Gletscherschwund
Hallo @ll,
neue Indizien untermauern, dass es sich bei dem globalen Gletscherschwund nicht um lokal begrenzte Rückzüge handelt.
Wissenschaftler vom British Antarctic Survey in Cambridge untersuchten in einer umfassenden Studie 244 Gletscher auf der antarktischen Halbinsel und den umgebenden Insel. 2000 Luftaufnahmen aus den Jahren 1940 bis 2001 und über 100 Satellitenbilder ab den 1960er Jahren wurden ausgewertet. Dabei stellte man fest, dass 87 % aller Gletscher sich deutlich auf dem Rückzug befinden. Dehnten sich zwischen 1945 und 1954 noch 62 % aller Gletscher aus und die restlichen 38 % zogen sich zurück, stieg der Anteil letzterer zwischen 2000 und 2004 auf 75 %.
Weiterhin kamen die Wissenschaftler zu der Ansicht, dass sich die Gletscher im Norden der Halbinsel eher zurückzogen, als in den kälteren Regionen des Südens. Diese Erkenntnisse stimmen mit der seit den 1950er Jahren dort beobachteten Klimaerwärmung um ca. 2,5° Celsius überein.
Was die Alpengletscher betrifft, ergaben Vergleiche von Zeichnungen und Fotografien, dass man den Rückzug der Gletscher inzwischen schon mit bloßem Auge sehen kann. In den Alpen wird der Gletscherrückzug mehr durch langjährige Klimaveränderungen stärker beeinflusst als durch kurzfristige lokale Wetterlagen (!).
Inwieweit der Mensch für den Gletscherrückzug verantwortlich ist, müssen noch weitere Forschungen ergeben. Man ist sich jedoch sicher, dass eine globale Erwärmung der Erdatmosphäre stattfindet, wenn auch die "menschliche Beteiligung" noch nicht voll und ganz nachgewiesen werden kann.
Liebe Grüße,
Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw