Fahrtkosten
Sehr geehrter Herr Tobias,
ich war doch sehr überrascht - oder vielleicht auch nicht ! - dass Sie sich so vehement gegen die 20 prozentige Kürzung der Fahrtkosten gestellt haben. Laut Sonntags-Journal vom 25.05.2008 sollen Sie sogar geäußert haben: "Es kann doch nicht sein, dass wir hier bei den Benzinkosten zubezahlen sollen". Die Aufwandsentschädigungssatzung des Landkreises (im Internet einsehbar) sieht vor, dass Sie als Abgeordneter 30 Cent für jeden Kilometer erhalten. Eine 20 prozentige Kürzung dieser Fahrtkostenentschädigung würde bedeuten, dass Sie "nur" noch 0,24 Cent erhalten würden. Dies sind schon mal 24 Cent mehr als andere ehrenamtlich Tätige erhalten, die Ihr Ehrenamt so ernst nehmen,
dass Sie auf Fahrtkosten ganz verzichten. Sie sollen nun nicht ganz auf die Ihnen zustehenden Fahrtkosten verzichten, ich wollte Sie nur dafür sensibilisieren, was andere Bürger des Landkreises in Kauf nehmen um Ihren Anteil am Wohlergehen der Allgemeinheit zu leisten. Neben den Fahrtkosten erhalten Sie zudem auch noch noch eine Aufwandsentschädigung des Landkreises in Höhe von
monatlich 271 Euro. Nur mal ganz nebenbei, die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren, die sich durch ständiges Üben, der Teilnahme an Wettkämpfen, der Fahrzeugpflege, den Brand- und Rettungseinsätzen und Einsätzen zum Absperren von diversen Umzügen ihre Freizeit opfern, erhalten keine Aufwandsentschädigung. Bei vielen ehrenamtlichen Einsätzen/Veranstaltungen der Feuerwehren, des DRK oder anderer Vereine, opfern die Mitglieder nicht nur
aufwandsentschädigungsfreie Freizeit, sondern fahren auch fahrtkostenfrei zu den Einsätzen/Veranstaltungen und niemand sagt: "Es kann doch nicht sein, dass wir hier bei den Benzinkosten zubezahlen sollen". Ich finde, dass Sie mit dieser Aussage, allen Ehrenamtlichen eine verbale Ohrfeige verpasst haben, nur weil Sie nicht bereit sind auf 0,06 Euro zu verzichten. Ich möchte fast wetten, dass die Getränke, die Sie während der Sitzungen erhalten nicht von Ihnen gezahlt werden, sondern von der Verwaltung, und somit vom Steuerzahler, der wiederum
so dumm ist, und bei den ehrenamtlichen Veranstaltungen, an denen er teilnimmt,
selber die Getränke bezahlt. Sehr wahrscheinlich werden Sie auf meine letzte Äußerung nicht weiter eingehen, weil sie sicherlich stimmt !
Entschuldigen Sie bitte, den etwas bitteren Unterton, aber langsam reicht es wirklich mit dem Gebahren der Politik, die nicht müde wird zu äußern, wie wichtig Ihre Arbeit für den Bürger ist und sichdiese aber auch bezahlen lässt. War es nicht auch Ihre Partei, die auf Bundesebene die Fahrtkostenpauschale für die arbeitende Bevölkerung so gut wie gestrichen hat - den arbeitenden Bürgern, die auch ehrenamtlich tätig sind ? Da kann einem schon mal die Hutschnur platzen, wenn dann ein Politker, der schon für den ersten Kilometer Fahrtkosten von 30 Cent/km erhält, nicht bereit ist auf 0,06 Euro zu verzichten.