Nicolas Cage - Adaptation

Ähnlich war es bei "Adaptation".

Ähnlich war es bei "Adaptation".


Frage: Mr. Cage, "Adaptation" steht in starkem Kontrast zu Ihren anderen Projekten. Was war das für eine Erfahrung?

Nicholas Cage: Ich spiele gerne Schlagzeug. Wissen sie warum? Weil ich gern viele Dinge auf einmal koordiniere. Ähnlich war es bei "Adaptation". Durch die Doppelrolle habe ich enorm viel Erfahrung gesammelt. Ich spiele im Film zwei vollkommen unterschiedliche Personen, die sich auch noch miteinander unterhalten. In den Szenen hatte ich kleine Kopfhörer, die mir den Text meines imaginären Gegenübers vorgaben. Genau den Text, den ich kurz darauf selbst wieder sprechen musste. Meine Vorstellungskraft lief also während des Drehs auf Hochtouren.

Frage: Benutzen Sie spezielle Techniken zur Rollenvorbereitung?

Nicholas Cage: Eine spezielle Methode habe ich nicht. Meistens lese ich sehr viele Bücher über das jeweilige Thema und versuche in meiner Seele eine imaginäre Vorstellung von der Rolle zu kreieren. Bei "Adaptation" habe ich mich sehr stark an der britischen Methode orientiert: Ich erschuf die Figuren erst äußerlich und arbeitete mich dann ins Innere vor. Denn ich hatte ja den echten Charlie Kaufman als Vorlage und musste ein Abbild seiner Eigenschaften erarbeiten.

Frage: Wie war es für Sie, Ihren eigenen Drehbuchautor zu spielen?

Nicholas Cage: Ziemlich verwirrend. Durch sehr intensive Gespräche mit ihm habe ich versucht, mir ein Bild seiner Persönlichkeit zu erschaffen. Manchmal ertappte ich ihn dabei, wie er mir etwas vorspielen wollte. Beim Mittagessen blätterte er total übertrieben in seiner Speisekarte, nur um zu sehen, ob ich diese manierierten Gesten übernehmen würde. Auf dem Set wurde alles noch viel absurder. Er sah mir zu, wie ich eine Szene spiele, die er selbst über sich geschrieben hat. Ich wiederum beobachtete ihn, um vielleicht noch ein paar Verhaltensweisen kopieren zu können.

Frage: Sie spielen zwei sehr unterschiedliche Charaktere: Charlie ist antisozial, introvertiert und von Zweifeln geplagt. Donald dagegen ist unkompliziert, angenehm und mit sich selbst zufrieden. Mit welcher Rolle können Sie sich mehr identifizieren?

Nicholas Cage: Mein Charakter ist dem von Charlie sehr ähnlich. Zum Beispiel fällt es mir noch immer sehr schwer, Frauen kennen zu lernen. In dieser Beziehung bin ich sehr schüchtern. Aber ich arbeite daran. (lacht)

Frage: Wäre Ihre Schauspielkarriere missglückt, was wäre dann wohl aus Ihnen geworden?

Nicholas Cage: Am Anfang meiner Schauspielkarriere verlor ich sehr viele Castings und kassierte fast nur Ablehnungen. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich mir selbst nur noch eine Chance gab. Ich sagte mir: Entweder du gewinnst das nächste Casting oder du hängst diesen verdammten Job an den Nagel. Damals hatte ich Pläne, auf einem Boot anzuheuern und über meine Erlebnisse auf dem Meer zu schreiben. Aber wie sie sehen, ist alles ganz anders gekommen.