Ferien-Airbus bremste nicht 132 Tote
Irkutsk - Sie hatten 5000 Kilometer an Bord der "Sibir" hinter sich und der Airbus A310 hatte auch schon sibirischen Boden berührt. 200 Menschen dachten, dass sie gleich ihre Liebsten im Flughafenterminal von Irkutsk umarmen oder die Reise zum Baikalsee starten können. Doch dann kam es zur tödlichen Katastrophe.
Der Pilot meldete dem Tower kurz vor 8 Uhr noch eine erfolgreiche Landung der Maschine aus Moskau, dann riss der Funkkontakt ab. Die Maschine schoss über die Landebahn hinaus, rammte erst eine Betonmauer, krachte dann in eine Wartungshalle und ging in Flammen auf. Das Cockpit wurde völlig zerstört. Die Feuerwehr brauchte drei Stunden, um das Feuer zu löschen. Von den 192 Passagieren, darunter auch drei Deutsche, und der achtköpfigen Crew überlebten vermutlich 68 das Unglück auch Dank Viktoria Silberstein. Geistesgegenwärtig öffnete die Stewardess einen Notausgang am Heck zehn Menschen gerettet. Unter ihnen befindet sich auch eine Frau aus Stuttgart, die verletzt in der Klinik liegt. Zu den Opfern zählen vermutlich auch zwölf Kinder, weil sie wohl in den ersten Reihen saßen. Sie wollten ins Ferienlager am Baikal-See.
Jetzt soll der Flugschreiber klären, warum der 20 Jahre alte Flieger nicht zum Halten kam. Augenzeuge Michail Jegerjow: "Ein Überlebender sagte, das Flugzeug sei gelandet, habe aber nicht gebremst." Während Ermittler Fehler in der Bremshydraulik vermuten, glaubt der Verkehrsminister: "Starker Regen führte zu Aquaplaning."