Es beginnt stets im kleinen - Top-Nachrichten Schwere KrawalleDutzende Autos in Pariser Vorstädten abgefackelt Die seit Tagen andauernde Welle der Gewalt in den Vorstädten von Paris hat in der Nacht auf Mittwoch weiter zugenommen. Insgesamt registrierte die Polizei mehr als 150 Fälle von Brandstiftung. Jugendliche Randalierer steckten in Problemvierteln mehr als 60 Fahrzeuge in Brand, aber auch Müllcontainer und ein Geschäft wurden angezündet. mehr zum Thema: Bilder von der Straßenschlacht Infopics - Klick dich durchs Weltgeschehen Zum Wochenquiz Hier Nachrichten- Magazine abonnierenDie Lage sei explosiv und sehr unruhig, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Täter gingen in kleinen Gruppen vor, die äußerst mobil seien. Erst in den frühen Morgenstunden beruhigte sich die Lage. Rund ein Dutzend Jugendliche wurden festgenommen.
Jugendbanden lieferten sich erneut Straßenschlachten mit der Polizei und bewarfen Polizisten und Feuerwehrleute mit Steinen. Ein Brand in einem Teppichgeschäft in Bondy konnte kurz vor Mitternacht gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Auch ein Lastwagen und mehrere Postautos gingen in Flammen auf.
In Aulnay-sous-Bois im Nordosten der französischen Hauptstadt gingen die Beamten mit Gummigeschossen und Tränengas gegen Randalierer vor, die mit Steinen und Molotow-Cocktails warfen. Nach Behördenangaben wurden allein dort 15 Autos in Brand gesetzt. Relativ ruhig hingegen war die Lage in Clichy-sous-Bois, wo nach dem Unfalltod zweier Jugendlicher am Donnerstag die Gewalt ihren Ausgang genommen hatte. Dort sind seit sechs Tagen mehr als 400 Beamte im Einsatz.
Frankreichs Innenminister Sarkozy war am Abend mit Gemeindevertretern und Jugendlichen zusammengetroffen, um in den sozialen Brennpunkten einen Dialog zwischen Behörden und Bevölkerung zu fördern. Der Minister war zuletzt wegen seiner scharfen Ordnungsparolen auch in der eigenen Regierung in die Kritik...Krone.at Grüsse...
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Gewaltausschreitungen, ausgeweitet n. Deutschland und Belgien....
Die sozialen Unruhen in Frankreich haben sich jetzt auf Deutschland und Belgien ausgeweitet. In Berlin, Köln und Brüssel brannten in der Nacht mehrere Autos. In Österreich hält Innenministerin Liese Prokop solche Unruhen wegen der gelungenen Integration ausländischer Bürger für ausgeschlossen. mehr zum Thema: Bilder der Krawalle Bilder von der Straßenschlacht Infopics - Klick dich durchs Weltgeschehen Zum Wochenquiz Hier Nachrichten- Magazine abonnieren Unbekannte haben in der Nacht zum Mittwoch in Berlin und Köln mehrere Autos angezündet. Die Polizei in Köln schloss ausdrücklich einen Zusammenhang mit den seit knapp zwei Wochen anhaltenden Jugendkrawallen in Frankreich aus. "Wir haben hier keine Pariser Verhältnisse", sagte ein Polizeisprecher in Köln. Ein Polizeisprecher in Berlin meinte, zu einem möglichen Zusammenhang mit den Vorgängen in Frankreich könne man noch nichts sagen.
In Köln brannten vier Autos. In Berlin gingen sechs Autos und ein Motorroller in den Stadtteilen Wedding und Pankow in Flammen auf. Bereits in der Nacht zuvor waren in Berlin fünf Autos angezündet worden. Der oder die Täter sind bisher nicht ermittelt.
Nach den Anschlägen hatte die Polizei angekündigt, nachts ihre Streifen zu verstärken. Die Brandstiftungen konzentrierten sich auf soziale Brennpunkte in der Hauptstadt mit hoher Arbeitslosigkeit und hohem Ausländeranteil. Auch in Brüssel gingen mehrere Autos in Flammen auf.
Weitere Unruhen in Frankreich Die Unruhen in Frankreich haben auch nach In-Kraft-Treten des Ausnahmezustands angedauert. Randalierer zündeten die 13. Nacht in Folge Fahrzeuge und Gebäude an. Bis 04.00 Uhr Mittwoch früh zählte die Polizei 558 angezündete Autos, ein Drittel weniger als zur gleichen Zeit am Dienstag. Gleichzeitig schnellte die vergleichbare Zahl der Festnahmen von 143 auf 204 hoch.
In der zweitgrößten Stadt Lyon legte die Explosion einer Brandbombe in der Nacht zum Mittwoch das U-Bahn-System lahm. Die Verkehrsunternehmen wollten am Mittwochmorgen entscheiden, wann der Bahn-Betrieb wieder aufgenommen werden soll. In Toulouse ging die Polizei mit Tränengas gegen Randalierer vor, die Brandsätze warfen.
Innenminister Sarkozy sagte in Toulouse vor Vertretern von Polizei und Feuerwehr: "Wir haben alle keine Wahl. Wir müssen unser Ziel erreichen. Wir werden keinen Zentimeter nachgeben." Sarkozy hatte die jugendlichen Randalierer in den vergangenen Tagen mehrfach als "Gesindel" bezeichnet und damit nach Ansicht von Kritikern die Unruhen noch angeheizt.
Der auf zwölf Tage befristete Notstand trat um Mitternacht in Kraft. Staatspräsident Chirac griff dafür auf ein 50 Jahre altes Gesetz zurück, das die Verhängung von Ausgehverboten ermöglicht und die Befugnisse der Sicherheitskräfte erweitert. Die Städte Orleans und Amiens hatten bereits für den Abend ein Ausgehverbot angekündigt, das allerdings auf Minderjährige unter 16 Jahren beschränkt war. Die Gemeinde Raincy bei Paris hatte bereits in der Nacht zuvor Jugendliche von den Straßen verbannt und Erfolge gemeldet. PS:Eva, wir schrieben mal über das Gesindel, dass es ganz anderer Natur sein könnte, als beschrieben..... Oppps Krone.at Grüsse...
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Re: Gewaltausschreitungen, jetzt auch in Paris....
Hallo Pegus,
die Krawalle sind schlimm, aber noch schlimmer finde ich das Verhalten der Regierung.
Ich frage mich, wann man endlich merkt, dass Gewalt gegen Gewalt nur neue Gewalt hervorbringt? Anstatt die Ursachen der Probleme zu ergründen und dagegen gewaltfrei und vernünftig anzugehen, hat man nur neue Gewalt zu bieten - ein ziemliches Armutszeugnis, wie ich finde.
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw