Es kann ja auch eigentlich gar nicht anders sein : Man kann nur sehen, was schon geschehen ist, und wenn es geschehen ist Zukunft oder Vergangenheit dann kann man das nicht mehr ändern.
Ich denke, dass die Zukunft (wobei unsere Zukunft nur ein winziger Teil des Ganzen ist) schon bei der Entstehung des Universums feststand und dass das Erfahren der Gegenwart ein subjektives Durchleben des entsprechenden Ausschnittes des Ganzen darstellt. Einfaches Beispiel : Jemand kommt aus der Zukunft und sagt mir, dass das Jetzt eigentlich schon lange passiert ist. Somit wäre es auch ein Leichtes , dass mir derjenige die Zukunft vorhersagt, da es für ihn ja schon geschehen ist (somit Vergangenheit ist).
Fazit : Mann kann die Zukunft nicht ändern, weil die Zukunft als solche gar nicht existiert. Wenn man versucht, die Geschichte der Menschheit global zu erfassen, wie einen Film, den man innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde als Ganzes sieht, so kann man zu jeder Zeit bereits vergangene aber auch zukünftige Ereignisse beschreiben. Ob das dann Vergangenheit oder Zukunft ist, entscheidet der Zuhörer, je nachdem, wo dieser sich in diesem Film befindet.
Es ist einfach nur ein anderer Blickwinkel, eine andere Betrachtungsweise habe ich mal wo gelesen, und habe das als einfache, prägnante Erklärung für Prophezeiungen und Hellsehen verstanden. Als Beispiel : Ein Autofahrer vor einer unübersichtlichen Kurve : Er weiß nicht, ob er überholen kann oder nicht, je nach dem, ob aus der Gegenrichtung Verkehr kommt oder nicht. Ein Prophet nimmt eine Position ein (ein Punkt IN der Kurve) wo er sehr wohl erkennen kann, ob die Straße frei ist oder nicht : ein anderer Blickwinkel eben. Der Prophet kann aber nur den Fakt feststellen, aber die Tatsache (ob Gegenverkehr oder nicht) nicht verhindern. Nun braucht man das ganze eigentlich nur ganzheitlich auf den oben beschriebenen Film umlegen fertig.
Klingt einfach, ist es aber nicht... ;-)
Re: Zukunft
...uuuups ! zu schnell auf speichern gedrückt ...
Einführung fehlt ...
Die Frage ist : Ist die Zukunft noch änderbar oder ist der Zug schon abgefahren ...
LG ein schuldbewußter Roland
Re: Zukunft
Hallo Roland,
ich habe hierzu schon etwas unter "Zeitparadoxon" geschrieben. Ich denke, dass die Zukunft - zumindestens manchmal - durchaus änderbar ist.
Ich beziehe mich hier wieder auf die Quantenphysik. Es gibt hier z. B. noch einen nicht erklärbaren Zusammenhang zwischen Experiment und Experimentator. Wird das Photon beobachtet, wird es z. B. wie vorgesehen eine Welle. Läßt man das Experiment aber für einen entscheidenden Augenblick unbeobachtet, kann es sein, dass es statt dessen ein Teilchen wird. Es gibt also hier immer zwei Möglichkeiten und so manchem Forscher kam es schon so vor, als würde das Photon in der "Zukunft" entscheiden, was es in der "Gegenwart" werden (sein?) wird. Somit kann jede Prophezeiung "nur" als Prognose gewertet werden.
Auch gibt es keine lineare Zeitlinie denke ich, sondern die Zeit ist eher wie ein Kreis zu sehen, auf dem jeder Mensch jedoch nur ein kleines Stück zurücklegt und darum die Zeit wieder für den Menschen zur Linearen wird. Auch stimme ich Dir zu, dass es eine Art übergeordnete "Zukunft" oder besser gesagt "Gegenwart" gibt, die "Rahmenbedingungen" vorgibt, die nicht änderbar sind. Hierzu ein Beispiel: Man nehme einen sagen wir 20 km langen Rundwanderweg. Wie dieser Wanderweg aussieht (Wälder, Häuser, Wegkreuzungen) ist für jeden einzelnen Wanderer, der zu einer bestimmten Zeit diesen Weg benutzt, vollkommen gleich. Trotzdem sehen Wanderer auf z.B. km 10 etwas anderes als die Leute auf km 4. Diese Leute können sich untereinander ebenfalls nicht sehen, sind aber dennoch zur gleichen Zeit auf demselben Weg. So ähnlich stelle ich mir auch den Zeitkreislauf vor, natürlich nur in viel größerem Maßstab.
Liebe Grüsse, Eva
"Wenn eine freie Gesellschaft den vielen, die arm sind, nicht helfen kann, so kann sie auch jene nicht retten, die reich sind" John F. Kennedy