Artgerechte Haltung des Menschen (Teil 1)
Niki Vogt
Während die Medien den Iren für ihr »Ja« zur EU noch auf die Schulter klopfen, und der Normalbürger noch keine Bekanntschaft mit dem sich schnell entwickelnden Kontrollapparat der EU gemacht hat, treten schon zum 31. Dezember 2009 die ersten allgemeinen Regelungen eines anderen Machwerks verbindlich in Kraft, das sich als der größte Anschlag auf die Gesundheit des Menschheit seit Adam und Eva erweisen könnte: der Codex Alimentarius. Und unsere freien Hausärzte, Ernährungsberater und Heilpraktiker, denen die Gesundheit ihrer Patienten noch wichtig ist, werden leise, langsam und sicher abgeschafft.
Gesundheit und Ernährung sind ein riesiger Markt, dem sich niemand entziehen kann. Im Zuge der Etablierung einer Weltregierung wäre es geradezu sträflich, dieses riesige und lebenswichtige Feld sich so einfach selbst zu überlassen.
Liest man die offiziellen Informationen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, lehnt man sich beruhigt zurück. Es geht ja nur um unsere Lebensmittelsicherheit. Viel ist vom Verbraucherschutz die Rede, von Lebensmittelsicherheit und von der Arbeit der Kommission: »Der Codex Alimentarius ist eine Sammlung in einheitlicher Form dargebotener internationaler Lebensmittelstandards. Er beruht auf den Annahmen und Beschlüssen der sogenannten Codex-Alimentarius-Kommission, eines gemeinsamen Gremiums der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen.«
Fünf vordringliche strategische Ziele der Codex-Kommission gibt es, die bis 2013 umgesetzt werden sollen:
Ziel 1: Förderung eines gesicherten Regulierungsrahmens
Ziel 2: Förderung einer möglichst weitgehenden und einheitlichen Anwendung wissenschaftlicher Grundsätze der Risikoanalyse
Ziel 3: Straffung der codexinternen Arbeitsabläufe
Ziel 4: Förderung der Kooperation zwischen dem Codex Alimentarius und entsprechenden internationalen Organisationen
Ziel 5: Förderung der größtmöglichen und effektiven Beteiligung der Mitglieder
Die Ziele heißen also: Regulierung, Kontrolle, Abläufe, Kooperation internationaler Organisationen, effektive Beteiligung.
Wie schon in der ersten triumphalen, weltweiten Verlautbarung unserer neuen, selbsternannten Weltregierung in Pittsburgh verkündet, werden internationale Organisationen nun zunehmend überall das Ruder übernehmen. So auch hier.
Auch wenn es weiterhin im Text heißt, dass die Richtlinien keine rechtliche Verbindlichkeit haben, so muss ein Land, das davon abweichen will, dies wissenschaftlich vor der WTO begründen. Alleingänge und nationale Sonderregelungen werden damit sehr, sehr schwierig.
Bei genauerem Hinsehen birgt der Codex Alimentarius nicht nur die Gefahr, dass der Regulierungswut sinnvolle Dinge zum Opfer fallen und unsinnige Vorschriften fröhliche Urständ feiern, wie wir es ja schon zur Genüge aus der EU kennen. Es geht hier an den Lebensnerv der Menschen, die Gesundheit. Daher steht der Beschwichtigungspolitik mit euphemistischen Wischiwaschi-Parolen von Regierungen, WTO und anderen staatlichen Organisationen mittlerweile eine aufgebrachte Phalanx von Kritikern und Bürgerrechtlern gegenüber. Der Codex Alimentarius sei der Plan zur systematischen Vergiftung der Menschheit, Abschaffung aller Naturheilmethoden und Einführung gentechnisch veränderter Nahrung, ohne dass dies noch zu erkennen wäre.
Eine der Wortführerinnen ist die Psychiaterin Frau Rima Laibow, unterstützt von ihrem Mann, Generalmajor Stubblebine. Beide kommen aus dem Dunkel des militärisch-industriellen Komplexes, arbeiteten mit Geheimdiensten eng an Mindcontrol-Projekten zusammen und setzten diese Technologien auch gegen Menschen ein. Sie treten äußerst überzeugend auf und versetzen ihre Zuhörerschaft durchaus in Wut und Panik.
Das ruft dann wiederum Kritiker auf den Plan, die den beiden und ihren Organisationen leider auch Übertreibungen und Unterstellungen nachsagen können. Frau Dr. Laibow wird auch eine Verbindung zu Scientologen unterstellt. Was das mit der Richtigkeit ihrer Bewertung des Codex Alimentarius zu tun hat, ist unklar, dient aber ganz sicherlich hervorragend dazu, sie unglaubwürdig zu machen.
Zuerst einmal ist es ja nicht unbedingt vollkommen falsch, eine gewisse Sicherheit von Lebensmitteln zu garantieren. Wer in Drittweltländern sich schon einmal das Gedärm gründlich verbogen oder eine Hepatitis eingefangen hat, lobt plötzlich beispielsweise die deutsche Lebensmittelaufsicht.
Der Codex Alimentarius ist allerdings in erster Linie profitorientiert, das zeigt sich sehr schnell, wenn man die Originaltexte liest. Und: In der Kommission sitzen keine Ärzte, keine Lebensmittelchemiker, keine Ökotrophologen und Ernährungsfachleute, sondern Beamte und Politiker. Und mehr als die Hälfte davon stehen direkt auf der Gehaltsliste der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, drei Viertel haben enge Verflechtungen in diese global agierenden Konzerne. Selbst manche Verbraucherschutz-Vereinigungen sind von der Industrie gegründete Organisationen.
Bei dem riesigen Markt Gesundheit, Nahrung und Nahrungsmittelergänzung geht es um so hohe Summen und Profite, dass man hier vonseiten der globalen Konzerne nichts dem Zufall überlassen wird.
Möglicherweise auch nicht die Steuerung der Protestbewegung. Wer sich zuletzt die »Grüne Revolution« im Iran, die »Orange Revolution«, die Rosenrevolution, den Kampf der Kurden, den Widerstand der tibetischen Mönche gegen China und überall die langen Finger der CIA dabei im Hintergrund angesehen hat, der weiß, warum plötzlich versierte Anführer mit bester finanzieller und personeller Ausstattung geradezu aus dem Nichts erscheinen. Wenn man auf diese Weise an vorderster Front den Protest der aufgebrachten Menschen steuern kann, hat das unbestreitbare Vorteile.
(Fortsetzung nächster Post)
"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.
Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."
Albert Einstein (1879-1955)