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Robbie Williams

 Robbie Williams



Robbie hört auf. Wenn er in eineinhalb Jahren nicht wieder komplett fit und raus aus seinen Depressionen ist, hört er auf, Welttourneen zu bestreiten. Das hat er zumindest irgendwann neulich mal beiläufig behauptet.


Eine große Stadiontour jagte von 1997 bis 2006 die nächste - und Robbie Williams gab alles.
© EMI
Ganz ehrlich: Bestimmt nicht! Wie könnte ein so umjubelter Star nach knapp einer Dekade Solo-Karriere einfach sein Handwerk aufgeben? Was würde Robbie Williams denn bitteschön den ganzen Tag lang anstellen, wenn er keine Shows mehr gäbe?

Allerdings gibt einem der Titel der Zwei-Disc-Edition schon zu denken: "And Through It All - Robbie Williams Live 1997-2006" - ein DVD gewordener Schlussstrich? So wie er sich mit seinem aktuellen Album "Rudebox" von seinem früheren Selbst verabschiedet?

Keine Sorge, Robbie wird noch lange so weiter machen: "Ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich zum Entertainer geboren bin. Ich singe sogar los, wenn das Licht im Kühlschrank angeht." Puh, kein Abschied in Sicht, dafür aber diese Doppel-DVD, deren Hülle sich schon so geschmeidig anfühlt. Zuallererst fällt das Booklet auf - festgeklebt in der Hochglanz-Papphülle.


Dann die erste Scheibe in die Anlage und aufgedreht. Klar eigentlich, dass als kurzer Einstieg auf beiden Discs ein "Let Me Entertain You" aus den Boxen strömt. Dumm ist, wer sich auf diese Einladung nicht einlässt, denn die nun folgende, über zweistündige Performance ist ein Hit. Performance ist vielleicht das falsche Wort.

Es könnte der Gedanke aufkommen, der Film wäre chronologisch und würde ein bestimmtes Konzert zeigen. Das natürlich nicht. Der Titel "And Through It All 1997 - 2006" ist nicht umsonst so gewählt - da geht's durch alle Zeiten hindurch, von den Anfängen als Solokünstler bis heute.





Auf DVD eins wird jedenfalls wild zwischen den einzelnen Jahren hin- und hergezappt. Da sieht man Robbie Williams mal als Bubi - gerade bei Take That ausgestiegen, dann gibt er den reifen Gentleman im schwarzen Anzug und Krawatte oder den sportlichen Freak.

Ausschnitte aus Auftritten in Köln, Slane, Leeds, Knebworth und natürlich seinem Manchester wechseln sich munter ab - und bieten ein ganzes Füllhorn an Impressionen. Und nur die, denn Kommentare gibt's es keine, auch keine echten Kapitel, kein Menü, keine Angaben zum Ort und Datum des Gigs, und an Extras fehlt's ebenso.

Aber ist das wirklich schlimm? Robbie Williams im Pyro- und Nebelmeer, Fangekreische und dann sein Überhit "Angels" - da braucht's nicht mehr. Das ist fast wie live, gestochen scharf und alles durchdringend. Da kriegt man Gänsehaut.

Etwas anders sieht das Konzept der zweiten DVD aus: Dort kann man sich durch eine Art Inhaltsangabe manövrieren und bekommt dann neben Konzertenauschnitten aus London und Berlin auch ein paar TV-Auftritte des ehemaligen Boyband-Clowns, Backstageeindrücke und Interviews zu sehen.

Eine schlechte Nachricht muss dennoch verkündet werden: Obwohl die Doppel-DVD Songs fast aller Mega-Gigs bietet (manchmal sogar dieselben gleich öfter) - es ist leider keine einzige Aufnahme seines legendären Swing-Konzertes in der Royal Albert Hall darauf.


And Through It All - Robbie Williams LiveGenre: Rock/Pop
Vertrieb: EMI
Studio: Capitol (Crysalis)
Bildformat: 1,78:1 (anamorph)
Tonsystem: Dolby Digital
Sprachen: Englisch (5.1)
Untertitel: Keine
Extras: Keine
FSK: ohne Altersbeschränkung
Laufzeit: 120 Min.
Preis: ca. 21 Euro
VÖ: 10.11.2006
EAN-Code: 0094637983393


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