Erbsubstanz, DNA und Mutationen
Hallo @ll,
hielt man früher noch einen Großteil der Erbsubstanz für evolutionären Müll, weiß man heute, dass an der Vererbung mehr als nur Gene beteiligt sind.
Inzwischen kommen auch Zweifel an einer linearen Evolution auf, wenn auch erst bei Pflanzen festgestellt werden konnte, dass manchmal eine Mutation in den "Originalzustand" zurückgesetzt wird, obwohl beide DNA-Stränge von der Mutation betroffen waren und eine korrekte Matrize fehlt, die eine Korrektur ermöglichen würde. Forscher stießen auf einen bisher unbekannten Mechanismus, der eine Mutation in der nachfolgenden Generation rückgängig macht. Bei einem Experiment mit dem Ackerschmalwand trat dieses Phänomen jedenfalls auf. Zehn Prozent der "Nachkommen" der mutierten Pflanze befanden sich wieder im "Urzustand".
Nun wird gerätselt, wo die Information für die ursprüngliche Form der Pflanze herkam. In der DNA war sie nachweislich nicht zu finden.
Wissenschaftler vermuten nun, dass hier eine stabile RNA vorhanden ist, die "Bauanleitungen" von Genen speichert und diese über mehrere Generationen hinweg auf die Nachkommen weitergegeben wird. Unter bestimmten Bedingungen erkennt diese RNA dann Veränderungen in der DNA und versetzt die mutierten Pflanzen wieder in den "Urzustand". Dennoch bleibt der zusätzliche Vererbungswert noch weitgehend unbekannt. Die Wissenschaftler wissen noch nichts über Einzelheiten dieser Rückbildung, nicht wie er funktioniert und ob er auch in anderen Organismen oder nur bei Pflanzen existiert.
Wenn ich mir vorstelle, dieser Mechanismus funktioniert auch bei Menschen, könnte dies meiner Ansicht nach einige Rätsel der menschlichen Evolution lösen.
Liebe Grüße,
Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw