Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Europa und Afrika

Die Pyramiden von Teneriffa

Die Pyramiden von Teneriffa

Hallo @ll,

die Pyramiden von Teneriffa wurden erst 1991 von Thor Heyerdahl entdeckt und freigelegt. Leider wurde der "Fund" von den meisten Archäologen einfach ignoriert. Dabei bestand die Anlage einst aus 9 Pyramiden, von denen nun gerade mal noch 6 Pyramiden erhalten sind. Man findet die Anlage inmitten der Stadt Gülmar im Stadtteil Chacona. 1992 hat Thor Heyerdahl einen Park um die Pyramiden und ein Museum geschaffen.

Die Pyramiden bestehen aus eckigen, direkt den Lavaflüssen entnommenen Blöcken. Der größte Pyramidenkomplex ist astronomisch in Richtung Sonnenuntergang zur Zeit der Sommersonnenwende ausgerichtet. Sämtliche Pyramiden sind exakt quer zu der Achse zwischen dem Montana Grande, einem erloschenen Vulkan an der Ostküste Teneriffas und einer markanten Felsgablung des Teide-Vorgebirges ausgerichtet. Dadurch geht vom Pyramidengelände aus die Sonne bei der Sommersonnenwende über dem linken Gipfel der erwähnten Felsgabel unter, zur Wintersonnenwende über dem rechten Gipfel.

Überlegungen, wer die Baumeister waren, führen die meisten Wissenschaftler zu den Guanchen. Da diese von den Spaniern (und der Inquisition) weitgehend ausgelöscht wurden, weiß man nicht mehr allzuviel über das Volk der Guanchen. 1995 fand man eine Gruft mit 20 Mumien der Guanchenkönige, ein Beweis, dass die Guanchen wie die alten Ägypter ihre Toten mumifiziert haben. Die Herkunft der Guanchen ist bis heute in der Fachwelt umstritten. Es gibt Theorien, die abwechselnd von "Inselberbern" aus Nordafrika, Schiffbrüchigen phönizischer Handelsexpeditionen über entflohene römische Sklaven bis hin zu den Nachfahren des sagenumwobenen Atlantis gehen.

Favoritisiert werden die "Berber", die in mehreren Schüben von Nordafrika aus in Teneriffa eingewandert sein sollen. Schwachstellen dieser Theorie sind, dass zum ersten der Zeitpunkt der aus Europa bzw. Asien erfolgten Einwanderung in die heutigen Stammesgebiete in Nordafrika unbekannt ist und zum zweiten, ob die Berber die Tradition des Bootsbau speziell aus Schilf in diese Region brachten.

Fakt ist, dass die Schädelform der Guanchen große Ähnlichkeit mit der von Basken aufweist, den Abkömmlingen der Cromagnon-Menschen, welche vor 30.000 bis 12.000 Jahren die Felsbilder von Lascaux in Frankreich und Altamira in Nordspanien schufen. Interessanterweise waren viele Guanchen blond und blauäugig und um ca. 10 cm größer als die spanischen Eroberer. Wie bei den Basken überwiegt auch bei den Einwohnern der kanarischen Inseln die Blutgruppe "0".

Die Guanchen stellten reichverzierte Keramik her (waren also kein "primitives Steinzeitvolk"), hatten eine recht progressive Gesellschaftsordnung und besaßen eine Schrift. Dem jeweiligen König, der aus dem Adelsstand gewählt und von diesem auch wieder abgesetzt werden konnte, standen Stellvertreter und Berater zur Seite. Die Adligen wurden nicht (automatisch) durch Geburt, sondern durch ihre Lebensweise in diesen Stand aufgenommen. Es gab eine besondere Klasse von Priesterinnen und Seherinnen, die Harimaguadas, deren Wort oftmals mehr als das des Königs galt. Die Schriftzeichen der Altkanarier weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit denen des frühnumidischen Afrikas, mit dem Etruskischen, dem Phönizischen und vor allem mit den Schriftzeichen, die man auf megalitihischen Denkmälern Westeuropas und auf den Tontafeln von Glozel in Südfrankreich auf.

In der Guanchensprache hießen diese Schriftzeichen "Jara" ("Zeichen", "Erinnerung") und haben eine Namensähnlichkeit mit "Tara", einer Muttergöttin Irlands und den Kelten. Bei den Germanen hieß sie "Os-Tara".

Die Guanchen verehrten neben dem "männlichen Prinzip", dessen Kultorte überwiegend auf Bergen lagen, auch das "weibliche Prinzip", dass vor allem in "Höhlenklöstern" und Steinkreisen verehrt wurde. Diese "weibliche Spiritualität", der Kult der Muttergöttin und der "weisen Frauen" ist charakteristisch für die Megalithkultur Westeuropas. Die Guanchen glaubten auch, wie die Kelten, an eine Weltsäule als Bindeglied zwischen Himmel und Erde ("Verwandschaft" mit der germanischen "Yggdrasil"?). Sie stellten Megalithe auf, ihr König und die Adligen versammelten sich in den Steinkreisen um Recht zu sprechen.

Die Guanchen folgten einem ausgedehnten Ahnenkult und glaubten an ein Leben nach dem Tod. In ihren ausgedehnten Nekropolen ließen sie, wie es bei Megalithgräbern üblich war, einen Spalt für den "Seelenvogel" offen, der sich später in Gestalt einer Dohle, eines Raben oder Falken offenbarte. Interessant ist, dass auch die Ägypter einen "Seelenvogel" "kannten" - bei ihnen war dieser ein Adler.

Den Guanchen war wie den Ägyptern, den Megalithikern und Peruanern die Kunst des "Trepanierens" bekannt, der Anbohrung des Schädels als Heilmittel gegen Kopfschmerzen, Tumore, Epilepsie. Aufgrund gefundener Mumien hat man festgestellt, dass die meisten "Patienten" so einen Eingriff überlebten. Auch die Kelten sollen diese Heilkunst beherrscht haben.

Nach offiziellen Angaben ist die Megalithkultur ca. 2.000 Jahre älter als die Kultur am Nil. So gibt es eine Theorie, dass die Megalithiker vor indogermanischen Eindringlingen flüchten mußten, ihre Kultstätten aufgaben und nach Ägypten auswanderten, wo sie ihren Baustil immer mehr perfektionierten. Für diese Theorie spricht, dass die Megalithiker ca. 3000 v. Chr. ihre Kultstätten aufgaben und zu diesem Zeitpunkt aus dem Westen stammende Flüchtlinge, die "Söhne des Horus" die Herrscherdynastien Ägyptens begründeten.

Liebe Grüsse,
Eva

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