Zusammenhänge zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen
Hallo @ll,
bei dem schwersten Erdbeben der Neuzeit, am 22.05.1960 in Chile, Stärke: 9,5 breiteten sich die seismischen Wellen über den gesamten Planeten aus und entfesselten einen Tsunami, der noch im weit entfernten Hawaii und in Südafrika auf die Küsten schlug und ca. 3000 Menschen das Leben kostete. Nur 38 Stunden später brach der Vulkan "Cordón Caulie" im Landesinneren von Chile aus - Zufall?.
Schon seit Darwin spekulieren Wissenschaftler über eine mögliche Wechselwirkung von Erdbeben und Vulkanausbrüchen. So brach z. B. der Kilauea 1975 auf Hawaii nur wenige Stunden nach einem leichtem Erdbeben, welches dennoch den Boden in der Nähe des Vulkans zum Wanken brachte, aus.
Bis vor Kurzem gingen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass es bei größeren Entfernungen und Zeitabständen zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen keinen Zusammenhang gebe.
Eine Forschergruppe konnte diese These jetzt widerlegen. Durch Erdbeben verursachte seismische Wellen können Vulkaneruptionen auslösen, indem sie Magmakammern unterhalb von Vulkanen aufwühlen. Unterirdischer Druck quetscht zähflüssiges Magma durch schmale Kanäle nach oben, was die Lava schließlich an der Oberfläche aus einem Vulkankrater schleudert. Da jedoch die Unruhe im Erdinneren nicht immer sofort wirkt - es muss sich erst genügend Druck bilden, damit die Gesteinsschmelze Richtung Oberfläche aufsteigt - können zwischen Erdbeben und Vulkanausbruch durchaus einige Monate verstreichen. Die räumliche Entfernung zwischen Erdbebenzentrum und Vulkan spielt hierbei keine Rolle.
Finde das sehr interessant aber auch beängstigend, da hier zwei Naturkatastrophen miteinander verbunden sind und somit doppelten Schaden anrichten können.
Liebe Grüße,
Eva
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