die Heilige Geometrie hat nur am Rande etwas mit der mathematischen Geometrie zu tun. Sie beschäftigt sich vor allem damit, was hinter der physischen Existenz steckt.
Esoteriker sehen in der Heiligen Geometrie die visuelle Sprache des Universum, welche den Ursprung von Materie durch perfekte und zeitlose Formen sichtbar macht. Ihre Prinzipien sind mit allen Schwingungsphänomenen im Universum verbunden.
Es gibt auch Ähnlichkeiten mit der Kabbala. Dort ist der "Ur-Buchstabe" Jod die "in sich geschlossene Gottheit", aus der alles Sein hervorgeht. Jod wird auch als Punkt dargestellt.
In der Heiligen Geometrie ist der einzelne Punkt der Archetypus derselbigen. Zwei Punkte symbolisieren das zweidimensionale Universum, welches mit der Teilung des einzelnen Punktes beginnt.
Die Energien dieser Zweidimensionalität manifestieren sich als Dualität der Bewegung, auch Radius/ Umfang genannt. Letzteres ist besser bekannt als "männliches und weibliches Prinzip im Kosmos", als "Yin und Yang" oder in der Kabbala als die Sefiroth "Chockmah" und "Binah".
Der Kreis symbolisiert auch hier die Einheit. Er wird in der Heiligen Geometrie "erste Form" genannt und ist auch die Essenz des Mandalas.
Die Rotation der zwei Punkte umeinander erschafft zwei Kreise mit dem gleichen Potential - die "zweite Form" der Heiligen Geometrie. Dieser Archetypus ist das Urmuster aller biologischen Lebensformen (symbolisiert z. B. auch die Zellteilung).
Die sich überschneidenden Kreise kreieren die "dritte Form" der Heiligen Geometrie. Ein alter Name dafür ist "Vescia Piscis" (= Mandel-Fisch; Mandel steht u. a. in der Chaostheorie für Fraktale). Die "Vescia Piscis" (ist es Zufall, dass man z. B. Christus immer mit "Fische" in Verbindung bringt?) symbolisiert u. a. eine Art "Gebärmutter des Universums". Sie ist so etwas wie die "sich ewig entfaltende Mutter" der "Heiligen Geometrie" (interessant, dass auch der Dritte Name Gottes in der Kabbala mit dem eigentlichen Beginn der Schöpfung, also mit "Leben" in Verbindung gebracht wird).
Durch das Wachstum der Kreise und Punkte entsteht eine neue Form, die sog. "Blume des Lebens", die Essenz der Schöpfung.
In der Heiligen Geometrie werden u. a. den Platonischen Körpern - Tetraeder, Würfel, Oktaeder, Dodekaeder, Ikosaeder - entsprechende "Ur-Elemente" zugeordnet:
Die Philosophie der Heiligen Geometrie beschreibt, wie der Geist sich in der großen Leere selbst in sechs Richtungen projeziert hat, um eine Bewegung überhaupt möglich zu machen (s. a. i. d. Kabbala die 6. Sefira Tiphereth (wird Christus zugesprochen), die als einzige mit allen anderen Sefiroth verbunden und somit der Mittelpunkt des traditionellen Kabbalistischen Baumes ist). Dadurch wurden Raum und Körper geschaffen.
Fortsetzung folgt...
Liebe Grüße, Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.
Re: Heilige Geometrie
Fortsetzung:
Zahlenmystik in der Heiligen Geometrie
In der Heiligen Geometrie geht man davon aus, dass von unserem Dezimalsystem aus keine einheitliche Zahlenmystik aufgebaut werden kann, da es verschiedene Zahlensysteme gibt (z. B. Binärsystem, 20er-System der Mayas, Hexadecimalsystem). Die Heilige Geometrie dagegen stellt die verschiedenen Zahlensysteme auf eine einheitliche Basis, da sie sich auf die Eigenschaften des Raumes stützt.
Folgende Zahlen werden in der Heiligen Geometrie besonders hervorgehoben:
Die "6"
Werden z. B. sieben gleich große Kugeln genommen und so angeordnet, dass eine zentrale Kugel von sechs weiteren umgeben wird, berühren sich alle Kugeln genau an einem Punkt und lassen nirgends eine Lücke offen. (Die Hagal-Rune z. B. symbolisiert diese "Form" ebenfalls.)
Werden nun diese Kugeln in einem Raum immer weiter zusammengepresst, dann nehmen sie in dieser Stellung den geringsten Platz ein, eine weitere Kompression ist nicht mehr möglich. Dies symbolisiert die größtmögliche Verdichtung in der materiellen Welt und die damit verbundene, sehr eingeschränkte "Bewegungsfreiheit". Durch den "Verlust der Freiheit" wird die "6" eher negativ gesehen.
In der Heiligen Geometrie sieht man jedoch die "6" eher als "Ordnung im Chaos" an. Hier kann auch ein vernünftiger Umgang mit der materiellen Welt als Chance für den geistigen Aufstieg gesehen werden. Nicht von ungefähr bezeichnet man deshalb 6er-Kreisstrukturen auch als "Blume des Lebens". Ohne Ordnung gebe es nur Chaos, darum ist die Zahl 6 alles andere als eine eher negative Zahl.
Die "7"
In obiger Metapher ist von sieben Kugeln die Rede, wobei die siebte das Zentrum, die Keimzelle symbolisiert. Kein Wunder also, dass in vielen alten Kulturen die "7" als "göttliche Zahl" angesehen wird und auch in Bibel und Christentum eine so große Rolle spielt. Die "7" steht auch für Aufstieg und Neuanfang. Sie ist nicht mehr so der Materie unterworfen wie die "6".
"12" und "13"
Diese beiden Zahlen sind eng miteinander verbunden. Die "12" symbolisiert die dreidimensionale Anordnung der "6er-Kugel", die "13" ist der Mittelpunkt dieser Anordnung. Darum wird sie oft als Unglückszahl gesehen, weil sie in der dreidimensionalen Welt die Zahl der maximalen Verdichtung und Unbeweglichkeit darstellt, während sie von der "12" als "harmonische, lückenlose Hülle" umschlossen wird.
Diese Symbolik finden wir z. B. im Neuen Testament bezogen auf "Christus und die 12 Apostel" wieder.
Liebe Grüße, Eva
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Re: Heilige Geometrie
Bis ins Mittelalter wurden sakrale Bauten (Tempel, Kirchen) nach "Richtlinien" der Heiligen Geometrie errichtet. Auch gab es ganze Landstriche, vor allem in Großbritannien, die in Kultstätten nach "Vorgaben" der Heiligen Geometrie umgewandelt wurden.
Unter anderem sollte hier eine bestimmte "Strahlungsqualität" erreicht werden. Die im ersten Teil von mir erwähnte "Ur-Elemente"-Zuordnung hat hierbei eine große Rolle gespielt.
Desweiteren wurde in diesen Bauten oft das Wissen bzw. die Erkenntnisse um/ aus der Heiligen Geometrie quasi in Stein verewigt.
So taucht in Ornamenten sehr häufig die "Blume des Lebens" auf. Auch die Bibel beinhaltet Teile der Heiligen Geometrie (wie z. B., von mir vor erwähnt, das "Bild" von Christus und den 12 Aposteln).
Interessant ist, dass in so vielen unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Zeiten das Wissen um die Heilige Geometrie verbreitet war. Wie war das möglich? Ich denke, dass wir hier wieder ein Indiz dafür haben, dass es eine (oder mehrere) Urkultur gab und dass es wesentlich mehr kulturelle Querverbindungen gab, als bis heute angenommen wird.
Was meint ihr?
Liebe Grüße, Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.
Re: Heilige Geometrie
Zitat Eva: "Interessant ist, dass in so vielen unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Zeiten das Wissen um die Heilige Geometrie verbreitet war. Wie war das möglich? Ich denke, dass wir hier wieder ein Indiz dafür haben, dass es eine (oder mehrere) Urkultur gab und dass es wesentlich mehr kulturelle Querverbindungen gab, als bis heute angenommen wird.
Was meint ihr?"
Kulturelle Querverbindungen wären als Vorgang ansich logisch - wie dies beispielsweise auch im Hopi-Mythos als Fakt genannt wird (dort: die Beziehungen zwischen Kasskara und Lemura). Frank Waters: Book of Hopi.
Letztlich fehlen jedoch immer noch die offiziell anerkannten Beweise für diese alten "Hochkulturen", oder eine alte "Hochkultur" - genau wie die Beweislast zur Heiligen Geometrie heute wissenschaftlich schwer oder gar nicht zu erbringen ist!
Also stellt sich doch folgende Frage: w a r u m ist beides heutzutage nicht "bewiesen" ? -
Ich vermute spekulativ: im Geheimen ist es das längst, offiziell für die Weltbevölkerung jedoch nicht, da solches unser gesamtes gesellschaftliches Gefüge mehr oder weniger aus den Angeln heben würde, auch im Besonderen in religiöser Hinsicht. Denkt man dabei nur mal an die offiziellen Lehrmeinungen beider großer christlichen Kirchen - diese müßten dann ja "grundüberholt" werden, da fast gänzlich falsch, bwz. hinfällig.
Dies soll jetzt jedoch kein Angriff meinerseits auf beide großen christlichen Kirchen sein, sondern nur einmal zum Nachdenken dahingehend anregen, welche Auswirkungen "nur" im Bereich der Religion beides hätte.. ? Andere gesellschaftliche Bereiche und Strukturen sind da sicherlich noch relevanter, die u.U. im zweifachen obigen Beweisfall mehr oder weniger "radikal abstürzen" würden, also zunächst in`s Bewußtseins-Durcheinander/Chaos führten ?
"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen für wahr zu halten, weil Sachverständige es lehren, oder auch, weil alle es annehmen.
Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten. Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf, ohne Vorurteile."
Albert Einstein (1879-1955)
Re: Heilige Geometrie
Hallo Drivethesee, Lilu und @ll,
einiges mag hier geheim gehalten worden sein bzw. werden, aber soviel ist das meiner Ansicht nach nicht.
Einige Querverbindungen sind ja schon bewiesen wie z. B. Karawanenstraßen zu Zeiten Jesu und davor vom Heiligen Land bis Tibet. Bei (angenommenen) früheren Hochkulturen ist das sehr schwierig da durch mannigfaltige geologische Umgestaltung der Erde viele Hinweise einfach vernichtet wurden und aus den paar Fundstücken kann nicht wirklich auf evtl. Hochkulturen im Dunkeln der Geschichte geschlossen werden.
Hinzu kommt auch ein vorgefestigtes Weltbild der Wissenschaftler - da passen überlegene Hochkulturen in grauer Vorzeit einfach nicht 'rein und somit wird dann leicht ein entsprechender Fund falsch interpretiert oder gleich ignoriert.
Liebe Grüße, Eva
Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)
Re: Heilige Geometrie
Ich denke schon, daß der definitive Beweis von alten Hochkulturen o.ä. unser gesamtes Gesellschaftsgefüge enorm "belasten" würde. Denn wenn bekannt würde, daß schon einmal eine oder mehrere Hochkulturen existiert haben, die gar ggfl. höher entwickelt waren wie die unsere, würde dies den ad absolutum-Status der westlichen Kulturform erheblich stören.
Die westliche Kulturform sieht sich selbst als Non+Ultra aller Dinge in ihrer demokratischen Orientierung (ansich sehr lobenswert!!), im Nachsatz dann jedoch leider die a priori-Profitmaximierung in allen Bereichen, aber das hatten wir schon in einem anderen thread... .
Gruß, Drivethesee
Re: Heilige Geometrie
Hallo Drivethesee,
eine große Belastung sehe ich noch immer nicht. Vor allem für Wissenschaftler wäre es eventuell ärgerlich, aber nicht unbedingt belastend. Und was Kirche und Religion betrifft - man hat ja auch mit alten Kulturen wie Ägypten kein Problem. Bislang ist der Gottesbegriff einfach etweitert worden, dass könnte dann auch wieder der Fall sein.
Liebe Grüße, Eva
Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)