Und die Welt dreht sich doch - Teil 8
Puh.. war mal wieder eine schwere Geburt. Ist ein ruhigeres Kapitel geworden... und wieso ist mir dieser Schnitzer passiert: PARKER... er heißt doch PAlmer.. also falls im Text noch irgendwo Parker auftaucht.. sorry
TEil 8
Welcher Sohn? Renee?, verwirrt und unsicher
Welcher Sohn?, eindringlicher als keine Antwort kam, doch noch immer unsicher. Was.. was -- was meint Dr. Macy damit
, Daniel sah Renee durcheinander an, nicht sicher, ob er den anderen Mann richtig verstanden hatte, doch Dr. Macy schien auf einmal genauso verwirrt zu sein wie er.
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Renee stöhnte und schloss die Augen, während sie sich in ihr Sofa sinken ließ und dabei den Telefonhörer kraftlos in der Hand hielt. Und dabei hallte Dans Stimme noch immer in ihrem Ohr nach.
Eigentlich wollte sie nicht schon wieder an die Einzelheiten von vor einer Woche denken. Aber seit sie aus der Bar geflohen war, verfolgten sie die letzten Minuten dieses Treffens Tag für Tag.
Aber war das auch ein Wunder? Eine Lüge, mehr als ein Jahr aufrechterhalten, war einfach so aufgeflogen. Sie hatte Garret
oh nein, sie wollte jetzt nicht an Garret oder an seinen Gesichtsausdruck denken, an diesen fragenden Blick, die Verwirrung darin, die Enttäuschung oder gar an das, was in diesem Moment zwischen ihnen gänzlich zerbrochen war.
Doch leider ließ sich das wie die letzten Tage über schon nicht, verhindern.
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Palmer, Mr. Almato. Wir reden von ihrem und Renees Sohn
Du hast ein
Kind? Daniel sah durcheinander zwischen den beiden hin und her. Was um alles in der Welt passierte hier gerade? Wieso sah Renee so schockiert aus und dieser ihm doch eigentlich fremder Mann so verletzt?
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Tja und alles was sie getan hatte, war sich einen weiteren Wodka zu bestellen, um keinen der beiden länger ansehen zu müssen. Leider war dank ihrer Angewohnheit das Glas gleich wieder leer und es war ein drittes gefolgt, hinter dem sie sich schließlich verstecken konnte, um dem einen nicht erklären zu müssen, wieso er nichts davon wusste und um dem anderen nicht gestehen zu müssen, dass sie ihn belogen hatte. Die Lüge, die jetzt, wo sie aufgedeckt war, ihn zum Vater ihres Kindes machte.
Renee starrte das Telefon in ihrer Hand an. Nicht sicher ob sie das hier wirklich tun wollte. Sie musste. Sie war es Garret schuldig
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Er... er weiß nichts davon, Renee? Wieso nur hast du Palmers Vater
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Weiter war er gar nicht gekommen, weil sie feige, wie das größte Miststück der Welt, ihren Mantel geholt hatte und in die anbrechende Dunkelheit entflohen war. Sie hatte die beiden Männer mit dieser Neuigkeit allein gelassen, auch wenn ihr Garret gefolgt war... sie hatte nichts gesagt, um etwas zu retten, auch nicht als er sie aufhielt und eine Antwort wollte. Das meiste hatte Garret auch ohne Worte verstanden.
Renee seufzte und legte das Telefon auf den Couchtisch. Was sollte sie Garret sagen? Wie sollte sie ihm überhaupt irgendetwas erklären, ohne das er nicht sofort vor Wut platzte?
Nichts. Es gab absolut nichts.
Er wusste jetzt wer Palmer war, wer er vor allem für Palmer war
wenn er mehr wollte, sollte er kommen. Sie war ihm so vieles schuldig, aber es ging hier schon lange nicht mehr nur um ihn und sie. Sondern um den gemeinsamen Sohn. Es stand im Frei zu kommen und ihn als solchen zu akzeptieren. Sie würde ihm nicht mehr im Weg stehen. Schon gar nicht jetzt, wo Palmer krank war und die Chancen auf eine Heilung womöglich von Garret abhingen.
Wenn sie jedoch das Hindernis sein sollte, würde sie es verstehen, wenn er nicht kam, sich nicht mehr meldete und sich in Zukunft die beruflichen Wege nur noch selten kreuzten. Sie hatte ganz sicher kein Recht ihn zu etwas zu drängen oder zu zwingen. Nicht nachdem sie ihm vor mehr als einem Jahr eine wichtige Entscheidung abgenommen hatte.
Institut
Zur selben Zeit
Eine Tür wurde zugeschlagen und das Dröhnen hallte durch die Flure. Nichts Neues. Seit einer Woche war dieses Geräusch öfters zu hören. Man hatte nur die Wahl zu treffen zwischen: einem wütenden Kollegen, der gerade von Macy gewaltig angeschnauzt worden war oder Macy selbst, der übel gelaunt im Institut auftauchte.
Beides war bedrückend und vergiftete gehörig die Atmosphäre. Und leider hatte niemand die leiseste Ahnung was da vor sich ging. Die meisten schlichen neugierig um Lily oder Jordan, in der Hoffnung etwas Informatives aufzuschnappen. Nur waren die beiden dieses Mal selbst überfragt und die Versuche an Garret heranzukommen waren recht spärlich bisher ausgefallen, da Garret jedes Mal lautstark klar gemacht hatte, dass seine Probleme niemanden etwas angingen.
Doch als nach dem Türgeknalle ein wütender Woody bei Jordan im Autopsie-Raum auftauchte, dessen Gesicht so ziemlich deutlich verriet, was er dachte, begann Jordan über einen neuen Anlauf nachzudenken. Mit der Schutzbrille auf der Nase und dem Skalpell in der Hand, das gerade tief in der Brust einer männlichen Leiche vor ihr versank, sah sie ihm entgegen.
Also eines sage ich dir Jordan, wenn ihr nicht bald anfangt euren Boss zurückzupfeifen, komme ich nicht mehr her, sondern schicke Brazil, Seely oder Cruz. Das wird dann ganz besonders lustig, wenn Mr. Schlechtgelaunt auf Mr. Übelgelaunt, Mr. Kaltschnäuzig und Mr. Überheblich trifft. Ehrlich ich meins ernst, betonte Woody, als Jordan ihn mit gerunzelter Stirn anblickte.
Und was genau ist passiert, wenn du uns mit diesen Plagen drohst?
Ich habe nur höfflich angefragt wo der Autopsie-Bericht von dieser unbekannten Leiche bei der Trinity Kirche bliebe und er hat mich angeguckt als wollte er mich fressen. Schließlich wollte er wissen über welche Leiche ich überhaupt spreche. Und das von Macy?
Ja, nein.. ich meine jeder kann doch mal was vergessen. Alle Namen hat er sich nicht im Kopf. Aber deswegen hast du doch sicher nicht die Tür hinter dir zugeschlagen?
Oh nein, das kam erst, als ich ihn ganz nett daran erinnerte, dass das Opfer erschossen wurde und zwar vermutlich von jenem Heckenschützen, der wahrscheinlich das Attentat auf seine Freundin ausgeübt hat. Also ich würde das nicht so einfach vergessen, wenn jemand auf dich geschossen hätte. Und das hab ich ihm dann leider auch genau so gesagt. Mann kann der wütend werden.
Jordan sah ihn besorgt an. Das grenzte ja auf einmal das Problem mit Garret gewaltig ein. Na ja, die beiden haben seit Wochen mal wieder ein paar Probleme., dann verzog sich ihr Gesicht zu einem kleinen Lächeln, als ihr die Worte von Woody so richtig bewusst wurden. Aber leider änderte das nichts an dem, was zwischen ihnen selbst vor ein paar Monaten passiert war und unsichtbar noch immer ein bisschen zwischen ihnen stand.
Hm., ist das was Neues?, sicher nicht, gab sich Woody selbst die Antwort und sah Jordan einen Moment länger an. Er wollte nicht an die Monate nach seinem Krankenhausaufenthalt denken, an die schwierige Annäherungen an Jordan und umgekehrt, bis sie wieder so etwas wie eine Freundschaft zurück erobert hatten. Aber die Gedanken waren sofort in seinem Kopf. Als er ihren fragenden Blick wegen seines Schweigens bemerkte schüttelte er hastig den Kopf. Na ja, aber das ist trotzdem kein Grund jemanden gleich so anzubrüllen. Ach ja, die Krönung er wollte wissen, ob du mich geschickt hättest, um ihn jetzt über so einen billigen Trick auszufragen. Also bitte... so etwas hab ich doch nicht nötig. Da bin ich eben etwas lauter gegangen.
Garret ist ein bisschen
ach ich weiß auch nicht. Nimms ihm nicht übel. Irgendwas ist gehörig schief gelaufen. Ich versuch es heute Abende herauzufinden. Wünsch mir viel Glück. Aber was deinen Toten angeht.. ich war bei der Autopsie dabei. Es ist tatsächlich dasselbe Kaliber, das sie aus
aus Renee geholt haben, Jordan fühlte sich bei dem Gedanken an das Attentat noch immer ein bisschen seltsam. Es war nicht so, dass sie und Renee seit dem Fall Emmett Parker Freunde geworden wären, aber etwas hatte sich an ihrer Beziehung geändert. Und die Tatsache, dass Renee geholfen hatte, dass Garret über den Fall Oliver Titleman einen Fuß zurück ins Institut bekam, rechnete sie ihr noch immer still und heimlich hoch an. Selbe Waffe. Aber ansonsten gab es keinen Hinweis auf den Täter. Und die Kirche ist doch auch viel zu weit außerhalb des Jagdgebietes. Oder nicht?
Woody zuckte mit den Schultern. Ich weiß. Aber vielleicht hat der arme Kerl nur als Übungsziel gedient?
Ach ja deine Theorie.. die stimmt in der Tat. Der Unbekannte war schon 24 Stunden vor dem Attentat tot., Jordan sah ihn bedauernd an. Sie hätte ihm gerne mehr angeboten, um den Komplizen des Auftragsmörders fassen zu können und was noch viel wichtiger war, diesen freigesprochenen Killer erneut vor das Gericht zu bringen. Der dank Garret wieder frei herumlief. Aber nein.. das war nicht ganz richtig. Er hatte nur getan was er für richtig gehalten hatte. Und sie hatten ihn dabei unterstützt. Ein gefundener Stofffetzen konnte nicht eindeutig als etwas nachgewiesen werden, was der Täter am Leib getragen hatte. Auch wenn es neben sonstigen Spuren dieses Mannes an einem der Tatorte gefunden worden war. Leider waren diese Spuren auch nur sehr dürftig gewesen. Ein halber Fußabdruck, ein verwischter Fingerabdruck, eine Brandspur auf dem Fensterrahmen, wo er die Waffe aufgelegt hatte
sonst nichts. Kein Wunder, dass die Jury ihn freigesprochen hatte. Um Beweise vorlegen zu können, die halfen, hatte Garret um Aufschub gebeten. Manche Analysen dauerten eben nicht wie im Fernsehen zwei oder drei Stunden. Sondern ehe zwei bis drei Tage. Aber der Richter wollte der Staatsanwaltschaft für so etwas nicht noch mehr Zeit einräumen.
Okay, dann lass ich dich mal weiterarbeiten, Woody versuchte sich mit einem Pokergesicht nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihm der Anblick zwischen ihnen auf der Bahre Übelkeit bereitete und sah deswegen eilig auf seine Uhr. Ich hab auch noch einen Termin bei einem möglichen Augenzeugen. Ich muss mich ranhalten. Mein Chef sitzt mir wegen Walcott im Nacken. Er will Erfolge sehen.
Na dann viel Glück, wünschte Jordan, während sie Wood nur noch hinterher blicken konnte.
Etwas später am Abend
Jordan verließ ihr Büro, während sie sich gerade ihre Jacke überzog und die Tasche umhängte. Ihr Plan bei Garret reinzusehen war bisher nicht umzusetzen gewesen. Zu viel Arbeit, zu viel schlechte Laune, die um sich griff
wenn sogar Lily abriet Garret über den Weg zu laufen.. das wollte was heißen. Doch bei Garret brannte noch Licht und unter einer halb heruntergelassenen Jalousie sah sie ihn am Schreibtisch sitzen. Unschlüssig blieb Jordan stehen, obwohl sie nur noch wenige Schritte von der Schwingtür trennten. Von jener Tür, die ihr den Feierabend schenken würde. Aber wenn nicht jetzt, wann dann?
Also machte sie auf den Absätzen kehrt und ging zurück zu Garrets Aquarium, klopfte vorsichtige gegen die offene Tür und sah Garret dabei nachdenklich an. Er wirkte abwesend, brütete über etwas und nahm sie erst wahr, als sie ein zweites Mal mit den Worten: Erde an Garret, in sein Büro eintrat.
Überraschend verdüsterte sich sein Blick nicht sofort, noch legte er seine Stirn in Falten oder setzte zu etwas an, dass unweigerlich laut sein würde.
Er sah sie nur an, als wäre sie gar nicht richtig da und Jordan bemerkte mit Unbehagen das Glas in seiner Hand, die nicht wie sonst sorgfältig geschlossene unterste Schublade und die neben ihm geöffnete Flasche.
Garret
ist alles in Ordnung?
Ja, ja
, er folgte ihrem Blick zu der Flasche und seufzte. ich bin seit einer Stunde nicht mehr im Dienst.
Mhm... und Sie sitzen hier noch immer alleine, weil Sie kein zu Hause haben?
Was soll ich dort? Dort erwarten mich nur ein paar Rechnungsstapel, ein leerer Kühlschrank und mir ist das Eis ausgegangen..., er klimperte mit dem Eis im Glas.
Jordan kam nicht umhin zu grinsen und löste sich vom Türrahmen, um sich auf die Schreibtischkante zu setzen. Sie wollen nicht zufällig langsam darüber reden? Das halbe Institut erzittert inzwischen schon beim bloßen Klang ihres Namens.
So schlimm?, Garret sah dabei nicht einmal auf, nippte an seinem Glas und seufzte. Seine Schultern sackten nach unten, während er die Stirn in Falten legte und damit bei Jordan leichte Panik auslöste. Sicher
so schlimm, gab er sich dann selbst die Antwort und sah erneut seufzend auf. Ihre Idee, Renees Ex-Mann anzurufen
Oh wow... Sie haben es tatsächlich gewagt
Unterbrechen Sie mich einfach nicht, fuhr Garret gewohnt mies drauf auf und Jordan hob beschwichtigend die Hände. Okay.. ich halt die Klappe.
Garret schluckte und sah Jordan entschuldigen an, eh e ruhiger fort fuhr. Ja ich hab es gewagt. Aber es war eine Scheißidee, Jordan. Jetzt ist nichts ist mehr so wie es war. Gar nichts mehr. Überhaupt nichts
Jordan hätte gerne gewusst was Garret genau meinte, aber sie wagte nach eben nicht noch einmal zu unterbrechen. Sie sah Garret nur geduldig an und wartete bis er bereit war mehr zu sagen.
Er ist nicht Palmers Vater. Renees Ex meine ich. Er hatte nicht mal etwas von dem Kind gewusst.
Wow.., entfuhr es Jordan zum zweiten Mal voller Überraschung und erntete einen tadelnden Blick, der sie diese Mal nicht abhielt weiter zu reden. Wow.. Renee hat Sie eiskalt angelogen? Aber wieso? Kennen Sie den richtigen Vater etwa zu gut? Oh.. nein Sie hatte eine künstliche Befürchtung und hat sich geschämt darüber zu
Jordan!
Schon gut, schon gut
, grinste Jordan breit. Dann sagen Sie es schon endlich.
Garret sah Jordan einen Moment lang an, senkte den Blick und drehte das Glas, ehe er in der Lag war die Frage mit leiser, rauer Stimme zu beantworten. Ich.. ich bin der Vater
Jordans Mund klappte auf und seit langem fiel Jordan zum ersten Mal keine dumme Bemerkung ein
Ein paar Minuten später
Garret sah Jordan nach, wie sie aus dem Büro zum Ausgang schritt und schloss die Augen, als sie verschwunden war. Es hatte gut getan Jordan gegenüber die Wahrheit zu sagen. Nicht nur, weil sie ihn nun besser verstehen würde, nein sondern auch um selbst dieser Wahrheit ins Gesicht zusehen. Er hatte eine Woche versucht nicht all zu sehr darüber nachzudenken, was das für ihn bedeutete. Für sein Leben, für die Zukunft. Er war doch viel zu alt, um noch einmal von vorne anzufangen. Er hatte es ja gerade mal so mit Ach und Krach geschafft Abby großzuziehen und das in einer Vater-Kind Beziehung, die laut den schlauen Gelehrten die sein sollte, die von einer festen und starken Bindung sprach: Väter und Töchter.. eine Liebe fürs Leben. Er wusste leider, dass es auch anders sein konnte. Das die Arbeit einen auffraß, das man nie da war, wenn man gebraucht wurde, dass einem am Ende alles entglitt. Wieso sonst hatte er kaum noch Kontakt zu Abby, seit sie die Highschool abgeschlossen hatte und aufs College ging?
Wie sollt das dann erst mit einem Sohn werden, in dem man als Mann sofort, ob man wollte oder nicht, eine gewisse Erwartung setzte? Der Stammhalter, der Mann in der Familie, der es mal besser haben sollte, der eine andere Erziehung erfahren sollte, wie man selbst sie hatte.. und dadurch erst recht einen Fehler nach dem andere machte, weil man strenger war, weil man glaubte dasselbe Wesen zu haben, wusste was man sich abverlangen konnte und damit auch vom eigenen Sohn erwarten durfte. Die Tochter war das unbekannte Wesen, die kleine Prinzessin, die zur Fremden wurde, wenn die Pubertät kam, wo man bereitwillig die Fehler die Mutter machen ließ und dabei immer als Gewinner hervorging, weil mein seine kleine Prinzessin weiterhin auf dem Podest stehen ließ, auf dem man sie erhoben hatte ...
Und ja, wenn er ehrlich war, dann hatte er Angst. Oh ja, Angst die Fehler seiner Eltern noch einmal zu wiederholen. Noch einmal ein Kind groß zu ziehen, ohne die eigenen inneren Dämonen bekämpft zu haben. Das wollte er nicht. Es hatte schon Abby nicht gut getan.
Es war besser, wenn Renee weiterhin für Palmer alleine da sein würde. Palmer war besser ohne ihn dran. Doch was wäre in 20 Jahren, wenn Palmer eines Tages vor seiner Tür stand und ihn genau dafür verantwortlich machte? Dafür, dass er sich rausgehalten hatte, kein Interesse am Sohn je zeigte und am Ende für sein Versagen vor irgendetwas verantwortlich gemacht wurde. Konnte er das vertreten?
Die Gedanken begannen sich zu wiederholen und sich immer mehr um die Frage was Palmer für ihn und umgekehrt bedeutete zukreisen. Es tat weh langsam einzusehen, dass die eigene Feigheit und Angst, zu nichts führte. Garret stöhnte auf, vergrub sein Gesicht in seine Hände und trank dann das nächste Glas
Jordan hatte leider auch keinen Rat gewusst, ihm nur vor dem Gehen aufmunternd auf den Rücken geklopft und versprochen für ihn dazusein, wenn er wieder jemanden zum Reden brauchte. Das half ihm leider gerade nicht sonderlich weiter.
Und die Gedanken hörten nicht auf, wanderten weiter zu Renee. Wie hatte sie ihm das antun können? Wie hatte sie ihm ein ganzes Jahr im Leben von Palmer vorenthalten können? Das heranwachsen von Leben in ihr, die Geburt
wieso nur? Weil ihre Beziehung am Ende so festgefahren gewesen war? Jeder von ihnen Angst vor dem nächsten Schritt gehabt hatte?
Doch eines war ihm bewusst - wenn er sie mied, würde er wohl nie Antworten bekommen. Aber er hatte vor einer Begegnung mit ihr genauso viel Angst, wie er sich eine Begegnung wünschte, um ihr eine Menge an den Kopf zu werfen.
Was war nur los mit dieser Frau? Hatte sie erst über ihren Schatten springen können, als es um das Leben von Palmer ging? War sie in jener Nacht vor zwei Wochen bei ihm gewesen, um ihm die Wahrheit zu sagen? Hatte sie nur aus Angst davor mit ihm zu reden sich auf den Sex mit ihm eingelassen? Weil er ablenkte, weil er betäubte...?
Und ihre Sorgen um ihn? Waren sie echt gewesen, als sie ihn auf sein kleines Problem angesprochen hatte? War es geschehen, weil er der Vater von Palmer war und sie ihn noch brauchte, um Palmers Leben zu retten? Oder waren da noch Gefühle? War es nur wie üblich eiskalte Berechnung?
Doch er hatte nicht den Schatten vergessen, den er kurz in ihren Augen gesehen hatte. Er war da gewesen, wenn auch nur kurz. Die Erinnerung an jene Nacht und den Morgen danach tat weh. Zu wissen, dass er etwas Wichtiges übersehen hatte, einen leisen Hilferuf
weil er zu betrunken gewesen war, weil er in dem Moment derjenige gewesen war, der berechnend die Situation ausgenutzt hatte, nur eins wollte und es auch bekam.
Idiot!!
tbc