Der Papst und die "Klimakatastrophe"
Hallo @all,
sicherlich werdet ihr erst mal fragen, was hat der Papst mit der Klimakatastrophe zu tun!
Ich werde versuchen dies, aus meiner Sicht, zu beschreiben.
Mitte der vorigen Woche, ich denke in deutschen Medien kaum erwähnt, hat es hier im Nordosten von Brasilien, die Woche davor auch in Sao Paulo, furchtbar viel geregnet.
In einer Gegend, 40 70 Km von Recife entfernt kamen in 1 Std. soviel Wassermassen vom Himmel wie ansonsten in 20 Tagen (Anmerkung hier ist Regenzeit und es regnet z.Zt. jeden Tag, Massenhaft).
Dadurch stieg innerhalb von Minuten das durch diese Gegend fliesendes Flüsschen und schwoll auf 3-4 Meter Höhe an.
Alle die am Rand des Flüsschens liegenden Häuser und Geschäfte wurden in Minuten 2-3 Meter hoch überschwemmt. Der Wasserstrom riss Schränke, Fernseher, Alles aus den Häusern.
Ca. 6000 Häuser in der Gegend wurden mitgerissen und die Bewohner haben nun absolut Nichts mehr.
Hier durch Recife fliesen auch 2 Flüsse hindurch die nach dem gewaltigen Regen auch enorm und plötzlich anstiegen.
Ich kam an eine Information, die Herkunft ist unwichtig, dass eine Frau mit ihren 6 Kindern, zwischen 1 und 13 Jahren, auch Alles im Haus verloren habe. Sie lebt auch direkt an einem dieser Flüsse. Sie konnte nur ihre Mutter und die 6 Kinder retten. Alles andere wurde aus dem Haus gerissen.
Ich war heute bei ihr am Haus und habe ihr einige Kartons mit Kleidern, Gaskocher, Schuhen und Matratze gebracht.
Das war mein erster Besuch in einer Favela (Slumgegend). Und diese Gegend ist noch nicht mal die Schlimmste. Aber das hat absolut gereicht. Ich musste mich durch enge Gässchen über teils Schlamm, teils Steine balancieren. Sie wollte mir das Haus innen zeigen, ich habe aber abgelehnt, da ich Angst vor einer Infektion hatte. Überall Wasserlachen mit Kloake worin dann vereinzelt Steine platziert waren, worüber man dann ins Hausinnere gelangen konnte. Ein Junge von ihr musste schon ins Krankenhaus, da er sich im Wasser mit Ratten Urin infiziert hatte. Den Einblick der Behausungen, in die ich auf dem ca 100 Meter langen Weg des Gässchens erhaschen konnte werde ich wahrscheinlich so schnell nicht vergessen.
Ich habe schon einige Behausungen von armen Leuten auf dieser Welt gesehen. Aber dies hier Heute überstieg nun doch etwas meiner Vorstellungskraft.
Allerdings waren die Leute an denen ich vorbeimusste und die mich Alle genau musterten,
sehr freundlich und an sich nicht traurig oder verzweifelt obwohl alle deren Behausungen mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Was hat dies nun mit der Überschrift, Der Papst und die Klimaveränderung zu tun.
Nun, Diese Frau, ca. 40 Jahre lebt mit ihrer Mutter und 6 kleinen Kindern in einer schlechten Behausung und hat so gut wie kein Einkommen. Hier und da ein Aushilfsjob als Haushaltshilfe. Wenn ich das am Aussehen der Kinder deute, sind diese nicht von nur einem Mann gezeugt. Der oder die Männer haben sich , wie so oft, aus dem Staub gemacht und die Frau sitzt nun mit den 6 Kindern da. Und das ist in diesen Schichten kein Einzelfall, wie auch sonst wo auf der Welt.
Brasilien ist zu 85 % (143Mil. Bürger) streng Katholisch. Man sollte den Papst einmal auffordern sich solche und andere Situationen mal vor Ort anzuschauen. Und ihn dann mal direkt fragen ob er dies seinem Gott gegenüber vertreten kann, das er sich weiterhin der strengen Richtung des Nichtverhütens und der Nichtabtreibung verschreibt.
Sicher würde er es dann anders sehen. Aber leider werden seine Anweisungen höchstwahrscheinlich von Opus Dai und dem Vatikan vorgegeben.
Und nun noch zum Thema Umweltkatastrophe:
Nun habe ich, wie ich das mit dem Unwetter hörte hier bei Nachbarn usw. nachgefragt ob so etwas schon öfter vorgekommen ist. Nein das ist neu hier, hörte ich. Fragte ich aber mal genauer nach, und traf dann Jemanden, der in der Gegend wohnt bzw. wohnte, bekam ich als Antwort:
Ja vor 30 gab es dort, und auch hier in Recife schon mal so eine gewaltige Katastrophe.
Nur, Damals wohnten noch nicht so viele Menschen dort. Zudem kommt hinzu, das die Armut zunimmt, die Menschen in die Städte siedeln, keine Arbeit finden und somit in den schlechtesten Wohngegenden dann sich niederlassen.
Es scheint also so, dass sich hier in Lateinamerika die Klimaveränderung noch nicht so bemerkbar macht wie es in anderen Gegenden, Nordhalbkugel der Fall ist.
Anzeichen sind allerdings doch der Hurrikan Anfang 2004 im Süden Brasiliens.
Einen lieben Gruß sendet
dilla
Willst du die Welt verändern, dann musst du dich erst mal selber verändern! (dilla)
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Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
Prophezeihung der Cree- Inianer.
***Dies wird eher der Fall sein, so prophezeihe ich*** dilla