meint auch Adrian Mowat, Stratege für die Region bei JPMorgan. Als Alternativen kommen ihm zufolge China, Taiwan und Singapur in Betracht.
Der indische Sensex weist ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 auf, verglichen mit 14 für den MSCI Emerging Markets Index. Laut Citigroup wurden derart hohe Bewertungen am indischen Aktienmarkt nur bei Blasen erreicht. Die Bank rät daher bei Investments in Indien zu "sehr großer" Vorsicht.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut National Council for Applied Economic Research aus Neu Delhi geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum Indiens im Fiskaljahr bis Ende März 2007 auf 7,7 Prozent abschwächen wird.
Quelle: diepresse.com