Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - GW 2003 bis 2006

Gletscherschwund

Gletscherschwund

Hallo @ll,

neue Indizien untermauern, dass es sich bei dem globalen Gletscherschwund nicht um lokal begrenzte Rückzüge handelt.

Wissenschaftler vom British Antarctic Survey in Cambridge untersuchten in einer umfassenden Studie 244 Gletscher auf der antarktischen Halbinsel und den umgebenden Insel. 2000 Luftaufnahmen aus den Jahren 1940 bis 2001 und über 100 Satellitenbilder ab den 1960er Jahren wurden ausgewertet. Dabei stellte man fest, dass 87 % aller Gletscher sich deutlich auf dem Rückzug befinden. Dehnten sich zwischen 1945 und 1954 noch 62 % aller Gletscher aus und die restlichen 38 % zogen sich zurück, stieg der Anteil letzterer zwischen 2000 und 2004 auf 75 %.

Weiterhin kamen die Wissenschaftler zu der Ansicht, dass sich die Gletscher im Norden der Halbinsel eher zurückzogen, als in den kälteren Regionen des Südens. Diese Erkenntnisse stimmen mit der seit den 1950er Jahren dort beobachteten Klimaerwärmung um ca. 2,5° Celsius überein.

Was die Alpengletscher betrifft, ergaben Vergleiche von Zeichnungen und Fotografien, dass man den Rückzug der Gletscher inzwischen schon mit bloßem Auge sehen kann. In den Alpen wird der Gletscherrückzug mehr durch langjährige Klimaveränderungen stärker beeinflusst als durch kurzfristige lokale Wetterlagen (!).

Inwieweit der Mensch für den Gletscherrückzug verantwortlich ist, müssen noch weitere Forschungen ergeben. Man ist sich jedoch sicher, dass eine globale Erwärmung der Erdatmosphäre stattfindet, wenn auch die "menschliche Beteiligung" noch nicht voll und ganz nachgewiesen werden kann.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Gletscherschwund

Hallo @ll,

die Gletscherschmelze nimmt nicht nur stetig zu, sondern die kompletten Alpen befinden sich in einem rapiden Wandel. Zum Teil zerfällt dieses Gebirge sogar. 2003 stürzten am schweizerischen Matterhorn mehr als 1000 cbm Fels in die Tiefe, jetzt drohen am Eiger insgesamt mehr als zwei Millionen Tonnen Gestein abzubrechen. Dieser Prozess des Zerfalls wird sich nach Meinung mehrerer Wissenschaftler vermutlich auch dann fortsetzen, wenn der letzte Gletscher verschwunden ist. Durch diese gewaltigen Steinlawinen entstehen natürlich auch große Gefahren für Menschen. So überlegt man sich schon technische Lösungen, um die Gefahr für Menschen so gering wie möglich zu halten.

Durch die jedes Jahr stetig steigenden Temperaturen gehen viele Forscher inzwischen davon aus, dass bis zum Ende unseres Jahrhunderts alle Alpengletscher verschwunden sein könnten. Etwas, was auch gravierende Auswirkungen auf die Flora und Fauna in diesem Gebiet haben wird.

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.