Diesel bunkern.
Hallo ihr Skipper!
Ich möchte hier eine kleine Episode erzählen, auf die ich wohl nicht besonders stolz bin, die aber vielleicht dem einen oder anderen Neueinsteiger nützlich ist.
Wir waren vor 7 Jahren von Lisnarick aus gestartet, im März, und reisten den Earne hinunter zum Kanal. Durch diesen erreichten wir problemlos den Shannon. Wir fuhren in südlicher Richtung, mit dem Ziel in Paddys Bar in Terryglass einen bunten Abend zu verbringen.
Alles lief vorzüglich. Wir waren bis zum Abfahrtstag der einzige Cruiser auf dem Wasser.
Nachdem wir noch bis Boyle und zu dem damals noch frei zugänglichem Forest Park gefahren waren, machten wir uns wieder auf, um unseren Reeder zu erreichen.
Das Boot hatten wir in Carrick o S. noch betankt, wie wir fanden sensationell günstig, da sehr sparsam im Verbrauch.
Wir passierten den Shannon - Earne Canal und fuhren mit Halt in Enniskillen weiter. Unsere Tankuhr zeigte noch 1/4 Voll.
Dann auf dem Upper Lough Earne war es soweit.
Der Motor erstarb. Kein anderes Boot oder ein Haus, Angler, Jäger oder sonst irgenetwas in Sicht.
Gott sei Dank war ein Handy noch betriebsbereit. Die einzige Verbindung die zustandekam brachte mich dann durch mehrere Verbindungen zu einer Seenotrettungsstelle.
Diese versprachen schnellstmögliche Hilfe und wollte wissen, ob denn das Boot aus der Luft durch eine Markierung zu erkennen wäre. Ich erklärte also nochmals wo wir uns befanden und dass, so meinte ich unser Diesel zu Ende wäre. Erschwerend käme hinzu, dass wir in 2 Stunden das Boot übergeben müssten um unseren Flieger zu erreichen. Das typische: Don´t worry.
Na, dachte ich, dann schauen wir mal. Nach etwa 30 Minuten hörten wir ein lautes Geräusch und sahen ein grosses Rettungsboot mit 2 Aussenbordern auf uns zukommen.
Was folgte war ein fabelhaftes Schleppmanöver. Einer der 6! Besatzungsmitglieder manövriert unser Boot und die guten Leute schleppte uns zum nächsten Jetty. Bezahlen brauchten wir nichts und auch eine Spende konnten wir nicht anbringen.
Der Chef unserer Base holte uns dann mit einem anderen Cruiser zurück. Er bestätigte uns, dass wohl beim Tankvorgang in Carrick etwas schief gegangen wäre und der Geber der Tankuhr sich verklemmt habe.
Er versprach auch sich am Abend noch unserer grossartigen Rettungsmannschaft anzunehmen.
Ich persönlich habe daraus die Lehre gezogen, jeden 2. oder 3. Tag zu tanken. Das ist zwar im Grunde nicht nötig, aber es beruhigt.
Mein 1. Schiff auf dem Shannon war eine Silver Swan und bei der Übergabe sagt man mir damals, tanke wann immer es geht Diesel und Wasser.
Da ich im Urlaub bin und Zeit genug habe, beherzige ich das auch weiterhin.
Vielen Dank denen die bis hier ausgehalten haben und
bleiben Sie mir gewogen.